Zores um marode Brücke
Eine Eisenbahnbrücke an der S7 bei Petronell ist in bedenklichem Zustand, die ÖBB sieht keine Gefahr.
PETRONELL-CARNUNTUM. Ein aufmerksamer Autofahrer an der Bundesstraße 9 entdeckte bei Petronell eine "mehr als fragwürdig" provisorisch abgestützte Brücke an der Schnellbahn S7. Der ehemalige ÖBB-Verschub-Mitarbeiter Heinz M. (Name geändert) zeigte uns bei einem Lokalaugenschein den Zustand der Brücke. Am Samstag Vormittag stapften wir querfeldein von der Trainingsarena bis zur B9, die wir dann auch überqueren mussten, bevor es bis zur besagten Brücke noch 450 Meter entlang des Bahndammes weiterging.
Desolate Eisenbahnbrücke
"Erst kürzlich hat der Straßendienst das Buschwerk entfernt. Vergangene Woche hat es mich beim Autofahren gerissen, dann hab ich das entdeckt", so Heinz M. Das Bauwerk dient als Bachdurchfluss, die Bahn fährt halbstündlich bis stündlich darüber hinweg. Seitlich rinnt der Schotter ab, die Brücke driftet entlang der Schienen an beiden Seiten auseinander, "es ist offensichtlich nur eine Frage der Zeit bis das Bauwerk durch das Gewicht der Züge endgültig nachgibt, der Schotter durchrinnt und sich die Schienen verformen. Was dann passiert will ich nicht zu Ende denken", so M.
Sechs Hölzer und Betonanker
Das Bauwerk ist derzeit mit sechs Hölzern abgestützt, zwei Steher wurden mit jeweils drei Betonankern, Schrauben mit gleichzeitiger Beigabe von Flüssigbeton, im Bauwerk verankert. "Das geht nicht lange gut", ist Heinz M. überzeugt.
"Nicht sicherheitsrelevant"
Auf Anfrage erklärt Christopher Seif, ÖBB-Pressesprecher: "Die ÖBB kennen die Situation und wissen darüber Bescheid. Der Zustand ist nicht sicherheitsrelevant, für S7-Fahrgäste besteht absolut keine Gefahr. Andernfalls hätten wir diesen Abschnitt auch bereits gesperrt und wären die Sanierungsarbeiten längst voll im Gang."
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