Geschichten vom mühlviertler Eisenmann: Schlachten verschiedenster Art im neuen Jahr!

Wer denkt, dass der Eisenmann in den letzten Monaten untätig war, nur weil man nichts von ihm gehört hat, der irrt. Manche werden schon gehofft haben, dass der Eisenmann die Sportart oder besser noch das Land oder den Kontinent gewechselt hat. Aber die Freude bereitet der Eisenmann seinen Widersachern natürlich nicht.
Getreu nach dem Motto „die Weltmeister werden im Winter gemacht“ war er natürlich fleißig und hat brav Grundlagen trainiert. Da heuer die weiße Pracht anscheinend von Frau Holle aber andernorts abgeschüttelt wurde, wurde es wieder nichts mit den 3000er Skitouren.
Anstatt dessen war Mountainbiken und Wandern angesagt, was den Eisenmann mitsamt Weib aber nicht störte. Verstörend waren nur die 16 Grad am Nachmittag des 24. Dezembers auf der Eisenauer Alm. Weiße Weihnacht sieht anders aus, das hat schon Falco zu Lebzeiten gewusst.

Wer den Eisenmann kennt, weiß, dass er sich immer mit anderen Jungs messen muss und so war die Freude auf den ersten Wettkampf des Jahres groß. Der hieß Donau-Au-Halbmarathon und ist ein netter, bestens organisierter Lauf im niederen Österreich. Der Eisenmann quälte sich zweimal um den Kurs und finishte in der Planzeit. Wichtig war: das Knie tut weh wie immer, aber es hält – perfekt.
Nachdem er in der Ziellabe den Gesamtkuchenvorrat aufgegessen hatte, um den Topläufern eine unnötige Gewichtszunahme zu ersparen, machte er sich zufrieden aus dem niederen Österreich wieder auf die Heimreise, mit dem ersten Ergebnis des Sportjahres 2016 im Gepäck bzw. im vollen Bauch.
Zu Hause wurde dann noch der Glykogenspeicher ein zweites Mal aufgefüllt, um nur ja der Hungerast auf der Couch vorzubeugen. Was für eine Taktik, meisterhaft!

Dann begab sich der Eisenmann für ein paar Tage in die Sankt Eiermark in seine zweite Heimat, um dort einige Berglein mit dem Trainingsross zwecks Findens der benötigten Radform zu erkunden. Das Wetter war wolkig bis bescheiden, trotzdem konnte er einige Höhen- und Flachmeter sammeln und das bergige sankt eiermärkische Land bezwingen. Höhepunkt des Kurzurlaubs war sicher, dass er der einzige Gast im gesamten Hotel war und wahrscheinlich auch einer der Handvoll Gäste im ganzen Ort, was die Suche nach Essbarem sehr erschwerte. Der Vorteil so einer Situation ist, dass man das komplette Frühstücksbuffet für sich alleine hat, was einem Ausflug in den Himmel gleicht.

Die witzigste Begebenheit war aber sicherlich auf der Tauplitzalm, als der örtliche Postler dem Eisenmann „vogeldeutend“ entgegenkam, weil es ab dem Parkplatz schneite und die Radtour bei 0 Grad dann auch wegen des rutschigen weißen Untergrunds zu Ende war. „Kennen die Leut´ in der Sankt Eiermark keine Radfahrer, die auf eine Passstraße fahren?“, dachte sich der Eisenmann. Wahrscheinlich nicht bei Schnee und Wind, lautet dann wohl die Antwort. Ähnliches widerfuhr dem Eisenmann auf dem Stoderzinken und dem Loser, wenngleich sich dort auch noch andere Kranke Menschen mit zweirädrigen Schlachtrössern hinauf begaben.
Dies sorgte bei den Kur- und Ausfluggästen für headbangerisches Köpfe hin und her baumeln. „Das man das nur tun könne, eine so lange, elendig lange Straße hoch zu fahren.“ Egal, jeder muss ja nicht jeden verstehen. Der Eisenmann versteht auch nicht, dass man nach einer motorisierten Auffahrt mit dem Bürgerkäfig im Gipfel schon wieder Hunger verspüren kann und in der naheliegenden Hütte ein fettiges Schnitzel mit Pommes plus zwei Radler inhaliert, obwohl man keinen Schritt selbst getan hat.

