Dauerthema: Zoff um Behindertenparkplätze

KOTTINGBRUNN. Ostermarkt ist in Kottingbrunn, und es gibt wieder ein leidiges Problem - nämlich dieses: Für die vorbereitenden Arbeiten ist der Schlosshof schon seit Mitte März gesperrt, Behinderte können nicht auf ihre Parkplätze im Hof gelangen. Von dort hätten sie nur wenige Schritte zum Arzt oder auf die Gemeinde. "Abgesehen davon, dass die Zufahrt zu den Behindertenparkplätzen im Hof durchaus gewährleistet werden könnte, wurden nun neue Behindertenparkplätze an einer Stelle errichtet, wo sich Behinderte gedemütigt fühlen müssen", kritisiert Wolfgang Faltus (FPÖ) in einem Schreiben an Bürgermeister Christian Macho. Sein Vorschlag wäre, die Ersatz-Behindertenparkplätze gegenüber der Apotheke und vorm Wasserschloss-Restauranteingang zu etablieren.
"Geht nicht", sagt Bürgermeister Christian Macho, "denn dazu müsste das Wasserschloss zu den Öffnungszeiten von Gemeinde oder Arzt aufgesperrt haben, hat es aber nicht. Dazu läuft gerade ein Gerichtsverfahren. Das Restaurant sperrt - entgegen unseren Vereinbarungen - erst um 9 Uhr auf. Für Behinderte, die dann vor verschlossenen Türen stünden, wäre der Weg dann noch viel weiter. Wir haben es genau abgemessen."

Hier der Brief von Wolfgang Faltus im Original
Behindertenparkplätze

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
lieber Christian,

nachdem Du weder bereit bist, Mailanfragen zu beantworten, noch bereit bist Dein Telefon abzuheben, bzw. mich aufgrund meiner Mailboxhinweise zurückzurufen, bin ich wieder einmal gezwungen, Dir einen offenen Brief zu senden!

Rückblick – im Dezember 2017 hatte die Gemeinde Kottingbrunn, unter Deiner Führung, den Schlossinnenhof für alle Fahrzeuge gesperrt – ausgenommen davon war damals der Privat-PKW des geschäftsführenden Gemeinderates Machain – der konnte sein Fahrzeug auf der E-Tankstelle weiterhin betanken! Als ich damals an die Öffentlichkeit ging, hast Du das so dargestellt, als ob meine Anschuldigungen nicht stimmen würden, denn Du hast kurzfristig, nach meinem damaligen telefonischen Hinweis, die Situation bereinigt!

Jetzt im März 2018 – Ostermarktzeit – haben wir die gleiche Situation wieder, nur diesmal ist sie von mir besser dokumentiert, so dass eine nicht korrekte Darstellung Deinerseits kaum möglich sein wird! Wobei – um Ausreden bist Du selten verlegen! Im Übrigen, ein Hinweis auf die nächste E-Tankstelle fehlt komplett – auch das ist nicht unbedingt bürgerfreundlich!

Die ganze KW 11 ist schon der Schlossinnenhof für den am 24. und 25.März stattfindenden Ostermarkt blockiert! Wenn es um das Aufstellen der Hütten gegangen wäre, hätte man die Sperre des Schlossinnenhofes für einen Tag verstehen können. Nur diese Hütten stehen zumindest schon seit dem 14. März und stellen keine Behinderung (siehe Foto 1) für die Zufahrt zu den Behindertenparkplätzen und der Stromtankstelle dar! Auch die leider umgeschnittenen Bäume stellen diesbezüglich kein Hindernis dar! Und trotzdem ist der Innenhof gesperrt!

Und genau um die Situation der Behindertenparkplätze, die wir auch schon im Dezember 2017 hatten, geht es jetzt wieder und zeigt ein weiteres Mal auf, wie wichtig gebrechliche und behinderte Personen der ÖVP-Gemeindeführung sind! Für 2 Tage Ostermarkt – eine Veranstaltung der Kulturszene – sperrt man 2 Wochen lang die Zufahrt zu den Behindertenparkplätzen!

Abgesehen davon, dass man die Behindertenparkplätze nach wie vor im Schlossinnenhof offen lassen hätte können, hat man jetzt die „alternativen Behindertenparkplätze“ an einen Platz eingerichtet, bei der sich diese Personengruppe mehr als benachteiligt, um nicht zu sagen, gedemütigt fühlen muss!

Anstatt die Behindertenparkplätze vis à vis der Apotheke einzurichten (siehe Foto 2), damit der Weg zum Arzt und zur Gemeinde halbwegs in Grenzen gehalten wird, hat man jetzt die Behindertenparkplätze um die Ecke eingerichtet (siehe Foto 3), so dass behinderte Personen, die auf einen möglichst kurzen Weg zum Arzt und zur Gemeinde angewiesen sind, noch weiter gehen müssen, als sowieso schon notwendig!

Darüber hinaus habe ich Dich am 14. März 2018 telefonisch (Mailbox) auf die Situation hingewiesen, dass anlässlich einer Veranstaltung alle Behindertenparkplätze belegt sind – aber kein einziges Fahrzeug hatte einen Behindertenausweis! Dir, dem Bürgermeister, war das anscheinend nicht so wichig, denn sonst hättest Du zumindest die Polizei verständigt um diese Sache zu bereinigen! Bei weniger wichtigen Parkvergehen, war die Gemeinde mit Anzeigen schneller!

Ich finde das nicht nur eine traurige Situation und eine Rücksichtslosikkeit gegenüber einer Minderheit in unserer Gemeinde - ich finde es eine echte „Sauerei“ wie die Gemeinde, unter Deiner Führung, mit unseren behinderten und gebrechlichen Personen umgeht! Reden schwingen alleine hilft keinem einzigen Bürger – die Umsetzung und die Hilfe für die Bürger, machen eine gute und bürgerfreundliche Gemeindeführung aus!

Und in diesem Zusammenhang habe ich noch eine Frage:“wer bekommt denn die ganzen Gelder von Advent- und Ostermarkt, ohne die Verluste ausgleichen zu müssen und erhält trotzdem die ganzen Vorarbeiten auf Gemeinde- und somit Steuerzahlerkosten? Aber das ist ein eigenes Thema und dieses Thema werden wir von die FPÖ Kottingbrunn demnächst in einem größeren Umfang behandeln und aufzeigen!

Vorab, sehr geehrter Herr Bürgermeister, geht es um die behinderten Bürger, die kurzfristige Bereinigung der Situation sowie ein rasches Handeln und nicht wieder ein Suchen nach Ausreden, das erwartet sich die FPÖ Kottingbrunn!