World Skills: Intensives Training, enormer Aufwand, aber gut für Renommee und Erfahrung
BRAUNAU, ABU DHABI (ebba). Marco Kern, Sieger im CNC Drehen bei den World Skills Austria, bereitet sich gerade intensiv auf die Berufs-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi vor. Unterstützt wird er dabei von Dieter Geisberger vom Ausbildungszentrum (ABZ) Braunau, der bei den World Skills als nationaler Experte im Einsatz ist.
Drehen kann er
Staatsmeister ist Marco Kern bereits, damit ist klar, dass der 20-Jährige viel von seiner Arbeit versteht. „Ein bisschen nervös bin ich trotzdem. Das Schwierige ist, unter Zeitdruck auf hundertstel Millimeter genau zu arbeiten. Da ich aber super von Dieter unterstützt werde und im Ausbildungszentrum beste Trainingsmöglichkeiten habe, bin ich guter Dinge.“
Kern kommt aus Lamprechtshausen (Salzburg-Land) und arbeitet im W&H Dentalwerk Bürmoos. Hier stellt er die von vielen gefürchteten Zahnarztbohrer her. Das Unternehmen unterstützt seinen Mitarbeiter, indem es ihn für sein Training die meiste Zeit über freistellt. „Damit geht nicht meine gesamte Freizeit für die Vorbereitung drauf“, ist Kern froh.
Intensives Training
Bis Oktober folgt er einem strikten Trainingsprogramm. 600 Stunden Training bis zum großen Bewerb, der von 14. bis 19. Oktober stattfindet, sind das anvisierte Ziel. „Das ist schon eine außergewöhnliche Leistung“, lobt ihn sein Betreuer Dieter Geisberger. Der Tarsdorfer ist sich sicher, dass Kern es unter die ersten Fünf schaffen kann. „Im Beruf CNC Drehen sind die Asiaten sehr stark. Die trainieren 50 Stunden in der Woche, werden einem regelrechten Drill ausgesetzt“, weiß Geisberger.
Beim Bewerb müssen die Teilnehmer in einer vorgegebenen Zeit Werkstücke fertigen. Experten aus verschiedenen Nationen bewerten die Ergebnisse dann anonym. Der internationale Wettbewerb ist eine riesen Chance, sich zu präsentieren. „Marco wird auf jeden Fall davon profitieren. Die Teilnahme ist gut fürs Renommee, und das intensive Training reißt ihn in seiner Erfahrung sicher um Jahre nach vorn.“
Werkzeug wird mit Containern verschifft
Bei den World Skills gebe es schon einen harten Konkurrenzkampf. „Aber das Verbindende steht im Vordergrund. Es entstehen auch Freundschaften und man erweitert sein Netzwerk weltweit“, betont Geisberger. Nicht unerwähnt bleiben soll der enorme Aufwand rund um die Skills: „Jeder Teilnehmer reist mit seinem eigenen Werkzeug an. Da werden Container mit Werkzeug im Wert von 60 bis 70.000 Euro verschifft“, erzählt Geisberger. „Und dann hofft man, dass alles durch den Zoll kommt.“
Zur Sache
Das Team der österreichischen Teilnehmer und Experten für die World Skills 2017 in Abu Dhabi besteht aus insgesamt 40 Teilnehmern – sieben Damen und 33 Herren aus allen neun Bundesländern. Sie stellen sich in 36 Einzel- und Teamberufen mit Unterstützung von 37 Experten der Herausforderung Berufsweltmeisterschaft.
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