Der Weltladen Braunau lädt zum Vortrag ein

Roswitha Lobe berichtet von ihrer spannenden Reise nach Indien. | Foto: MAWI
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  • Roswitha Lobe berichtet von ihrer spannenden Reise nach Indien.
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BRAUNAU. Roswitha Lobe, Leiterin des Weltladens in Braunau, war im Auftrag des fairen Handels in Indien unterwegs. Von ihren Eindrücken möchte sie am Mittwoch, dem 10. Mai, um 19 Uhr im Weltladen in Braunau berichten. Nach dem Vortrag über ihre Projektreise gibt es eine Verkostung exotischer Spezialitäten.

Über den Weltladentag:
Schätzungen des UNHCR zufolge befinden sich derzeit über 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Sie fliehen vor Bürgerkrieg und Verfolgung (=Flucht), andere suchen wegen wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit oder Folgen des Klimawandels nach einer neuen Existenz (=Migration). In den Kampagnenwochen vom 8.- 21. Mai und am Weltladentag, den 13. Mai 2017, zeigen die Weltläden – Fachgeschäfte für Fairen Handel - mit Aktionen und Veranstaltungen zum Thema auf, dass der Faire Handel wichtige Lösungsansätze schafft und Solidarität grenzenlos ist.

Wer sind die „Fluchtverursacher“?
Obwohl Kriege nach wie vor die Fluchtursache Nummer 1 sind, verlassen immer mehr Menschen auch aufgrund wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit ihre Heimat. Die Industrienationen haben an der aktuellen Fluchtbewegung Mitschuld, weil sie Kriege zulassen und finanzieren, die ihre wirtschaftlichen Interessen absichern. Zudem betreiben sie eine Agrarpolitik, die sich gegen kleinbäuerliche Strukturen wendet und sich nicht darum kümmert, dass viele Menschen in den Ländern des Südens unter unwürdigen Bedingungen leben und arbeiten müssen. Anstatt die Fluchtursachen zu bekämpfen, arbeiten die Politiker an einer „Festung Europa“.

Fairer Handel schafft Perspektiven
Die Weltläden sprechen sich für grenzenlose Solidarität mit geflüchteten Menschen aus und setzen sich für die Förderung von Projekten zur Verbesserung ihrer Lebenssituation ein. Dazu gehören auch Projekte in Aufnahmeländern, die Geflüchteten eine Perspektive eröffnen. Die wichtigsten Instrumente dabei sind die Schaffung von Absatzmöglichkeiten, die Zahlung von fairen Preisen, die die Lebenshaltungskosten der Produzenten decken, die Stärkung der Produzentenorganisationen sowie die Verbesserung der Infrastruktur, z.B. in den Bereichen Bildung und Gesundheit. So kann eine positive Entwicklung in benachteiligten Regionen entstehen und für viele Menschen wird der Druck reduziert, vom Land in die Städte abzuwandern oder ihre Heimat ganz zu verlassen. Dieser Beitrag kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Fluchtbewegungen dadurch nicht kurzfristig gestoppt werden, sondern eher mittel- bis langfristig. Zudem übersteigt eine Bekämpfung der hauptsächlich kriegerischen Ursachen der aktuellen Flüchtlingsbewegung in Richtung Europa die Möglichkeiten der Weltläden bei weitem.

Fairer Handel am Beispiel Libanon und Türkei
Krieg, Anschläge und Krisen prägen den Libanon seit Jahren, jenes Land, in dem heute jeder Dritte ein Flüchtling ist. Ein Beispiel, wie Geflüchtete durch den Fairen Handel unterstützt werden, ist die Organisation FAIR TRADE LEBANON, deren Produkte in den Weltläden verkauft werden. Sie setzt in dem kleinen Land im Nahen Osten Projekte mit Kriegsflüchtlingen aus Syrien um. Bisher wurden 320 syrische Frauen in der Gesundheitsvorsorge, Lebensmittelverarbeitung und –hygiene geschult sowie eine Kooperative gegründet, in der die geflüchteten Frauen Produkte herstellen und eigenes Einkommen generieren. DROP EARRINGS NOT BOMBS ist eine Fair-Handels-Initiative mit Geflüchteten und befindet sich in der Türkei. Hier stellen syrische Geflüchtete Ohrringe her, deren Erlös zu 100% in die Arbeit der Trägerorganisation „Small Projects Istanbul“ fließt und damit in die Ausbildung und Integration von Geflüchteten. Zudem bekommen die Beteiligten die Möglichkeit finanziell unabhängig zu werden und erhalten gleichzeitig emotionalen und sozialen Rückhalt.

Obwohl der Fokus der Weltläden auf der Schaffung von Perspektiven in Heimatländern liegt, sprechen sich die Weltläden klar für das Recht auf Asyl und die Aufnahme schutzbedürftiger Menschen aus. Wichtig ist, alle Möglichkeiten zu nutzen den internationalen Handel gerechter zu gestalten, um die Ausbeutung der Menschen im globalen Süden zu beenden und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund einer wachsenden Anti-Flüchtlingsrhetorik leben die Weltläden Solidarität mit Schutzbedürftigen und stehen dafür, Verantwortung wahrzunehmen und nach tragfähigen Lösungen zu suchen, die die Menschen und ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde in den Vordergrund stellen.

Wann: 10.05.2017 19:00:00 Wo: Weltladen Braunau, Krankenhausgasse 2, 5280 Braunau am Inn auf Karte anzeigen
Roswitha Lobe berichtet von ihrer spannenden Reise nach Indien. | Foto: MAWI
Eine Arbeit für den Fairen Handel hilft den Menschen aus der Armutsfalle und schafft Perspektiven vor Ort. | Foto: MAWI
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