Kleine Käfer – großer Schaden

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SCHNEEGATTERN (ebba). Zwischen 2.500 und 2.800 Lkw-Zugladungen Holz werden pro Jahr aus dem Kobernaußer Wald abgeschöpft. Diese Menge stellt den jährlichen Holzzuwachs dar. Über derlei interessante Fakten wurde im Rahmen der "Bundesforste backstage"-Woche informiert, zu der die Österreichische Bundesforste AG anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums österreichweit einlud.

Interessierte erhielten unter anderem auch im Kobernaußerwald einen Einblick hinter die Kulissen der Forstwirtschaft. 35 Teilnehmer erfuhren allerhand Wissenswertes über Wald und Flur. Mit dem Bus ging es ins Forstrevier Schneegattern – eines von insgesamt drei Revieren im Kobernaußerwald. Schwerpunkte der Führung waren die Forstwirtschaft in der Vergangenheit und Gegenwart, die Holzernte, der Mischwald und die Borkenkäferbekämpfung.

Laut Revierleiter Franz Maier hat sich seit den 80er-Jahren viel getan. Waren damals noch 140 Forstarbeiter im Kobernaußerwald beschäftigt, sind es heute nur mehr 6,5 (einer davon in Teilzeitbeschäftigung). "Ein Großteil der Arbeiten wird heutzutage von Harvestern erledigt oder wurde von Unternehmen übernommen."
Wie schnell so einem Harvester die Arbeit "von der Hand geht", konnten die Exkursionsteilnehmer gleich live erleben und staunten nicht schlecht.
Was für einen Waldarbeiter eine enorme körperliche Herausforderung darstellen würde, erledigt ein Harvester innerhalb nur weniger Sekunden.

Zwischen 75.000 und 85.000 Festmeter Holz werden pro Jahr geschlägert. Der Kobernaußerwald besteht zu zirka 70 Prozent aus Fichte, zu 20 % aus Buche und rund 10 Prozent aus Tanne, Lärche und sonstigen Baumarten. Der Trend gehe immer mehr in Richtung klimafitter Mischwald. Ab und zu stößt man im Kobernaußerwald auch auf echte "Raritäten". Wie die Bergulme, die in den letzten 40 Jahren laut Maier beinahe ausgerottet wurde. Hier wächst und gedeiht sie und das obwohl sie eigentlich einen lehmhaltigeren Boden bevorzugt.
"Zunehmend häufiger wird die Tanne im Kobernaußerwald. Der taugt‘s da richtig", weiß Förster Franz Maier. Auch der unter Naturschutz stehende Luchs soll sich laut einer Teilnehmerin im Kobernaußerwald heimisch fühlen.

Der Borkenkäfer bedroht den Wald

Zu schaffen macht den Forstbetrieben insbesondere der Borkenkäfer. "Die Situation ist permanent angespannt. So arg wie heuer war es in den letzten 20 Jahren nicht", so Maier. Daher wird die Situation laufend überwacht. Die Fangzahlen sind im Vergleich zum vergangen Jahr erhöht, was auf ein "Borkenkäferjahr" im Falle einer günstigen Witterung schließen lässt. Der Borkenkäfer mag es heiß und trocken. "Die "Fangbäume" sind permanent stark befallen, erzählt Maier.

Der Käfer im Visier

Borkenkäfer sind zwei bis acht Millimeter große Insekten, die sich in die Rinde der Bäume einbohren und dort ihre Eier ablegen. Durch den Fraß der Larven und Käfer wird das Bastgewebe zerstört und so der Baum meist innerhalb kurzer Zeit zum Absterben gebracht. Die bei uns wichtigsten Borkenkäferarten sind der "Buchdrucker" und der "Kupferstecher".
Der "Buchdrucker" greift im Normalfall geschädigte Fichten an. Bei für ihn günstigen Bedingungen greift er aber auch gesunde Fichten an. Was seine Vermehrung betrifft, sind zwei bis drei Generationen pro Jahr möglich. Aus einem Käferpaar können in einem Jahr bis zu 30.000 Jungkäfer entstehen.
Bekämpft wird der Käfer unter anderem, indem man die Stämme mit einem Borkenkägerbekämpfungsmittel spritzt, außerdem mit Fangbäumen, einem Stora-Net und durch Entrindung.

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