Ebenso ignorierte er das Stirnrunzeln und Kopfschütteln der Hotelbesitzer, wenn er sich bei Regen und Wind auf den Weg machte, um mit dem Ross oder laufend die Gegend zu erkunden und erst abends widerzukehren. „Macht Ihnen das Spaß?“, wurde er mehrmals gefragt, um den Kopf erneut zu schütteln, als ein deutliches JA aus des Eisenmann´s Mund hallte.
Aber lustig war´s in der Sankt Eiermark und der mühlviertler Eisenmann trat zufrieden mit vielen Kilometern die Heimreise an.

Zwischendurch absolvierte der Eisenmann die eine oder andere Orientierungsschlacht und konnte auch Podestplätze auf die Habenseite schaffen, was immer eine Freude ist. Vor allem, wenn man dabei Leute ärgern kann, für die Orientierungsschlachten der Hauptsport sind. Sieg konnte aber noch keiner eingefahren werden, aber das kommt bestimmt noch. Schließlich muss der Eisenmann den Gesamtsieg der Linzer Stadtmeisterschaft und den dritten Gesamtrang bei Linz-Cup verteidigen.

Das nächste Highlight war ein verlängertes Wochenende in Obertraun und Hallstadt, bei dem das Weib natürlich dabei war. Der Eisenmann wollte seine Form wieder einmal überprüfen und den Hallstadtseerundlauf über 21,1km absolvieren. An diesem Wochenende durften der Eisenmann und das Weib alle vier Jahreszeiten erleben. Freitags im kurzen Schwarzen noch am Steg sitzend, schneite es am Sonntagmorgen rechtzeitig zum Start des Laufes und beim Zieleinlauf in Hallstadt. Der Lauf aber war schön. Schön kalt am Anfang, dann schön anstrengend, denn es geht munter hinauf und hinab. Gefühlt ging es mehr hinauf…. Und auch noch schön lang.
Aber der Eisenmann biss und konnte sein angepeiltes Tempo laufen. Nicht immer, aber immer öfter, denn manchmal gab es Hindernisse, die sich nicht so schnell überwinden ließen. Da der Weg oft schmal war, war überholen teilweise nicht möglich und so versperrte die eine oder andere Laufschildkröte dem Eisenmann und auch so manch anderem Teilnehmer den Weg, was sich anschließend beim Überholvorgang mit nicht jugendfreien Aussagen Richtung der Schildkröte äußerte. Es konnte gerade noch verhindert werden, dass tätliche Übergriffe erfolgten.
Die Vernunft siegte schließlich doch und die Kraft wurde auch noch zum Aufholen der verlorenen Zeit benötigt. Auf den letzten Kilometern ging es dann (Dank an die Veranstalter) noch mal mehrmals bergauf und die Anstiege wurden im Laufdelirium erklommen. Aber da konnte der Eisenmann noch zwei große persönliche Erfolge auf sein Konto verbuchen.

Zu aller erst erspähte er den Kollegen Schwing-das-Hendel, der ihm beim Start noch in 1:42 Minuten die Lauferlebnisse der letzten beiden Jahre inklusive Verletzungsstatistik erzählt hatte, aber dann aus den Augen verschwand, weil er normalerweise ja deutlich schneller war als der Eisenmann. Nicht aber an diesem Tag! Bei Kilometer 16 hatte sich der Eisenmann herangesaugt, nachdem Kollege Schwing-das-Hendel bei der Labstelle kurz gegangen war. Dann wurde Windschattengelaufen, wie es im Bilderbuch steht. Der Eisenmann konnte es kaum erwarten, zum vernichtenden Schlag auszuholen, nachdem er den Kollegen Schwing-das-Hendel lange studiert hatte.
Beim nächsten Anstieg setzte er sich nebenan und grüßte ihn freundlich „servas“. Große Augen starrten ihn an, gefolgt von einem „wos … Du?“ …. „ähm, super“. Aber der Eisenmann ließ sich nicht einlullen, der richtete den Schwing-das-Hendel und zog davon, verschärfte das Tempo, um gleich einige Meter dazwischen zu bringen. Das war also vollbracht, eines der laufenden Vorbilder der Vergangenheit niedergemacht, was für eine Tat!

