Das Klavier am Strand
Das Klavier am Strand
(Zu einem Beitrag von Heinrich Kaller)
Klaviere retten manchmal Leben.
Mitunter soll es sowas geben!
Mit einem ist´s mir so ergangen:
Es hat mich rettend aufgefangen.
Einst ist mein Kreuzfahrtschiff gesunken,
worauf ich beinah wär´ ertrunken.
Schon schwamm ich zwischen Riesenwellen
mit Riesenangst - kaum vorzustellen!
Und während ich ums Leben kämpfte,
mir Todesangst die Hoffnung dämpfte;
ganz deutlich fühlte ich sie schwinden,
denn niemand würde mich hier finden!
Ganz oben auf den Wellenkämmen
versuchte ich mich hochzustemmen,
doch mocht´ ich mich auch noch so strecken,
konnte ich nirgends Land entdecken!
Verzweifelt hatte ich nach Stunden
mich mit dem Sterben abgefunden
und jede Hoffnung auf das Leben
durch die Erschöpfung aufgegeben.
Es half kein Fluchen und kein Jammern.
Woran sollte ich fest mich klammern? -
Da spürte plötzlich ich ein Drücken
und Stoßen dumpf in meinem Rücken.
Es schwappte ganz dicht neben mir
im Wellenrhythmus ein Klavier.
Darauf habe mit letzter Kraft
zu hieven ich es noch geschafft!
Die Strömung hat mich dann nach Tagen
mit dem Klavier zum Strand getragen,
wo mich Touristen ganz zerschunden
auf dem Klavier klammernd gefunden.
Aus Dankbarkeit lass´ ich es stehen,
damit es alle Leute sehen,
selbst wenn auch über seine Tasten
wohl nie mehr Meisterhände hasten!
LG Ferdinand
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