So kommen Produkte aus dem Schilcherland ins Hotel Sacher nach Wien

Verena Zeller (2.v.r.) mit ihrem Team im Deutschlandsberger Geschäft der Schilcherland Spezialitäten.
  • Verena Zeller (2.v.r.) mit ihrem Team im Deutschlandsberger Geschäft der Schilcherland Spezialitäten.
  • hochgeladen von Simon Michl

Wie sind Sie zum Verein gekommen?
VERENA ZELLER: Wir haben eine private Landwirtschaft in St. Josef, wo wir selbst Fleisch vermarkten. Die Arbeit des Vereins Schilcherland Spezialitäten war also sehr interessant für mich, weil er ja auch regionale Lebensmittel vermarktet.

Was ist die Hauptaufgabe des Vereins?
Wir sind eine Vermarktungsplattform. Das ist sehr komplex, aber das taugt mir. Du musst von allem ein bisschen machen: Werbung, Produzenten finden, von denen wir unsere Produkte bekommen, und Verkäufer finden. Wir beliefern nationale Handelsketten und sogar das Hotel Sacher in Wien. Einmal pro Woche rufen wir auch Buschenschänke an und fragen, was sie brauchen. Man kriegt bei uns alles aus der Region: Saft, Wein, Käse, Käferbohnen, Kernöl, Marmeladen, Nudeln, Eier. Wir haben um die 200 Produkte im Sortiment.

Woher kommen diese Lebensmittel?
Alles muss komplett aus der Region sein, das wird von offiziellen Kontrollstellen zertifiziert. Da haben wir immer wieder innovative Produkte dabei, wie Sterzmehl. Wir wollen damit die Landwirtschaft unterstützen, weil wir alles von Bauern aus dem Bezirk bekommen.

Wie viele Produzenten gibt es im Verein?
Etwa 70, davon sind die Mehrzahl Schilcherweinbauern. Aber die haben auch zahlreiche weitere Produkte. Und das steht eigentlich fürs Schilcherland, diese Vielfalt.

Wo bekommt man die Produkte noch?
Wir haben ein eigenes Geschäft in Deutschlandsberg, das gerade erneuert wird. Alles von unseren Produzenten haben wir auch hier. Man könnte seinen regionalen Einkauf also gleich bei uns im Geschäft erledigen. Wir machen auch Geschenkskörbe in allen Größen. Im Handel erkennt man unsere Produkte an der gelben Sonne mit dem Weinglas. Die ist auf Stainzer Freilandeiern, Aufstrichen und anderen Lebensmitteln drauf.

Wie bekannt ist das Schilcherland in Österreich?
Die gelbe Sonne mit dem Weinglas kennt man, aber es muss noch präsenter werden. Wir sind beim Steiermark-Frühling, beim Aufsteirern oder Messen dabei, entweder wir als Verein oder unsere Produzenten. Die nehmen dann auch einen Teil unseres Sortiments mit. So sind wir in ganz Österreich vertreten.

Achten Kunden auf regionalen Einkauf?
Das wird immer wichtiger. Regionalität ist das neue Bio. Die Biostandards sind ja von Land zu Land unterschiedlich. Darauf setzt auch jede Handelskette, die haben alle regionale Linien. Die Regionalität hat schon einen großen Schritt gemacht, aber ich bin überzeugt, dass das in Zukunft noch mehr Bedeutung gewinnen wird. Aber dafür muss man auch ein Bewusstsein schaffen.

Wie will das der Verein schaffen?
Einerseits beim Kunden, der dadurch den Bauern aus der Umgebung unterstützen kann. Aber auch in der Gastronomie. Wir wollen nicht nur Buschenschänke, sondern auch Gasthäuser dazu bringen, Lebensmittel aus der Region zu kaufen und auszukochen. Viele haben das auch schon in ihrer Karte aufgelistet.

Zur Person

Verena Zeller (36) kommt aus Niederösterreich und hat Veterinärmedizin studiert. Durch ihre Arbeit kam sie in die Steiermark, wo sie ihren Lebensgefährten kennenlernte. Mit ihm hat sie zwei Kinder und betreibt eine Landwirtschaft in St. Josef. Seit 1. April ist sie die neue Geschäftsführerin des Vereins Schilcherland Spezialitäten.

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