Krötenzaun in Eibiswald gestohlen

Mit solchen Fangeimern können die geretteten Amphibien eingesammelt, regisitriert und wieder freigelassen werden. | Foto: Kurt Maritschnegg (Symbolfoto)
  • Mit solchen Fangeimern können die geretteten Amphibien eingesammelt, regisitriert und wieder freigelassen werden.
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EIBISWALD. "Es ist einfach nicht zu fassen, was die Leute alles mitgehen lassen", ist Martin Povoden, Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg, erstaunt. Gestohlen wurden ca. 100 Meter eines insgesamt 550 Meter langen und ca 60 cm hohen Krötenzaunes, der parallell zur Straße von Pitschgau nach Wies installiert worden ist. "Gut zehn Leute haben in rund sechsstündiger freiwillig geleisteteter Arbeit dieses Netz mit rund 40 Auffangkübeln eingerichtet. Als wir es jetzt abbauen wollten, haben wir das Fehlen des Netzteiles entdeckt und auch gleich bei der Polizei zur Anzeige gebracht", so Josef Kremser, Ortseinsatzleiter der Berg- und Naturwacht Eibiswald. Der materielle Schaden des abhanden gekommenen Fangnetzes beträgt rund 300 Euro. "Dieses Netz ist viel flexibler einsetzbar als die Folie, die wir zuvor als Krötenzaun verwendet haben", erklärt Kremser zu dem Materialaufwand.

"Schuttledienst" für Amphibien

Zum Effekt: Der Krötenzaun wird von den wandernden Amphibien als Wanderhindernis wahrgenommen. Beim Versuch das vermeintliche Hindernis zu umgehen, fallen die Amphibien in die Fangeimer. Zur Betreuung eines Krötenzauns ist mindestens einmal täglich eine Kontrolle mit Leerung der Fangeimer notwendig. In Zeiten starker Wanderaktivität können sogar mehrmalige Leerungen notwendig sein. Die gefangenen Amphibien werden registriert (Anzahl, Art, Geschlecht) und auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder ausgesetzt. 

Dass dieser "Shuttledienst" für die Amphibien lebesnnotwenig ist, zeigt allein die Anzahl: "An einem einzigen Tag habe ich nicht weniger als 230 Tiere gezählt. Insgesamt haben wir innnerhalb von 16 Tagen 1467 Kröten, 208 Teichfrösche und 20 Molche in den Fangeimern gehabt", erklärt Kremser zur detailgetreuen Dokumentation der Tiere, die aus den Auffangkübeln über die Straße gebracht und freigelassen werden.

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