Lebenshilfe Braunau: Special Sportler für die Special Olympics
Sebastian Bader und Aloisia Lichtenberger wollen bei den Sommerspielen in Vöcklabruck Gold holen.
BEZIRK BRAUNAU (höll). "Bis jetzt hab i nu net gwunga – oba heuer wirds wås", ist sich Sebastian Bader sicher. Er ist einer von 39 Lebenshilfe-Athleten aus dem Bezirk Braunau, die bei den Special Olympics in Vöcklabruck an den Start gehen.
39 Athleten aus dem Bezirk Braunau
Der 26-Jährige hat bereits olympische Luft geschnuppert: 2017 reiste er gemeinsam mit Barbara Schlechmair zu den Special Olympic World Games nach Los Angeles: "Unsere beiden Sportler brachten damals Silber und Bronze mit nach Hause", erinnert sich Philipp Seidl. Er ist Delegationsleiter unserer Lebenshilfe-Sportler und reist am 7. Juni mit zu den Sommerspielen nach Vöcklabruck.
Zum ersten Mal: Tanzen bei den Special Olympics
Neben Bader und Schlechmaier – beides Leichtathleten – reist auch Aloisia Lichtenberger zu den "Summer Games". Für die 52-Jährige ist es eine Prämiere: "I gfrei mi scho so drauf. Wir üben oft und håbn auch a Kostüm", erzählt sie volle Vorfreude. Lichtenberger ist eine von sechs Sportlern der Lebenshilfe Braunau, die in der Disziplin "Tanzen" antreten: "Die Tanzgruppe ist bei unserer 40-Jahr-Feier aufgetreten. Und sie waren gut. So kam die Idee, mit einer Gruppenchoreographie bei den Special Olympics anzutreten", erklärt Seidl.
Stocksportler haben gute Gewinnchancen
In der Delegation aus dem Bezirk treten auch 22 Stocksportler der Lebenshilfen Braunau und Mattighofen in Vöcklabruck an. Unterstützt werden diese von fünf Unified-Partnern – Menschen ohne Beeinträchtigung, die im Team mitspielen. "Der Stocksport hat bei uns lange Tradition. Einmal pro Woche trainieren wir in der Stockhalle in Braunau", betont Seidl, der auch Stocksport-Trainer ist.
Unter den insgesamt fünf Leichtathleten der heimischen Delegation befindet sich auch Allround-Talent Günther Kroiss. Auch er hat bereits als Langläufer bei den Winterspielen Weltspiel-Erfahrung gesammelt.
"Müssen sporttauglich sein"
Die Special Olympics sind ein Sportbewerb der sich ausschließlich an Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung richtet: "Generell darf jeder teilnehmen, der mindestens eingeschränkt sporttauglich ist. Das muss vorab ärztlich überprüft werden", erklärt Philipp Seidl.
1.600 Athleten aus 13 Ländern
Die 7. Nationalen Special Olympics Sommerspiele sind ein Großereignis der besonderen Art. 1.600 Athleten und 600 Trainer aus Österreich und den Nachbarländern werden in 18 Disziplinen gegeneinander antreten.
Kostenloser Eintritt für Fans
Fans für unsere Athleten sind herzlich willkommen. Der Zugang zu den Sportbewerben sowie zur Eröffnungs- und Abschlussfeier ist kostenlos: "Wir erwarten schon, dass unser Fanclub auch kommt und freuen uns über jeden Zuschauer. Es lohnt sich, denn ohne Medaillen sind wir noch nie heimgekommen", freut sich Seidl auf die Veranstaltung.
Wenn alles perfekt für die Braunauer und Mattighofner Sportler läuft, dann winkt eine Teilnahme zu den nächsten World Games in Abu Dhabi: "Des warads. Då wollt i immer schomoi hi", hofft Bader auf eine Qualifikation.
ZUR SACHE:
Die Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Sie ist vom internationalen olympischen Komitee offiziell anerkannt. Der Unterschied zu den Paralympics liegt darin, dass hier ausschließlich Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und nicht Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung teilnehmen dürfen.
Die 7. Nationalen Special Olympics Sommerspiele finden vom 7. bis 12 Juni 2018 in Vöcklabruck statt. Der Fackellauf startet am 8. Juni um 11 Uhr in Attersee und endet um 15:45 Uhr in Vöcklabruck. Die Eröffnungsfeier mit mehr als 150 Musikern , Tänzern und Sängern sowie dem Einmarsch der zwölf ausländischen Delegationen findet am 8. Juni um 19:30 Uhr im Stadion Vöcklabruck statt. Es werden 10.000 Besucher erwartet. Die Abschlussfeier findet am 11. Juni um 19:30 ebenfalls im Stadtion statt. Alle Infos finden Sie auf www.specialolympics.at
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