Verfassungsgerichtshof bestätigt: Strengere Gesetze für die Fiaker
Die berühmten Pferdegespanne dürfen nur mehr zwischen 10 und 23 Uhr in der Stadt unterwegs sein.
WIEN. Die Fiaker kommen nicht aus den Schlagzeilen. Nachdem vor wenigen Tagen eine Diskussion um die enormen Kosten für Straßenreparaturen (750.000 Euro pro Jahr) entstanden war, wurde nun ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs bestätigt. Der richterliche Spruch besagt, dass die Fiaker nur mehr zwischen 10 und 23 Uhr unterwegs sein dürfen. Weiters gibt es eine Einschränkung auf nur 18 Arbeitstage im Monat sowie Hitzefrei ab 35 Grad Celsius. Und die berühmte Touristenattraktion wird nicht in die Liste des immateriellen Unesco-Kulturerbes aufgenommen.
"Fiakerbaron" Wolfgang Fasching kann der neuen Arbeitszeitregelung nicht nur Gutes abgewinnen. "Früher gab es Kollegen, die bereits ab 8 Uhr unterwegs waren und um 17 Uhr nach Hause gefahren sind. Jetzt sind die Standplätze um 10 Uhr bummvoll und man muss noch mehr um sein Geschäft kämpfen", so Fasching. Nur vorher beim Magistrat angemeldete Touren dürfen weiterhin ab 8 Uhr stattfinden. Mit den insgesamt 18 Arbeitstagen kann der Unternehmer halbwegs gut leben, denn er besitzt mehrere Gespanne und insgesamt 16 Pferde.
"Mehr Arbeitstage hatten meine Tiere vor dieser neuen Regelung auch nicht. Obwohl es Arbeitstiere sind und sie den Auslauf täglich brauchen", sagt Fasching. Dass die Fiaker ab einer Temperatur von 35 Grad nicht mehr arbeiten dürfen, stört den Unternehmer weniger. Sobald am Stephansplatz die magische Grenze überschritten wird, müssen die Pferdegespanne ihren Arbeitstag beenden. "Das ist nur ganz selten der Fall. Bei so einer Hitze ist es nicht nur für die Pferde unangenehm, sondern auch für uns Fahrer", sagt der "Fiakerbaron".
Fiaker werden kein Kulturerbe
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat 12.000 Unterschriften gesammelt, damit die Fiaker nicht auf die Liste des Unesco-Kulturerbes kommen. Die Fiaker hatten bereits vor einem Jahr einen entsprechenden Antrag bei der Unesco eingereicht. "Im Hochsommer und im Winter leiden die Tiere besonders", so Martina Pluda von den Vier Pfoten.
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