Diskussionsabend über Politik in Ungarn
BADEN. Der Journalist Karl Pfeifer und die Grünen Baden laden am 29. Mai zum Dialog ins ZIB über die politischen Entwicklungen im österreichischen Nachbarland Ungarn. Unter dem Titel "Ungarn: Illiberale Demokratie?" wird im ZIB in der Grabengasse (Synagoge) debattiert. Zu Gast ist der Journalist und Zeitzeuge Karl Pfeifer, der ab 19:30 auch Fragen aus dem Publikum beantworten wird.
Die Aktualität und Brisanz des Themas zeigt sich deutlich in den Medien. Während die Grünen auf ihren Plakaten noch ein Fragezeichen nach der illiberalen Demokratie verwenden, titelt „Der Standard“ bereits deutlich mit dem Zitat Orbans, dass „die Epoche der liberalen Demokratie zu Ende ist.“
Hintergrund: Orban gewann am 8. April mit seiner Partei FIDESZ-KDNP zum dritten Mal seit 2010 die Wahlen - abermals mit einer 2/3 Mehrheit. Dies war nur möglich mit dem 2011 beschlossenen Wahlsystem, das die Oppositionsparteien benachteiligt und dem Wahlschwindel Tür und Tor öffnet. Gerade von den Ärmsten der Armen erhielt Orbáns Regime massive Stimmenzuwächse.
Die linken Parteien konnten sich nicht auf eine gemeinsame Plattform einigen. Erst nach den Wahlen demonstrierten alle Oppositionsparteien zusammen in Budapest. Die 100.000 Menschen, die gegen die neue Regierung auf die Straße gingen, nannte Kabinettsminister Antal Rogán „einen von Soros finanzierten Flohzirkus“.
In Österreich begeistert sich lediglich die FPÖ für Orban. Weshalb toleriert die Fraktion europäische Volkspartei die völkische Fidesz? Diese und noch viele weitere Fragen werden mit dem Journalisten Karl Pfeifer erörtert.
Karl Pfeifer, gebürtiger Badener, flüchtete 1938 als 10-Jähriger mit seinen Eltern nach Ungarn. Noch vor der deutschen Besetzung Ungarns, machte er sich mit 14 Jahren alleine auf nach Palästina. 1951 kam er nach Österreich zurück, wo er als freier Journalist tätig war. Als Zeitzeuge besucht er noch heute Schulen.
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