NÖ Tage der offenen Ateliers – Aktionist von Aktionist aktioniert!
Die Kulturvernetzung NÖ lud am Dienstag, den 17. September 2013, zur Auftaktveranstaltung, anlässlich der „NÖ Tage der offenen Ateliers“, in den Landtagssaal in die Landeshauptstadt St. Pölten. Bei einem vollen Haus stach bereits zu Beginn der Veranstaltung eine rötlich bemalte männliche Gestalt mit Blumenkranz und einem nicht vollständig lesbaren Satz am Körper, aus der Masse. Dass es sich hier um eine nicht angemeldete Aktion eines einzelnen Aktionisten handelte war sehr bald klar, da die für die Sicherheit Verantwortlichen leicht angespannt in dessen Nähe darauf warteten was sich hier noch entwickeln würde.
Der Veranstaltung selbst begann mit einer Aufforderung von Josef Schick (Kulturvernetzung) sich von den Plätzen zu erheben um der drei Polizisten und des Sanitäters, die heute in Ausübung ihres Dienstes gewaltsam ums Leben kamen, in einer Schweigeminute zu gedenken.
Die schwierige Aufgabe, von diesem zutiefst traurigen Ereignis hinüber zu lenken, auf einen würdigen Start der künstlerischen Aktivitäten, war dem Jazz Trompeter Lorenz Raab überantwortet worden. Er schaffte diese schwierige Herausforderung mit einem Stück, welches, so meine Meinung, auch die Toten ehrte und den Lebenden die Chance gab sich wieder ein wenig zu fassen.
Landeshauptmann Pröll ging in seinem Gespräch über die Kunst natürlich ebenfalls auf dieses tragische Ereignis ein und erklärte im Laufe des Gespräches seinen Zugang zu den NÖ Tagen der offenen Ateliers und erntete mit seiner Stellungnahme als Dank für diese offenen Wort den Dank eines politischen Künstlers, nämlich den gebührenden Applaus.
Während der Landeshauptmann seinen Zugang zur Kunst darstellte warten seine Sicherheitskräfte voll angespannt wie sich der Aktionist verhalten würde. Ab und zu schaukelte dieser im Stand hin und her, dann hob er die Hand steil nach oben und ballte seine Faust. Sein Mund weit aufgerissen zu einem stummen Schrei. Sein nicht aggressiver Drang nach vorne in Richtung Landeshauptmann wurde auf professionelle Weise durch Herrn Willi Lehner und weitere Herrn, die große Sensibilität zeigten, sanft gestoppt.
Es wurde auch ein Film präsentiert, bei dem verschiedene Künstler und Ihre Arbeit vorgestellt wurden.
Auch die tschechischen Partner aus Südböhmen, Vysočina und Südmähren wurden gebührend erwähnt.
Nach einer weiteren Jazz Einlage von Lorenz Raab / Trompete, folgte die Zuweisung zu den Gruppenaufnahmen mit dem Landeshauptmann. Auch hier wusste sich der Aktionist in die Szene zu stellen…doch nur einmal.
Freundlich wurde er zu Seite gebeten, wo er auch stehen blieb. Hier sah ich meine Chance. Ich hatte meinen Baumkalender (Kalender mit Baumfotos) dabei und bat den Aktionisten ihn für mich zu halten. Etwas erstaunt, doch seine Haltung bewahrend, ließ er es geschehen, dass ich den Kalender in seine Hände legte. Lieber Aktionist, danke! Es wurde ein tolles Bild! Außerdem passen der Kalender und Du (wenn ich das Du so unter Künstlern verwenden darf!?) ausgezeichnet zusammen. Der Blumenkranz und Dein geröteter Körper, für mich, in diesem Moment, symbolischer Ausdruck eines endrindeten Baumes.
Für mich konnte also der Aktionist, der die Veranstaltung doch etwas spannend werden ließ, seine aktionistische Haltung nicht wirklich ändern, er hätte sonst wahrscheinlich sein Rolle aufgeben müssen. Ich konnte Ihn also, so wie er die Auftaktveranstaltung für sich, für meine Aktion etwas missbräuchlich zweckendfremden…
Was weiter mit dem Halter meines Kalenders geschah….das entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls gehört auch eine Portion Mut zu dieser Aktion,- die anzuerkennen ist. Kunst ist eben und das meinte auch der Landeshauptmann, nicht immer innerhalb der gewohnten Grenzen. Diese Grenzüberschreitungen sind aber in diesem Bereich zu akzeptieren. Dass das nicht nur leere Worte waren konnte man live miterleben. BRAVO!
Weiter ging es mit dem Gruppenfoto mit dem Landeshauptmann, ich war bei Gänserndorf eingeteilt, da meine Ausstellung in der Nähe von Schlosshof, genauer gesagt bei der Pflanzenwerkstatt von Kiessling Silvia und Hans & Team in Grafenweiden zu sehen sein wird. Im Folder auf Seite 6 Nr 15/H5 (Sa 14-18 Uhr / So 14-18 Uhr).
Nach dem gut geordneten Ablauf der vielen Gruppenfotos, organisiert von der NÖN, ging es zum wirklich ausreichenden köstlichen Buffet. Eine künstlerisch gestaltete Weite von kulinarischen Kostbarkeiten offenbarte sich uns! Dort traf ich auch den Aktionskünstler, diesmal ein anderer, Ronald Francis „Hero“ Heberling.
Siehe: www.virginmotherofthedesperate.com oder www.lebenskunst.cc / www.hero.ac
Sehenswert! Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und kamen schließlich zur Erkenntnis, dass wir uns im Zuge einer Ausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum bereits kennengelernt hatten.
So klein ist die Künstlerwelt!
Gestärkt mit Speis und Trank und versorgt mit Infomaterial trat ich die Heimreise von St. Pölten in den Wiener 20. Bezirk an. NÖ ich komme wieder!
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.