Kottingbrunn: Schau-Schleuse als Idee
KOTTINGBRUNN.KOTTINGBRUNN. Im Zuge der Landesausstellung 2019 wird auch der Wiener Neustädter Kanal als Ausstellungsachse eingebunden. 22 Gemeinden in den Bezirken Wr. Neustadt, Baden und Mödling machen mit - eine davon ist Kottingbrunn. Mit großen Plänen.
Das Ziel der Gemeinde ist, die zum Teil "verschwundene" Geschichte des Ortes wieder sichtbar zu machen. Da gab es die 1915 abgebrannte Galopprennbahn, von der heute nur noch einige Mauerreste zu sehen sind. Da gab es eine Orangerie und Wasserflächen im Schlosspark. Und da gab es 11 Schleusen am Wiener Neustädter-Kanal, womit Kottingbrunn entlang des Kanals jene Gemeinde mit der höchsten Schleusen-Dichte war.
Hohe Schleusen-Dichte
"Ein Drittel aller Schleusen zwischen Wiener Neustadt und Wien war in Kottingbrunn", weiß Bürgermeister Christian Macho. Den Grund dafür weiß er auch: "Es gab hier das stärkste Gefälle. Wir haben nun die spektakuläre Idee geboren, eine funktionierende Schau-Schleuse 1:1 historisch nachzubauen, damit man sehen kann, wie die Schifffahrt am Kanal seinerzeit funktionierte." Ein ehrgeiziger Plan, der ohne Unterstützung des Landes von der Gemeinde allein nicht finanzierbar sein wird - die geschätzten Kosten liegen bei 280.000 Euro. Die Radfahrer am Radweg wissen oft nicht, dass sie ganz nah am ehemaligen Rennbahn-Gelände vorbeifahren.
Rennbahn "entdecken"
Der Bürgermeister: "Wir wollen die Ausflügler zu einer interaktiven Entdeckungsreise einladen, die zu den Überresten der Rennbahn führt, die Fantasie ankurbelt und schließlich das Interesse für unser Heimatmuseum im Wasserschloss weckt. Zwischen Rennbahn und Schloss ist die Distanz nur 400 Meter Luftlinie." Der Radweg soll also vom Kanal über die Schlossallee in das historische Zentrum von Kottingbrunn geführt werden. Davon sollten auch Hotellerie und Gastronomie profitieren können.
Neue Radweg-Führung
Der Radweg wird dann über die Kaiserallee im Schlosspark zurück an den Wr. Neustädter Kanal geleitet und führt von dort weiter nach Leobersdorf. Auf dem Weg durch den Schlosspark sollen Visualisierungen die einstige Gestalt des Parks verdeutlichen, die Wasserflächen Richtung Renngasse oder die Orangerie auf der Schloss-Seite. "Wir wollen das Zusammenspiel von Natur und Kultur begreifbar machen, hervorholen, was da war", freut sich der Bürgermeister über die vielen Ideen, die im Zuge der Landesausstellung 2019 für Kottingbrunn schon geboren wurden.
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