Die Schlösserstraße wird zur internationalen Castle Road

Von Deutschlandsberg bis ins Burgenland und künftig auch bis nach Slowenien: Die Verantwortlichen der Schlösserstraße wollen weit hinaus – bis zum Weltkulturerbe.
  • Von Deutschlandsberg bis ins Burgenland und künftig auch bis nach Slowenien: Die Verantwortlichen der Schlösserstraße wollen weit hinaus – bis zum Weltkulturerbe.
  • hochgeladen von Simon Michl

„Herzlich willkommen auf Deutschlandsberg!“ So begrüßte Andreas Bardeau, Vorsitzender der Schlösserstraße, die Gäste zu einer besonderen internationalen Veranstaltung. Seine Wortwahl war auch richtig, denn auf der Burg Deutschlandsberg fanden sich am Freitag Besucher vom Burgenland bis Slowenien ein: zum Beginn einer grenzüberschreitenden Verlängerung der Schlösserstraße.

25 österreichische Schlösser und Burgen ...

Seit mehr als 30 Jahren führt die bekannte Straße vom mittleren Burgenland übers steirische Thermen- und Vulkanland bis ins Schilcherland. Sie verbindet historische Schlösser und Burgen, welche vom Tourismusverein Schlösserstraße international vermarktet werden. Lange Zeit war die Burg Deutschlandsberg Endstation, zuletzt konnte man Schloss Piber als Neuzugang gewinnen. „So konnten wir die Anzahl der Mitglieder in den letzten Jahren von 15 auf 25 erhöhen“, berichtet Bardeau, selbst Schlossherr in Kornberg (Gemeinde Regensburg), stolz. Auch Nummer 26 steht schon bereit: Von Franz Meran habe man schon die Zusage für Schloss Stainz. Der weststeirische Produzent Alfred Ninaus soll außerdem einen Film über die Straße drehen, der auf 3sat und im ZDF laufen könnte.

... und neun aus Slowenien

Ein großer Wurf ist der Schlösserstraße international bereits gelungen: Dank des EU-Förderprogramms Interreg wird die Erlebnisstraße nun auch auf Slowenien ausgeweitet. Neun slowenische Schlösser rund um Murska Sobota und Ptuj kommen dazu, wahrscheinlich auch Celje. Das Projekt „Castle Road“, geleitet von der Deutschlandsbergerin Marianne Kiendl, läuft auf drei Jahre und soll noch weitere slowenische Anlagen anziehen. Kostenpunkt: knapp 1,2 Millionen Euro, die bis zu 95 Prozent von EU, den Ländern Steiermark und Burgenland sowie dem Staat Slowenien gefördert werden. „Ohne die EU wären solche Projekte und der Ausbau der Burgen gar nicht möglich“, erwähnte Deutschlandsbergs Bürgermeister Josef Wallner.

Internationale Verbindungen in Deutschlandsberg

Dass die Auftaktveranstaltung zur verlängerten Schlösserstraße in Deutschlandsberg stattfand, ist kein Zufall: Schon seit den 1980ern werden in der Schilcherstadt gemeinsame Interreg-Projekte zwischen Österreich und Slowenien abgewickelt. Wer zum Beispiel eine Eintrittskarte für das Burgmuseum in Deutschlandsberg kauft, kommt damit auch ins Geschichtsmuseum Celje.

Vision Weltkulturerbe

Apropos Geschichte: „Auf die gemeinsame Vergangenheit stolz sein und gemeinsam in eine friedliche Zukunft gehen“, nannte Wallner, selbst Vizevorsitzender der Schlösserstraße, als bedeutenden Hintergrund der verbundenen Burgen. Denn früher einmal dienten diese Bauten ja der Landesverteidigung. „Die militärische Grenze des alten Österreichs ging aber bis nach Kroatien und Ungarn“, weiß Bardeau. Daher will man in den nächsten Jahren auch diese beiden Länder dazunehmen. Denn man hat ein hochgestecktes, fernes Ziel: Die Schlösserstraße soll einmal Weltkulturerbe der UNESCO werden.

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