Ausschluss: Amstettner FP-Obmann fliegt aus eigener Partei
"Parteischädigendes Verhalten": Amstettens FPÖ-Obmann Gernot Huber wartet nun auf Schiedsgerichtsurteil.
STADT AMSTETTEN. Gernot Huber habe sich "sehr abfällig" über Parteiobmann Heinz-Christian Strache geäußert, gegenüber Bezirksparteiobfrau Edith Mühlberghuber und den Mitarbeitern der Landesgeschäftsstelle, erklärt FPÖ-Gemeinderätin Susanne Prem. Das habe sich über zwei Jahre hinweggezogen.
"Bin praktisch der Verräter"
Da sie die Vorfälle gegenüber der Landespartei bestätigt habe, sei sie "praktisch der Verräter" und wäre daher – auch für sie selbst – überraschend bei der letzten Gemeinderatssitzung von der FPÖ-Fraktion ausgeschlossen worden.
FPÖ-Stadträtin Brigitte Kashofer möchte Huber schützen, so Prem, die betont: "Ich bin ein loyaler FPÖler!"
Kein Vertrauen mehr
"Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit war nicht mehr möglich", meint FPÖ-Fraktionschefin Brigitte Kashofer zu Susanne Prem. Mehr wolle sie dazu nicht sagen. Ebenfalls "nichts Öffentliches" und eine "parteiinterne Sache" sei die Angelegenheit um Gernot Huber, so Kashofer. Sie bestätigt zwar den Ausschluss, parteischädigendes Verhalten bestreitet sie und erklärt nur, dass sie nicht glaubt, dass dieser vor dem Parteischiedsgericht standhält.
Ausschluss vor einem Monat
Bereits seit 22. Februar ist Gernot Huber wegen "parteischädigenden Verhaltens" ausgeschlossen, erklärt hingegen Bezirksobfrau Edith Mühlberghuber. Zum Fraktionsausschluss von Susanne Prem meint sie: "Den Zeugen hat man ausgeschlossen, den Täter behalten." Prem sei ein "loyales Parteimitglied und wird dies auch bleiben".
Die Sache mit dem Vertrauen
Es stecke durchaus mehr hinter dem Fraktionsausschluss von Susanne Prem, erklärt FPÖ-Stadtrat Bruno Weber. Er verweist auf innerparteilichen Konflikte, weitergegebenen Interna und diversen Whats-App-Chatverläufen – ohne Details zu nennen.
Manches war "ein Blödsinn"
Zu Huber meint er, dass es teilweise "ein Blödsinn" war, was er geschrieben und gesagt hat, manches wurde auch aus dem Zusammenhang gerissen und wurde falsch verstanden. Die Differenzen würden sich vor allem gegen die Parteispitzen richten – deswegen sitze er auch noch für die FPÖ im Gemeinderat. Alles weitere wird nun das Schiedsgericht entscheiden, dann "wird man weitersehen".
Huber: "Alles in Schwebe"
Weber ist nun auch der (vorläufige) Nachfolger von Gernot Huber als Stadtparteiobmann, das Huber bereits mit Jahresende zurückgelegt hatte. Der Rücktritt als Stadtparteiobmann hätte "vor allem zeitliche Gründe" gehabt, erklärt Huber.
In Amstetten gebe es, außer mit Susanne Prem, keine Probleme. Hier hätte man mit dem Fraktionsausschluss Fakten geschaffen, sagt er.
Zu seinem Ausschluss meint er: "Alles ist in Schwebe." Er glaubt nicht, dass dieser bestand hat: "Es ist alles noch nicht entschieden."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.