Schutz für Waschpoint: Demonstration für den Hochwasserschutz in Pupping
In der Gemeinde Pupping fand eine Demonstration gegen einen Gemeinderatsbeschluss statt. Der Beschluss vom April hatte bestimmte Baulose für den Hochwasserschutz in der Gemeinde abgelehnt - darunter das Baulos Waschpoint.
PUPPING. Bewohner von Waschpoint, in der Gemeinde Pupping demonstrierten eine Stunde lang vor dem Gemeindeamt gegen die Einstellung von Hochwasserschutzmaßnahmen. In der geheimen Abstimmung bei einer Gemeinderatssitzung am 26. April hatte sich der Gemeinderat mehrheitlich gegen eine Durchführung des Ausbaus in Waschpoint entschieden. Für die Haushalte in Waschpoint kam diese Entscheidung überraschend und stellte eine große Enttäuschung dar, so die Initiatoren der Demonstration. 200 bis 250 Menschen versammelten sich laut Angaben der Polizei auf der gesperrten B130, und taten ihren Unmut mit Pfeifkonzerten und zahlreichen Plakaten und Transparenten kund.
Rückendeckung für die Veranstalter kam von Landesrätin Birgit Gerstorfer und dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Erich Pilsner (beide SPÖ). "In langen Verhandlungen haben wir uns bemüht, die Gemeindebeteiligung beim Hochwasserschutz von 50 auf fünf Prozent zu senken" erklärte Gerstorfer. Erich Pilsner ging so weit eine 100-prozentige Deckung von Bund und Land, so wie sie für das Machland vorgesehen ist, zu fordern. Die Demonstration endete mit Erzählungen betroffener Familien über das Hochwasser 2013.
Stellungnahme der Gemeinde
Der Bürgermeister Hubert Schlucker (ÖVP) sagte in einer Stellungnahme: "Ich nehme die Demonstration als demokratisches Mittel zur Kenntnis." Persönliche Vorwürfe wies er schon in der darauffolgenden Gemeinderatssitzung zurück und betonte, dass es sich um einen Beschluss des Gemeinderates gehandelt hatte. Damals stimmten die Gemeinderäte über zehn Baulose ab, von denen nur die Wörth Mitte, -Nord und Schickerbauer befürwortet worden waren (Als Baulos bezeichnet man im Bauwesen die Unterteilung eines Bauwerkes in mehrere Abschnitte). Schlucker betont auch: "Das Land hat sich für diese Variante des Hochwasserschutzes entschieden, die auch mit 15 Millionen Euro Kosten für Waschpoint verbunden sind." 880.000 Euro müsste die Gemeinde decken, dazu kommen noch 32.000 Euro Instandhaltungskosten pro Jahr.
Wie geht es weiter?
Um die Wogen zwischen den beiden Lagern zu glätten wird es neue Gespräche geben. Dafür werden sich Gemeindevertreter, mit den Vertretern der Bürgerinitiative Waschpoint und des Landes sowie der für die Planung verantwortlichen Ziviltechnikergesellschaft an einen Tisch setzen. Dabei könnte eine günstigere Variante diskutiert werden. Garantie will Bürgermeister Schlucker aber keine geben. Da bei der Demonstration aber verlautbart wurde, dass landwirtschaftliche Nutzflächen für den Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt werden könnten, besteht die Möglichkeit an eine neue, für alle befriedigende Lösung, zu denken.
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