Das NS-Mahnmal in Baden ist eröffnet
BADEN. Es hat sieben Jahrzehnte bis zur Errichtung gedauert, und beim Durchschneiden des Bandes zur Eröffnung des NS-Mahnmals am Josefsplatz gab es noch eine kleine Verzögerung: Die Schere von Bundespräsident Alexander Van der Bellen war stumpf, die "frischgebackene" Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner half aus.
Das Mahnmal "Counterpoles/Widerstäbe" des in Baden gebürtigen Künstlers Peter Kozek ist nun begehbar. Am Himmel bilden die Stäbe einen imaginären Davidstern. Doch - und das betonten alle Redner beim Festakt im Arnulf Rainer-Museum - ist das Mahnmal nicht nur den verfolgten und ermordeten Juden in Baden, einst zweit- oder drittgrößte jüdische Gemeinde, heute die einzige noch aktive in Niederösterreich, gewidmet. Auch alle anderen Opfer des Nationalsozialismus - Homosexuelle, Behinderte, Roma und Sinti, Widerstandskämpfer (Bürgermeister Szirucsek nannte sie offen beim Namen) - sind genau so gemeint. Der Präsident der jüdischen Kultusgemeinde Elie Rosen wünscht sich noch mehr: Auch in Baden möge die Aktion "Stolpersteine" - Erinnerungsmarker vor einst jüdischen Häusern - verwirklicht werden.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen erinnerte an die Zeit vor der Shoa, als die Bewegungsfreiheit der jüdischen Bevölkerung immer mehr eingeschränkt wurde. "Wehret den Anfängen", mahnte er in Anspielung auf aktuelle Entwicklungen in unserer Gesellschaft.
Die Musik zum Festakt kam von Martin Först am Cello.
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