Nationalratswahl 2017: So hat der Bezirk Amstetten gewählt
ÖVP und FPÖ legen zu. SPÖ und Grüne sind mit ihren Themen nicht zum Wähler durchgedrungen.
BEZIRK AMSTETTEN. 90.580 Amstettner waren heute wahlberechtigt und machten die ÖVP zum klaren Sieger im Bezirk. Die FPÖ konnte massive Zugewinne verzeichnen. Auch die Neos können zulegen. Die SPÖ verliert. Für die Grünen ist der Wahltag ein Debakel.
BEZIRK. 90.580 Amstettner waren aufgerufen ihre Nationalräte zu bestimmen. Am Ende des Wahltages warteten einige Überraschungen.
Die SPÖ verliert im Bezirk
"Es tut natürlich weh", ist Nationalrätin und SPÖ-Spitzenkandidatin des Wahlkreises über den starken Zugewinn rechts der Mitte "schockiert". Im Bezirk verlor den Sozialdemokraten 2,10 Prozent, in ihrer Heimatstadt Amstetten gar 4,25 Prozent.
Man hätte zwar in der Region einen sehr "ambitionierten Wahlkampf" geführt, wäre aber mit den eigenen Themen, etwa Arbeitsplätze, nicht zur Bevölkerung durchgedrungen. Während andere Parteien vor allem beim Thema Ausländer punkteten, hätte die SPÖ gerade hier die Wähler, mit dem Schwerpunkt auf Integration nicht erreicht.
Katastrophe für die Grünen
"Das Ergebnis ist eine Katastrophe", sagt der Grüne-Bezirkssprecher Dominic Hörlezeder. Die Grünen sackten im Bezirk um 7,56 Prozent auf magere 2,23 Prozent ab. Mit Klima- und Umweltthemen hätte man die Wähler nicht zu einer Stimme für die Grünen bewegen können. Andere Themen, wie Integration, hätte man zu wenig besetzt. "Ich glaube nicht, dass es so schlimm um die Grüne Bewegung steht, wie es jetzt ausschaut", so Hörlezeder.
Das beste Ergebnis aller Zeiten
"Es ist das beste Ergebnis das wir je erreicht haben", freut sich FPÖ-Nationalrätin Edith Mühlberghuber über die Stimmenanzahl im Bezirk und im Wahlkreis. 8,60 Prozent legten die Freiheitlichen zu.
Vor allem die "Fairness für Österreicher" hätte bei der Bevölkerung gepunktet. "Der Wähler hat uns jahrelang beraten", sagt Mühlberghuber. Da sei auch so bei den Amstettner angekommen, man hat das vorgegebene Ziel erreicht.
Die Wahlsieger im Bezirk
Über ein Plus von 3,88 Prozent im Wahlkreis Amstetten freut sich auch ÖVP-Bezirkspartei-Obmann Andreas Hanger:
"Hier haben uns, meiner Einschätzung nach, Sebastian Kurz und die neue politische Kultur weitergebracht", so der Ybbsitzer. Mit Themen wie die Integrationsfrage, die Haltung zur Zuwanderung und Erwerbseinkommen konnte die ÖVP im Bezirk besonders punkten.
"Hier herscht eine große Unzufriedenheit", erklärt Hanger. Überrascht ist Andreas Hanger über den Zugewinn der FPÖ in den ländlichen Sprengeln. "Das hat mich selbst irritiert. Offensichtlich herrscht bei den Landwirten eine hohe Unzufriedenheit. Hier werden wir genauer hinschauen müssen. Aber auch die Affäre Silberstein hat uns geschadet", erläutert der Bezirkspartei-Obmann.
Gedanken für die Zukunft
"Jetzt gilt es auszuloten, welcher Partner der Richtige ist", so ÖVP-Bezirksüpartei-Obmann Andreas Hanger. "Es muss alles diskutiert werden, es darf keine Tabus geben", so der Grüne Bezirkssprecher Dominic Hörlezeder. "Wir müssen im Bezirk sichtbarer werden", blickt die SPÖ-Bezirksvorsitzende Ulrike Königsberger-Ludwig in eine "breiter aufgestellte" Zukunft. "Wir wollen den Schwung mitnehmen", sagt die FPÖ-Bezirksvorsitzende Edith Mühlberghuber.
Das sind fünf Überraschungen im Bezirk
1. Die FPÖ (26,62 %) überholt die SPÖ (24,28 %) im Bezirk.
2. Die ÖVP wurde 29 mal stimmenstärkste Partei – FPÖ 28 x Zweiter, SPÖ 25 x Dritter.
3. In Ertl legte die FPÖ 12,79 % zu. Auch in den Heimatgemeinden der Konkurrenten (Ybbsitz, Hanger: + 8,85 %; Amstetten, Königsberger-Ludwig: +7,44 %) konnte die FPÖ punkten.
4. Die Liste Pilz landete in 23 Gemeinden vor den Grünen.
5. In Kematen (ÖVP-Bürgermeisterin)landet die FPÖ (+ 10,15 %) vor der ÖVP auf dem zweiten Platz. In St. Georgen/R. (SPÖ-Bürgermeister, Landtagsabgeordneten) stürzt die SPÖ um 6,69 % auf Platz 3 ab.
Hinweis: Die Grafik zeigt den tatsächlichen Auszählungsstand der Stimmen – nicht die Hochrechnung!
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