Berni's Backstube ist insolvent
Die Passiva belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro.
METTMACH, WILDENAU (ebba). Mit einem neuen Konzept wollte Bernhard Beham im Jahr 2014 dem Sterben der Nahversorger entgegenwirken. Der Jungunternehmer aus Mettmach hatte eine Metzgerei, eine Bäckerei, ein Kaffeehaus, eine Konditorei, ein Wirtshaus und einen Gemischtwarenhandel samt Drive-In-Schalter in ein Gebäude in Wildenau gesteckt. Herausgekommen war das "Berni´s".
Nun aber sei das Unternehmen "Berni's Backstube", mit allen Einrichtungen in Wildenau, Höhnhart, Moosbach und Mettmach, in die Insolvenz gerutscht. Das berichtet der KSV1870 in einer aktuellen Aussendung. Am Landesgericht Ried wurde ein Insolvenzantrag eingebracht. 30 Dienstnehmer und zirka 75 Gläubiger sind betroffen. Die Passiva belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Zu den Aktiva gibt es derzeit noch keine Angaben.
Als Hauptursache der Zahlungsunfähigkeit gibt das Unternehmen an, dass erhebliche Investitionen, insbesondere in die Geschäftslokale in Moosbach, Höhnhart und Wildenau, vorgenommen wurden, die sich nicht wie erwartet in kurzer Zeit gerechnet haben.
Firmeninhaber Bernhard Beham hat die Gewerbebehörde für sein Scheitern verantwortlich gemacht, was diese jedoch vehement zurückweist. Beham fühle sich "von den Behörden schikaniert". Laut Medienberichten sei er wegen fehlender Gutachten, zu laut zugeschlagener Türen und zu laut wegfahrender Mopeds seit Wochen behindert und bestraft worden. Der Betrieb allerdings sei "immer gut gelaufen".
Das Unternehmen soll laut KSV1870 nicht fortgeführt, sondern im Zuge des Konkursverfahrens verwertet werden. Laut Insolvenzantrag wurden bereits alle Dienstnehmer gekündigt und abgerechnet.
Laut Arbeiterkammer Ried sei es in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen, dass Gehälter nicht bezahlt wurden. In vielen Fällen mussten diese von der Kammer eingeklagt werden. Gegen den Unternehmer gab es sogar ein "Vermittlungsverbot" von Arbeitskräften von Sozialpartnern wie Arbeiterkammer und Arbeitsmarktservice. Ein solches Verbot soll so gut wie überhaupt nie vorkommen.
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