Weiter keine Bänke für den Gerda-Matejka-Felden-Park
Die Parkfläche in der Wiener Privatklinik steht der Öffentlichkeit zur Verfügung und wird von der Klinik gepflegt. Sitzplätze gibt es jedoch keine.
ALSERGRUND. Seit 20 Jahren wird über den Grund zwischen der Wiener Privatklinik und einem Wohnhaus der ÖBB gestritten. Der Gerda-Matejka-Felden-Park war früher eine Freifläche mit Gstätten-Charakter. Nach dem Zubau der Privatklinik wurde diese zum Teil als Garten und Park ausgestaltet. An sich ist der Bereich für die Öffentlichkeit zugänglich, allerdings ist das nicht vertraglich gesichert. Der Bezirk hat deshalb in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung einen entsprechenden Antrag eingereicht, laut dem die Durchwegung des Parks grundbücherlich gesichert werden soll. Seit 2011 gibt es keinen Vertrag zwischen der Stadt und den ÖBB. "Das dürfte man verschlafen haben", vermutet die stellvertretende Bezirksvorsteheherin Momo Kreutz (Grüne).
Seit Jahren Stillstand
Zu dem nicht gesicherten Park kommt ein braunes Wohnhaus dazu, das seit Jahren verfällt. "An sich wäre das ein sehr schöner Park, aber dieses Haus ist kein netter Anblick", meint Anrainerin Gamze Ugur-Tuncer. Ursprünglich waren dort Wohnungen geplant. "Eine Nutzungsstudie liegt vor, eine Entscheidung über künftige Nutzungsformen gibt es noch nicht", sagen die ÖBB. Um eine kleine Verbesserung der Situation wollte sich Kreutz während ihrer Zeit als Bezirksvorsteherin kümmern, denn im Frühjahr war der Alsergrund für drei Wochen in grüner Hand. Es sollten Sitzgelegenheiten geschaffen werden. "Dass man hier keinen Spielplatz will, der 24 Stunden am Tag zugänglich ist, verstehe ich ja", sagt Kreutz. Nach einigen Anrufen bei den zuständigen Magistraten stellte sich allerdings heraus, dass keiner mehr dafür zuständig ist.
Verkauf an Klinik
Jetzt ist die Angst groß, dass die Fläche an die Wiener Privatklinik verkauft werden könnte und der Park zu einem Patientengarten umfunktioniert wird. "Gerade im dicht verbauten Gebiet ist jede Grünfläche wichtig", betont Kreutz. Ein Lösungsvorschlag wäre eine gemeinsame Umgestaltung durch die Klinik und die ÖBB. Die Pflege könnte dann die MA 42 übernehmen. "Oder die ÖBB stellen die Bänke zur Verfügung und branden sie mit ihrem Logo. Hauptsache, es tut sich etwas", so Kreutz.
Parkpflege abgegeben
Im Hintergrund hat sich bereits einiges getan: "Es wurde mit der Wiener Privatklinik ein Vertrag für die Parkpflege abgeschlossen", heißt es vonseiten der ÖBB. Die Erhaltungspflicht und die regelmäßige Pflege des Parks liegen damit nun bei der Privatklinik. "Wir werden den Park so handhaben, wie es schon die ÖBB getan haben. Bänke sind nicht geplant", sagt Robert Nikolaus Winkler, Geschäftsführer der Wiener Privatklinik. Schließlich handle es sich hier um eine stark beruhigte Zone, in der Lärm vermieden werden sollte. Winkler gibt aber Entwarnung zur Causa Durchgang: "Der Durchgang wird weiterhin zu den Öffnungszeiten zugänglich sein."
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