Start in die Bädersaison 2018
Die Frei- und Hallenbäder im Land sollen weniger werden, ihren Gästen dafür aber mehr bieten können.
BAD SCHALLERBACH (fui). Anlässlich des "Oberösterreichischen Bädertages 2018" stellten Markus Achleitner, WKOÖ-Fachgruppen-Obmann der Gesundheitsbetriebe und Johann Hingsamer, Präsident des OÖ Gemeindebundes Neue Kooperationen und das Bäder-Investitionsprogramm des Landes OÖ vor.
Freibäder sollen weniger, aber besser werden
Neben den 86 Naturbadeanlagen gibt es in OÖ insgesamt 177 Frei- und Hallenbäder, die von Gemeinden betrieben werden. Bei einigen Anlagen besteht beträchtlicher Sanierungsbedarf, während die Besucherzahlen in den letzten Jahren stark zurück gingen. "Das hat einerseits mit einem gesellschaftlichen Wandel zu tun, andererseits auch mit den mittlerweile 60.000 privaten Pools im Land", erklärt Achleitner.
6,5 Millionen Euro für die Bäder
Insgesamt 6,5 Millionen Euro an Förderungen sieht das Bäder-Investitionsprogramm des Landes OÖ vor, etwa das Dreifache der bisherigen Mittel. Je mehr Gemeinden bei einem Bad kooperieren, desto mehr wird vom Land gefördert. Bis zu 60 Prozent der Finanzierung kann das Land übernehmen, wenn vier oder mehr Gemeinden ein überregionales Konzept vorlegen. Voraussetzung für Fördergeld ist auch ein Nachweis über die Wirtschaftlichkeit eines Bades. Das heißt, dass das Bad zumindest 50 Prozent seiner Kosten selbst erwirtschaftet – was nur knapp der Hälfte aller Bäder in OÖ gelingt.
"Einzelkämpferdenken wird nicht honoriert"
"Das ist kein diktieren 'von oben' mehr, sondern jede Gemeinde kann selbst entscheiden. Aber Einzelkämpfertum wird nicht honoriert", meint Hingsamer. Wie viele Bäder durch die neue Förder-Struktur zusperren werden, lässt sich nicht abschätzen, so Hingsamer,
dafür werde die Qualität der Bäder steigen. Auch eine leichte Anhebung der Eintrittspreise werde nötig sein, denn dieser liege derzeit bei 2,50 Euro im OÖ-Durchschnitt: "Natürlich hat ein Bad eine gesellschaftliche Funktion, aber um kostendeckend arbeiten zu können, wird eine leichte Anhebung der Preise nötig sein".
"Trotz der günstigen Eintrittspreise haben sich die Besucherzahlen mancher Bäder in den letzten Jahren halbiert. Die Leute haben gewisse Erwartungen – und je mehr Gemeinden bei einem Bad kooperieren, desto attraktiver kann man das Angebote gestalten", ergänzt Achleitner.
"Burkini ja, T-Shirt nein"
Per 1. Jänner 2018 wurde die "Österreichische Musterbadeordnung" als Leitfaden für Badebetriebe umgesetzt. Darin wird zum Beispiel festgehalten, dass die Verwendung von üblicher Badebekleidung verpflichtend ist. "Dabei geht es aber um den richtigen Stoff, also geeignetes Bedetextil. 'Normale' Kleidung aus Baumwolle sorgt für zuviel Wasseraustrag und verschmutzt das Wasser. Kurz gesagt: Burkini ja, T-Shirt nein", erklärt Achleitner.
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