Weltweit regional: Markus Zelisko ist tief drinnen im Online-Handel

Markus Zelisko und seine Bumblebee-Box: In seinem Online-Sortiment hat er auch Hummeln als Insektenvertilger.
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  • hochgeladen von Markus Hackl

Eigentlich ist er selbstständiger Agenturleiter der Uniqa-Versicherung, früher war er zudem noch umtriebig in der Landespolitik unterwegs. Die Lücken in seinem Terminkalender nach dem Abschied aus der Politik wusste der "Grenzgänger" Markus Zelisko (Alt-Hadersdorf liegt an der Gemeindegrenze zwischen St. Lorenzen und Kindberg, gehört aber zu Lorenzen) schnell zu füllen: Seit 2010 beschäftigt er sich mit dem Online-Handel.
Dass er sich als Online-Händler betätigt, verdankt er einem Zufall: "Mein Hobby ist das Segeln. Wer den Neusiedler See kennt, der weiß, dass dort auch Unmengen von Gelsen zu Hause sind. Ich habe nach einem wirkungsvollen Gelsenschutz gesucht und bin in einer Tageszeitung auf einen Bericht über eine Wunderwaffe gegen Gelsen gestoßen. Nur, das Produkt gab es bei uns nicht zu kaufen. Ich habe mich an den Produzenten gewandt – mit dem Ergebnis, dass ich mir zwei Wochen später einen Online-Handel aufgehalst hatte."

Produkttreue

"Das, was die Leute brauchen, kann man auch verkaufen", so das Motto des damals frischgebackenen Online-Händlers Markus Zelisko. Gelsenschutzmittel werden immer gebraucht und somit ist Zelisko seinem ersten Produkt treu geblieben. Beispielsweise auf www.schaedlingfrei.at kommt man zu den Produkten der österreichischen Firma Kwizda. "Ich bin sein exklusiver Online-Partner", erzählt Markus Zelisko.
2016 kam der nächste Schritt: Ebenfalls mit seinem Partner Kwizda Agro fasste Zelisko Fuß im Haus- und Gartenbereich. Die Onlineplattform www.gartenprodukte.at geht im März ins Netz.

Herausforderungen

In der Zwischenzeit hat sich Markus Zelisko ein funktionierendes Warenmanagementsystem zugelegt. "Der Online-Kunde verlangt nach einer kurzen Lieferzeit. Verkaufsabwicklung und Lager liegen in meinen Händen, für den Versand habe ich in der Post einen verlässlichen Partner gefunden. Beliefert wird der österreichische und deutsche Markt."
Herausforderungen hat es für den Quereinsteiger einige gegeben, von Problemen will Zelisko nicht sprechen: "Das Produkt war ein Renner. Anfangs hatte ich zu viele Bestellungen abzuwickeln, die Verkaufsabwicklung war nicht ausgereift, auch der Generalimporteur war anfangs überfordert." Nun sind sämtliche Probleme behoben, das Bestellsystem funktioniert. "Jetzt habe ich bereits einige Unternehmen in der Warteschleife. Wenn die Abläufe im Online-Handel einmal funktionieren, dann ist dieses System auf fast alle Branchen umlegbar."

Ideen sind ausbaubar

Ob er allein vom Online-Handel wirtschaftlich schon überleben könnte? "Nein noch nicht, aber es hat einige Investitionen gegeben. Noch bin ich nicht in den schwarzen Zahlen", erzählt Markus Zelisko.
An Ideen mangelt es ihm auch nicht: "Ich tüftle gerade an einem ,Drop-Shipping-System' – an einem sogenannten Streckengeschäft. Warum nicht online einen Swimming Pool kaufen und aufstellen lassen?" Bei einem Streckengeschäft hat der zwischengeschaltete Händler keinen Kontakt mit der Ware. Die Ware, in diesem Fall der Pool, wird direkt vom Lieferanten an den Kunden geliefert. Der Online-Händler erledigt nur die Kaufanbahnung und den Verkauf der Ware.
Markus Zelisko mag auch Visionen: "Was spricht dagegen, dass sich die gesamte Kindberger Werbegemeinschaft mit ihren Produkten im Internet präsentiert. Ein ,Das geht nicht' gibt es diesem Fall sicherlich nicht", sagt der Verkäufer Zelisko schmunzelnd.

Online-Handel im Detail

Laut Wirtschaftskammer hat sich der Umsatz im steirischen Einzelhandel im Jahr 2017 um 1,7 Prozent gesteigert, beim Online-Handel liegt die Umsatzsteigerung bei plus 2,1 Prozent. Österreichweit ist der Umsatz im Online-Handel von 2012 bis 2017 um 24 Prozent angestiegen. 29 Prozent der Steirer informieren sich übers Smartphone über interessante Produkte, bereits 14 Prozent kaufen übers Smartphone im Internet.
56 Prozent aller Österreicher haben schon im Internet eingekauft.
14 Prozent der im Internet gekauften Produkte kommen bereits von österreichischen Online-Händlern. Wobei: ausschlaggebend ist immer noch der Preis: für 57 Prozent der Online-Käufer zählt einzig der Preis. Der Trend beim Online-Geschäft geht hin zu "click & collect": Online bestellen, aber die Ware bei einem stationären Händler abholen. 2017 haben bereits 9 Prozent der Online-Käufer so eingekauft.

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