Weniger Fahrspuren auf der Rossauer Lände: Die Nachbarbezirke fürchten Stauchaos
Die Bezirkspolitiker am Alsergrund wollen eine Reduktion um eine Fahrspur. Die Nachbarbezirke Brigittenau, Innere Stadt und Leopoldstadt wehren sich und fürchten ein Staus.
WIEN. Immer wieder wird eine Reduktion der Fahrspuren auf der Lände diskutiert. Bereits 2001 hat es einen Versuch gegeben, die Rossauer Lände auf zwei Fahrspuren zu verengen. "Damals hat man das Projekt trotz Widerstände umsetzen wollen. Heute gibt es ein Miteinander. Es ist immer gut, wenn mehrere für ein solches Vorhaben stimmen", sagt der Alsergrunder SPÖ-Bezirksvize Thomas Liebich.
Nun hat sich die Alsergrunder Verkehrskommission abermals mit dieser Idee auseinandergesetzt. Sie steht einer Reduktion auf zwei Spuren positiv gegenüber, die für die Anrainer auf der Lände eine spürbare Verbesserung bedeuten würde. "Natürlich haben wir uns alle Auswirkungen genau angesehen, besonders was die umliegenden Bezirke betrifft. Der 2. und der 20. Bezirk würden die Veränderung sicher spüren, der Gürtel auch ein wenig", so der Bezirkspolitiker.
Genau diese Veränderung befürchtet der Brigittenauer Bezirksvorsteher Hannes Derfler, der sich deutlich gegen eine Reduktion der Fahrspuren auf der Rossauer Lände ausspricht: "Ich stehe für intelligente Verkehrslösungen, die koordiniert sind. Nichts davon trifft auf das redundante Trommeln eines alten Vorschlags zu", so Derfler.
Im 20. Bezirk befürchtet man durch weniger Fahrspuren auf der Lände ein massives Verkehrsaufkommen, insbesondere auf der Friedensbrücke sowie auf der Brigittenauer Brücke. Der Nachbarbezirk Leopoldstadt, den die Maßnahme ebenfalls treffen würde, hält sich zu diesem Thema noch bedeckt, "da zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Pläne hinsichtlich einer Fahrspurreduktion vorliegen", heißt es dazu aus dem Büro der Leopoldstädter Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger.
Noch keine Gespräche
Im nächsten Schritt soll mit den umliegenden Bezirksvorstehungen besprochen werden, ob dieses Projekt überhaupt möglich ist. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarn sei den Alsergrunder Politikern sehr wichtig, versichert Liebich: "Erst wenn wir genügend Fans für das Projekt gefunden haben, werden wir mit der Stadträtin sprechen. Der Umbau würde immerhin einige Mittel erfordern. Und es handelt sich bei der Lände um eine wichtige Verkehrsstraße." Bis dato wurden aber noch keine Gespräche mit den Nachbarbezirken geführt. Das bestätigt auch Bezirkschef Hannes Derfler: "Bis heute gab es keine Gespräche zu diesem Thema mit dem Alsergrunder Bezirksvorsteher-Stellvertreter. Dafür bekommen wir inakzeptable Vorschläge über die Medien ausgerichtet."
Markus Figl, VP-Bezirkschef der Inneren Stadt: "Mein Ziel ist es, dass die Flüssigkeit des Verkehrs über den Franz-Josefs-Kai gewährleistet bleibt. Es darf nicht zu mehr Stau auf einer der wichtigsten Verkehrsadern Wiens und dadurch zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen im Ersten kommen."
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