Im Frauenhaus Amstetten: Was Kinder über die familiäre Gewalt erzählen

Eveline Atschreiter, Maria Reichartzeder und Christa Mayr vom Frauenhaus.
  • Eveline Atschreiter, Maria Reichartzeder und Christa Mayr vom Frauenhaus.
  • hochgeladen von Thomas Leitsberger

BEZIRK AMSTETTEN. "Maria lebt mit ihrer Mutter im Frauenhaus. Sie trägt die meiste Zeit eine Windel, außerdem hält sie sich den Stuhl sehr häufig zurück, was für sie mit unangenehmen Schmerzen verbunden ist", berichten die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Amstetten in ihrem Jahresbericht über die fünfjährige Maria.

Für das Leben gezeichnet

Die Auswirkungen dessen, was sie gesehen und an ihrem eigenen Leib erfahren hat, werden sie ihr ganzes Leben begleiten. Ihre Erlebnisse teilt sie in ähnlicher Form mit anderen Kindern aus der Region. So etwa auch mit dem erst zehnjährigen Fabian.

Die Schicksale der Kinder

"Bettnässen war bei Fabian über einige Monate lang ein großes Problem. Erst nach einem siebenmonatigen Aufenthalt hat sich die Problematik langsam, aber stetig verbessert", wird Fabian berichtet.
"Ein paar Monate nach dem Einzug ins Frauenhaus war Ines ein paar Tage im Krankenhaus Mauer, weil sie absichtlich zu viele Tabletten genommen hatte", so das Schicksal der 15-jährigen Ines.

33 Frauen mit 36 Kindern

Das sind nur drei Berichte von Kindern, die mit ihren Müttern im vergangenen Jahr im Frauenhaus in Amstetten Schutz suchen mussten. Insgesamt fanden 2017 hier 33 Frauen mit 36 Kindern eine vorübergehende Bleibe. Zudem wurden 156 telefonische und 20 ambulante Beratungen durchgeführt.
Der Großteil der Bewohner stammt aus der Stadt Amstetten (11) oder dem Bezirk (8). Aber auch aus den Bezirken St. Pölten-Land, Melk und Scheibbs suchten Frauen in Amstetten Hilfe.

Auslastung: Über 100 Prozent

Die "ruhigste Zeit" im Frauenhaus war im Juni und im Juli. Im Frühherbst war die Auslastung über 100 Prozent, berichtet Maria Reichartzeder.
17 Frauen mussten wegen Platzmangels abgewiesen werden. Sogar das Spielzimmer wurde in dieser Zeit als Schlafraum verwendet. "Wir sind gut im Improvisieren und im Neue-Lösungen-Finden und ich bin froh, dass für jede Frau eine Lösung gefunden wurde", betont Maria Reichartzeder.

Zur Sache: Im Frauenhaus Amstetten ist gleichzeitig Platz für bis zu zehn von Gewalt betroffenen Frauen und deren Kinder. Zudem gibt es drei Küchen, Bäder, Aufenthaltsräume, ein Spielzimmer und einen Toberaum sowie einen Garten. Jede Bewohnerin hat eine Bezugsbetreuerin, mit der sie die weiteren Schritte plant und die für ihre Sorgen und Fragen zur Verfügung steht. Das Frauenhaus steht unter der Telefonnummer 07472 66500 rund um die Uhr zur Verfügung.

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