Werner Gruber: "Wegen mir haben schon einige Physik studiert" (mit Video)
"Senf oder Ketchup?" – der bz-Talk am Wiener Würstelstand. Diesmal mit Kultphysiker Werner Gruber.
WIEN. Mit seinen Auftritten in der ORF-Sendung "Science Busters" erlangte Experimentalphysiker Werner Gruber in Österreich Berühmtheit. Gemeinsam mit Kabarettist Martin Puntigam und dem bereits verstorbenen Heinz Oberhummer brachte er den Zuschauern die Physik auf eine sehr lustige Art und Weise näher. "Wegen Ihnen habe ich Physik studiert", wird der gebürtige Oberösterreicher oft auf der Straße angesprochen. "Und, fertig studiert?", kontert Gruber dann meistens.
Vor zwei Jahren endete die TV-Laufbahn des Wissenschafters auf rasante Weise. Gruber war mit seinen beiden Bühnenkollegen zu einem Auftritt ins burgenländische Oslip unterwegs. Dabei ereilte den heute 47-Jährigen ein Herzstillstand. Geistesgegenwärtig stoppte Puntigam am Straßenrand und begann sofort mit der Wiederbelebung. Ein nachkommender Sanitäter setzte die eingeleiteten Maßnahmen fort und der Physiker überlebte diesen Zwischenfall ohne Nachwirkungen. "Die Rettungskette hat damals perfekt funktioniert. Da sieht man eindrucksvoll, wie wichtig ein Erste-Hilfe-Kurs ist", sagt Gruber.
Bereits ein Jahr vor diesem Vorfall wurde dem Physiker ein Magenbypass gesetzt und er hat seither einiges an Gewicht verloren. "Derzeit stehe ich bei rund 125 Kilo. Aber dreimal pro Woche betreibe ich Nordic Walking, um noch fitter zu werden", so Gruber.
Es kann auch schiefgehen
Seine Liebe zum Essen hat der Physiker auch in seinem Buch "Die Genussformel" unter Beweis gestellt. Soeben ist eine überarbeitete Version erschienen, in der er die Geheimnisse von Küche und Physik beleuchtet. "Mit einer kleinen Injektion an Ananassaft kann man eine Weihnachtsgans so richtig weich braten. Wenn man zu viel erwischt, dann bleiben nur mehr die Knochen am Backblech übrig", sagt Gruber. Den Beweis, dass man mit zu viel Ananassaft eine Gans vernichten kann, haben ihm seine Anhänger per E-Mail geschickt. "Das sah aus wie ein verdorbener Kadaver in einer Wüste", lacht Gruber.
Seit 2013 ist der 47-Jährige Leiter des Planetariums im Prater, das dieser Tage seinen 90. Geburtstag feiert. Die Einrichtung wurde nur ein Jahr nach der Errichtung des ersten Planetariums in Jena erbaut. Schon als achtjähriger Bub war der Physiker vom Planetarium angetan. "Während eines Wien-Urlaubs mit meinen Eltern hab ich zu ihnen gesagt, dass ich diese Einrichtung irgendwann übernehmen werde. Knapp 35 Jahre später habe ich dieses Ziel erreicht", ist Gruber stolz.
Alle Fotos: Frantisek Zboray
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