Brückenschlag in der Brigittenau
Die Brigittenau ist durch ihre Lage als "Insel" ein Bezirk, der großteils über Brücken erreichbar ist. Insgesamt führen 25 Brücken vom Zwanzigsten in die umliegenden Bezirke.
BRIGITTENAU. Peter Maffays Hit "Über sieben Brücken musst du geh’n" könnte die heimliche Hymne der Brigittenau sein. Nur müsste man hier noch einige dazuzählen. Denn insgesamt führen 25 Brücken vom Zwanzigsten in die umliegenden Bezirke.
Da die Brigittenau auf einer Insel zwischen Donaukanal und Donau liegt, braucht es diese zur Überquerung der beiden Ströme. So führen insgesamt sechs Brücken vom 20. Bezirk über die Donau nach Floridsdorf, 19 weitere verbinden Brigittenau über den Donaukanal hinweg mit Döbling und Alsergrund. Umgeben von Wasser wurden schon früh Brücken zur Verbindung der heutigen Brigittenau mit anderen Wiener Bezirken gebaut.
Die Nordbrücke
Die nördlichste Donaubrücke Wiens diente in ihrer Anfangszeit dem Eisenbahnverkehr und trug den Namen Nordwestbahnbrücke. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde sie am 1. Juni 1872 für die Beförderung von Personen freigegeben, einen Monat später auch für den Güterverkehr. Noch vor der Eröffnung der Brücke musste bereits einer der 19 Pfeiler aufgrund eines schweren Eisstoßes erneuert werden. 1903 musste die Brücke erneut repariert werden, nachdem sie von einem Baggerschiff gerammt worden war. Es folgten der Bau eines zweiten Gleises und eines Fußgängerstegs.
1930 wurde das ältere Gleis abgetragen. Im Jahr 1945 sprengte die deutsche Wehrmacht die Nordwestbahnbrücke. Es erfolgte der rasche Wiederaufbau und die Wiederinbetriebnahme der Brücke. Der komplette Verkehr wurde 1959 auf die Nordbahnbrücke verlegt, die Nordwestbahnbrücke stillgelegt und schließlich umgebaut. Über 10 Millionen Euro wurden in den Umbau investiert. Die Belastungsprobe der "neuen" Brücke wurde anhand von 60 LKW durchgeführt. Aus der Nordwestbahnbrücke wurde die heutige Nordbrücke.
Die Friedensbrücke
Die Friedensbrücke verbindet die Brigittenau mit dem 9. Bezirk. Neben Fußgängern und Radfahrern laufen auch der Straßenverkehr und zwei Straßenbahnlinien über die Brücke. Vor ihrer Entstehung gab es hier immer wieder Donau-Übergänge. 1871 erfolgte der Baubeginn der heutigen Friedensbrücke. Damals wurde sie Brigitta#+brücke getauft. Der Vorgänger der heutigen Straßenbahn 5 überquerte diese ab 1873. Im Jahr 1897 wurde die Strecke elektrifiziert.
Namensänderung im Krieg
Mehrmals wollte man die Brücke umbauen, doch es fehlte an Geld. Um die Einsturzgefahr zu mindern, wurden Höchstgewichte für Fahrzeuge festgelegt. 1924 kam es schließlich zum so lange aufgeschobenen Umbau der Brücke, die zwei Jahre später als Friedensbrücke eröffnet wurde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Name wieder geändert - aus der Friedensbrücke wurde die Brigittenauer Brücke. Diese wurde von der Wehrmacht gesprengt. Nach dem Wiederaufbau wurde die Brücke erneut als Friedensbrücke eröffnet.
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