Traumazentrum: Zusammenschluss ist vollbracht
Lorenz-Böhler-Krankenhaus und UKH Meidling sind seit kurzem ein gemeinsames Traumazentrum.
MEIDLING/BRIGITTENAU. Es begann alles mit Lorenz Böhler: Der österreichische Chirurg entwickelte nicht nur spezielle Methoden zur Behandlung von Knochenbrüchen. Auf seine Initiative hin eröffnete die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) auch 1925 das weltweit erste Unfallkrankenhaus in der Brigittenauer Webergasse. Böhler wurde dort ärztlicher Leiter und natürlich Namensgeber für das Nachfolgebäude des ersten UKH, das Lorenz-Böhler-Krankenhaus in der Donaueschingenstraße.
Nun, mehr als 90 Jahre später, wurde das Lorenz-Böhler-Krankenhaus mit dem zweiten Wiener Unfallkrankenhaus, dem UKH Meidling, von der Trägerin AUVA zu einem Traumazentrum zusammengefasst.
Das Unfallkrankenhaus Wien Lorenz Böhler verfügt in der Unfallchirurgie auf vier Stationen über 118 Betten und über eine Intensivstation mit zehn Betten. Im Unfallkrankenhaus Meidling gibt es 144 Betten. An den beiden Standorten arbeiten insgesamt 1.000 Menschen und jedes zweite Unfallopfer im Großraum Wien wird dort versorgt. Jährlich werden in den beiden Häusern etwa 150.000 Patienten behandelt.
Zwei Schwerpunkte
Die beiden Krankenhäuser spezialisieren sich auf verschiedene Bereiche der Unfallchirurgie: Im Lorenz-Böhler-Krankenhaus liegt der Schwerpunkt auf rekonstruktiver Chirurgie, also die Wiederherstellung von Körperfunktionen nach Unfällen oder Krankheiten.
Im UKH Meidling liegt der Schwerpunkt auf Akutversorgung von Polytraumapatienten, also jenen, die in mehreren Körperregionen gleichzeitig Verletzungen erlitten haben.
Leiter des Traumazentrums wird Christian Fialka. Er ist außerdem ärztlicher Leitung des Standortes Meidling. Stellvertretender Leiter wird Thomas Hausner, der weiterhin den Standort Lorenz Böhler führen und den rekonstruktiven Schwerpunkt ausbauen wird.
Die Zusammenarbeit soll die Qualität erhöhen und die Effizienz steigern. Dass der Schockraum im Lorenz-Böhler-Krankenhaus dauerhaft geschlossen wird, wie noch im Sommer befürchtet, wird nicht eintreten. Zwar sollen mehr Akutpatienten in Meidling versorgt werden, aber auch in der Brigittenau soll eine Akutversorgung aufrechterhalten werden.
Das Personal werde durch die Zusammenlegung nicht reduziert, heißt es von Seiten der AUVA.
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