Haidlhof: Forschungszentrum wird "Schule"
BAD VÖSLAU. Vorbildliche Wissenschaftsvermittlung schon bei der Eröffnung an der Forschungsstation Haidlhof: Der Biologe hat einen Vogel - nein, er ist nicht geisteskrank, wie ein alter Volksglaube behauptet. Konkret hat der Biologe auch nicht nur einen Vogel, sondern 26 Keas (neuseeländische Bergpapageien) und 17 Kolkraben. Die Tiere führen am Haidlhof ein Leben im Dienste der Verhaltens- und Kognitionsbiologie. Nicht zu vergessen die 30 niedlichen Kunekune, ebenfalls aus Neuseeland, aber in diesem Fall eine Hausschweinrasse und damit kein Vogel. Erforscht werden hier seit 2010 die kogitiven Leistungen von Rabenvögeln und Papageien sowie von landwirtschaftlichen Nutztieren wie Schweinen. Mittels einer Kombination modernster Methoden aus Biologie und Psychologie wird untersucht, was die Tiere über andere wissen, wie gut sie Werkzeuge verwenden können und wie sie voneinander lernen. Ein weiterer Schwerpunkt betrifft Aspekte tierischer Kommunikation, zum Beispiel wie Stimmen erzeugt werden oder welche Information in Rufen enthalten ist. Das Ergebnis dieser Grundlagenforschung ist nicht nur eine neue Erkenntnis über tierische Fähigkeiten, sondern auch über die evolutionäre Herkunft unserer menschlichen Intelligenz und Kultur.
Das Land NÖ sieht in der Forschungsstation eine Stärkung des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich und unterstützt hier besonders die Bemühungen in Richtung Wissenschaftsvermittlung. Dem dient der Ausbau einer geeigneten Besucherinfrastruktur und einer innovativen Wissenschaftsvermittlung, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erwartet sich davon mehr Besucher und mehr Bekanntheit für diese Forschungsstation im Land. Die Infrastruktur wurde entsprechend verbessert: Ein zusätzlicher witterungsgeschützter Raum für Besucher - ein "grünes Klassenzimmer" nach Entwürfen von SchülerInnen der HTL Mödling - wurde geschaffen, ebenso wie ein zusätzliches Forschungsareal, wo den Gästen wissenschaftliche Experimente veranschaulicht werden können.
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