'Steig ein' in Baden: Unter Strom durch den Bezirk
Elektromobilität ist die Zukunft – und steckt doch noch in den Kinderschuhen. Ein Testbericht aus erster Hand.
BADEN. Alle Welt spricht darüber: Elektroautos sind die Zukunft. Doch noch sind es Exoten auf den Straßen. In Niederösterreich waren Ende 2017 genau 4.400 E-Autos zugelassen. Der Anteil der Neuzulassungen betrug im Bezirk Baden nur 1,3 Prozent. Wir haben die Zukunft des Autofahrens mal auf Herz und Nieren getestet.
Viele, viele Knöpfe
Redakteurin Maria Ecker tauschte einen Tag lang ihren alten Benziner gegen einen nagelneuen Nissan Leaf (zur Verfügung gestellt vom Autohaus Czaker in Baden). Dessen Vorgängermodell ist das weltweit meistverkaufte E-Auto. Nach einer Einschulung durch Verkaufsberater Dominik Büschel geht es, vorerst im Eco-Modus, los. Die erste Station ist die Redaktion in der Wiener Straße. Von den Kollegen und Kolleginnen wird die Optik des Leaf gelobt. Mit Verkaufsleiter Gerhard Klement als Beifahrer geht es dann weiter nach Hernstein. In Bad Vöslau schaltet die Testerin den Eco-Modus aus und wagt kurz nach Großau den ersten beherzten Tritt aufs Gaspedal. Fahrerin und Beifahrer sind von der Beschleunigung beeindruckt. Der Leaf hat 110 kW/ 150 PS, aber der Antritt ist wesentlich beeindruckender als bei einem Verbrennungsmotor gleicher Stärke. Besonders positiv fällt auch das Kurvenverhalten und die Straßenlage auf. Dominik Büschel vom Autohaus Czaker weiß warum: Die Akkus des Nissan Leaf befinden sind ebenso wie beim Tesla oder Renault Zoe in der Bodenplatte verbaut. Dadurch haben die Fahrzeuge einen sehr günstigen Schwerpunkt. Den Leaf flott zu bewegen macht Spaß, geht allerdings auf Kosten der Reichweite. Um diese braucht man sich trotzdem nicht zu sorgen, denn der Leaf schafft bei kombinierter Fahrweise bis zu 285 Kilometer.
Ganz neues Feature
Nachdem sich die Testerin an das neue Fahrgefühl gewöhnt hat, schaltet sie das E-Pedal ein. Ist dieser Modus aktiviert, bremst der Nissan Leaf selbstständig bis zum Stillstand ab, sobald man den Fuß vom Gaspedal nimmt. Dadurch gewinnt das Fahrzeug mehr Energie zurück und die Reichweite wird erhöht. Gerade im Stadtverkehr ist es sehr angenehm, wenn man nur noch ein Pedal zu betätigen braucht. Wie schnell man sich an den Fahrkomfort im E-Auto gewöhnt, merkt die Testerin bei der Heimfahrt im eigenen Auto, als sie an der ersten Kreuzung fast darauf vergisst die Kupplung treten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.