Verein "Frauenzimmer" macht sich stark fürs Frauenvolksbegehren
BADEN. Der Verein frauenzimmer, der sich seit 2014 für die Realisierung eines Frauenmuseums in Baden einsetzt, hat anlässlich des Internationalen Frauentages eine Aktion zur Unterstützung des Frauen*volksbegehrens 2.0 beschlossen. Am Dienstag, dem 27. Februar und Samstag, dem 3. März werden Mitglieder des Vereines am Hauptplatz Informationsmaterial zum neuen Frauenvolksbegehren verteilen und über die Forderungen informieren. Das neue Frauen*volksbegehren ist überparteilich und politisch unanhängig und will das Gemeinsame vor das Trennende stellen. Unsere Solidarität ist gefragt.
Im Jahr 1997 unterschrieben fast 650.000 Österreicher und Österreicherinnen das damalige Frauen*volksbegehren. Von den 11 Forderungen wurden bis dato nur zwei umgesetzt. Es ist daher höchste Zeit, eine gerechtere Welt für Frauen und Männer einzufordern.
Ein Volksbegehren braucht zweierlei. Im ersten Schritt 8.401 Unterstützungserklärungen (ein Promille der Bevölkerung), die im zweiten Schritt ein Volksbegehren erst ermöglichen.
Um das Volksbegehren durchführen zu können, werden daher vom 12. Februar bis 12. März 2018 Unterstützungserklärungen gesammelt. Diese Unterschriften werden dann dem Volksbegehren bereits hinzugerechnet. Man/frau muss also nicht zweimal unterschreiben. Unterstützungserklärungen können per BürgerInnenkarte bzw. Handysignatur – also auch von zu Hause aus – abgegeben werden. In Papierform kann man/frau die Unterstützungserklärung an jedem Gemeindeamt in Österreich unabhängig vom Hauptwohnsitz – abgeben. Wahlberechtigt sind alle österreichischen StaatsbürgerInnen ab dem 16. Lebensjahr. Es gibt daneben aber auch eine inoffizielle Unterstützungsliste für Nichtwahlberechtigte.
Was sind nun die Forderungen des neuen Frauen*volksbegehrens? Es geht um eine gerechte Machtaufteilung auf allen Ebenen, um die Beseitigung der Einkommensunterschiede, um eine gerechte, das heißt gleiche Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Männern und Frauen, die ein gutes Leben für alle ermöglicht, es geht um die Bekämpfung von Armut (Stichwort AlleinerzieherInnen, die zu 90% Frauen sind, von denen die Hälfte armutsgefährdet ist). Echte Wahlfreiheit für Frauen gibt es nur, wenn ein Rechtsanspruch auf kostenlose, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung besteht. Frauen sollen selbst bestimmen können, wie sie ihre Talente vielfältig leben können, ohne Einschränkungen erleben zu müssen. Gewaltschutz und Gewaltprävention sind weitere Forderungen ebenso wie das Aufbrechen von Geschlechterstereotypen und Rollenklichees, die Mädchen und Burschen immer wieder in die gleichen Berufsschienen lenken. Um das zu erreichen, müssten Werbung, Spielzeug, Schulbücher und Medienberichte geschlechtersensibel gestaltet werden.
Es ist uns bewusst, dass nicht alle Forderungen für alle Frauen und Männer gleich erstrebenswert sind. Trotzdem sollten möglichst viele von uns die Unterstützungserklärungen unterzeichnen, weil ein starkes Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen im 21. Jahrhundert unbedingt gesetzt werden muss. Wir sollten nicht vergessen, dass bestimmt nicht alle Forderungen gleich umgesetzt werden (siehe 1997!), geben wir Frauen und Männer uns also einen Ruck. Frauenrechte sind Menschenrechte, daran sollte heute wohl kein Zweifel mehr bestehen. Es ist mehr als Zeit....
Infos zum neuen Frauen*volksbegehren: frauenvolksbegehren.at
Infos zum Verein frauenzimmer: frauenzimmer-baden.at
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