"Augenwandern" mit Frank Peter Hofbauer im Kulturzentrum Kapfenberg

Frank Peter Hofbauer stellt bereits zum sechsten Mal im Kulturzentrum Kapfenberg aus. | Foto: Stadt Kapfenberg
  • Frank Peter Hofbauer stellt bereits zum sechsten Mal im Kulturzentrum Kapfenberg aus.
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Frank Peter Hofbauer ist in Kapfenberg aufgewachsen und hat dort an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt im Fach Elektrotechnik maturiert.
Danach folgten zwei Studien an der Universität Wien und der Universität für Angewandte Kunst in Wien in den Bereichen Malerei, Grafik, Druckgrafik, Kunstpädagogik und Kunstgeschichte, unter anderem bei den bekannten Professoren Wolfgang Hutter und Adolf Frohner. Er diplomierte zum Akademischen Maler und Magister Artium. Seit dieser Zeit arbeitet und lebt er in Bruck an der Mur.

Bereits 1991 wurde er mit dem „Kapfenberger Stadtsiegel“ für seine künstlerische Arbeit in Kapfenberg ausgezeichnet.
Der auch international geschätzte Künstler – über 40, seiner insgesamt 370 Ausstellungen hat er in Deutschland, Italien, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Belgien, Spanien, Frankreich, Costa Rica–San Jose, China–Hongkong und USA–New York absolviert – stellt bereits zum sechsten Mal im Kapfenberger Kulturzentrum aus, es ist dies die dritte Personale, zusätzlich hat er bei drei Gruppenausstellungen mitgewirkt.

Die neue Präsentation umfasst Ölbilder und Grafiken und beginnt mit einem Bild aus der letzten Personale, seinem Selbstportrait unter dem Titel „Eigen ART ig 1“, ergänzt mit dem Portrait seiner Frau Heidi, gefolgt von einer malerischen Huldigung an den bekanntesten chinesischen Gegenwartskünstler Ai Weiwei, mit dem Titel „Der Drache und das Vogelnest – Hoch lebe Ai Weiwei!“. Das Pekinger Olympiastadion wird auch Vogelnest genannt und der Drache symbolisiert die oft aggressive Macht des chinesischen Staates. Alle drei Bilder weisen noch auf den, von 1984 bis 2011 entstandenen, umfassenden Chinazyklus hin, den Hofbauer in diesem Haus bereits ausstellte.

Die Augen können „Weiterwandern“ zum zehnteiligen hyperrealistisch gemalten Zyklus „Am Gipfel“, mit Berg- und Gebirgslandschaften aus der ganzen Welt, die meisten hat Hofbauer selbst erkundet. Die farbenprächtigen Ölbilder bestechen durch unglaubliche Genauigkeit und höchste malerische Perfektion, sodass es fast „überwirkliche“ Abbilder der Natur sind.
Im selben Raum sind noch die abstrakten Serien „Broken Displays“, inspiriert durch ein tatsächlich zerbrochenes Handydisplay, und seine neueste, noch fast nasse Bilderreihe mit dem Titel „Cells hike“ zu sehen. Diese Serie hat die, aus der Forschung bekannte Zellenwanderung, dokumentiert durch die Mikrofotografie, als Ausgangspunkt.

Im Obergeschoß wird es anfangs geschichtsträchtig. Die beiden Bilder „News from nowhere – the Voynich Manuscript“ beziehen sich auf das, bis heute noch nicht entschlüsselte und rätselaufgebende Buch „The Voynich Manuscript“ aus der Spätgotik. Auch die darin enthaltenen Zeichnungen sind wie Darstellungen aus der Zukunft. Hofbauers Zeichen sind direkt aus dem unlesbaren Text des, 234 Seiten starken Buches entnommen.
Es folgen drei Interferenz Bilder aus dem Zyklus „In the eyes of Alice“ sowie sieben Werke der Serie „P“, Hofbauers „Palatschinken“ Bilder, die sich tatsächlich an den Strukturen und der „Grafik“ wirklich gebratener Palatschinken orientieren. Hofbauers Frau Heidi musste dutzende Palatschinken braten, um möglichst viel verschiedene „Zeichnungen“ der Oberflächen zu erhalten, die dann detailgetreu in grellen Komplementärfarben gemalt wurden.
Im Untergeschoß gibt es Auszüge aus mehreren Grafikzyklen, in schwarzer Tusche und Buntstift, die auch das zeichnerische Talent des Künstlers widerspiegeln. Ein Teil ist den, aus Indien, Nepal und Tibet stammenden Mandalas in Hofbauers Neuinterpretation gewidmet, ein weiterer Teil ebenfalls der „Zellenwanderung“ in grafischer Form.

Die Ausstellung ist vom 20. September bis 18. November zu den Öffnungszeiten des Kapfenberger Kulturzentrums zugänglich.

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