Aber da erspähte der Eisenmann schon das nächste Opfer. Lang, lang ist´s her, 3. Klasse Hauptschule, Mathematik. Nicht der Lieblingsgegenstand des mühlviertler Eisenmann, der damals noch ein Minieisenmann war und nicht ahnte, dass aus ihm mal ein großer seines Sports werden sollte. Damals wurde er gequält mit Bruchrechnen, Turmrechnen, Kommastellen (nicht zu verwechseln mit Komasaufen, das kam ein paar Jahre später) und Formeln jeglicher Art.
Professor Grübelhasler gab nie nach, lies den (zukünftigen) Eisenmann nicht in Ruhe. Auch auf dessen Interventionen hin, dass man bei Triathlon eh nie rechnen können muss, weil die Firma Pentek das in Zukunft übernehmen wird und es eh im Ziel eine Anzeige mit der Zeit gibt bzw. die Firma Garmin das komplette Rechenequipment in Form kleiner Mikrocomputer am Handgelenk. Das wusste der Eisenmann schon damals aber Grübelhasler war gnadenlos und lies den Eisenmann sogar nachsitzen, während des Eisenmann´s Freunde schon im Freibad fleißig die ersten Kraulzüge übten. Das konnte er übrigens super mitansehen, weil die Hauptschule gleich neben dem Freibad war. Danke Grübelhasler! Er war schuld an den anfänglichen Schwimmdefiziten, die nun Gott-sei-Dank der Vergangenheit angehören.

Viele Jahre später sollte Rache an all den Qualen erfolgen: hier beim Hallstadtseerundlauf bei Kilometer 19! Der Eisenmann schlich sich wieder an, setzte sich nebenbei und grüßte freundlich: „Grüß Gott, Herr Fachlehrer“. Erschrocken sah dieser speichelverschmiert (der Grübelhasler ist Vollbartträger) auf und erwiderte: „He servas … Du?“. Man muss wissen, dass der Grübelhasler schon viele Halb- und Marathon-, sowie Berglaufschlachten absolviert hat und ein Veteran der laufenden Zunft ist. Nebenbei war er ebenfalls immer ein kleines laufendes Vorbild des mühlviertler Eisenmanns, als der noch glaubte, dass „ein schneller 5er“ ein schnell erworbenes Nichtgenügend in Mathe bedeutet oder „ein harter 10er“ zwei Nichtgenügend im selben Unterrichtsfach, sowohl im Halbjahres- wie auch im Jahreszeugnis. Und einen Halbmarathon betritt der Eisenmann in der Urzeit höchstens , wenn er eine neue Halbe in der Bar bestellte und gleich darauf zwecks Hochdrucks in der Blase aufs Klo sprintete. Damals konnte er nicht fassen, wie man sooo weit laufen könne, noch dazu freiwillig und dann noch schnell.

Haha, dachte der Eisenmann, und lies den Grübelhasler stehen, spritzte ihn noch mit etwas Abwasser seiner Schuhsohlen voll, dass von seinem kraftvollen Antritt entstand. Er präsentierte dem Grübelhasler sozusagen die Rechnung. Mittlerweile schneite es stark und das Ziel war nah. Jetzt nicht mehr die Butter vom Brot nehmen bzw. die Rechnung ohne den Wirt machen lassen, dachte er sich. Aber es reichte: an diesem Tag konnte er sie bezwingen, nein, demütigen: den Grübelhasler und den Schwing-das-Hendel, was für ein Tag!

Die Form stimmte also und schon war auch die erste richtige Dreierschlacht in diesem Jahr da, viel schneller als erwartet. In der Heimat von Onkel Adi sollte geschwommen, geradelt und gelaufen werden. Und so war es wieder einmal soweit: an einem Sonntagmorgen, bei 9 Grad Außentemperatur und Gewitterwolken am Himmel machten sich der Eisenmann und das Weib auf dem Weg, um sich wieder einmal den Arsch abzufrieren-welch Freude am Tun.

In der Braun-Au angekommen wurde registriert, die Wechselzone eingerichtet, der Wettkampfbesprechung gelauscht und dann ging es auch schon bald mal los. Das Weib startete heute als erste in der 2. Welle, der Eisenmann musste noch warten auf Welle 4. Obwohl in der Badewanne geschwommen wurde, war der Neo erlaubt, was auch 98% der Athleten in Anspruch nahmen. Nicht so der Eisenmann, der als stolzer Schwimmer großzügig auf das Angebot des Veranstalters verzichtete und als einer von nur 3 wackeren Kämpfern in der ganzen Welle von 48 Wahnsinnigen ohne Neo schwamm.
Fazit: scheiß Neoschwimmer, stehen einem nur im Weg! In Summe waren beim ganzen Bewerb fast 100 Männer mit Neo langsamer als der mühlviertler Eisenmann ohne! Schande über Euch Weicheier aus dem Gummiland!

Nach einem Pensionistenwechsel, wo wieder einmal alles schief ging, wurde auch ein Radausflug angeboten. Der Eisenmann nahm dankend an und machte sich auf die Verfolgung der Weicheier. Es gelang ihm, noch einige von ihnen hinzurichten und der gerechten Strafe zuzuführen, bevor es auf den abschließenden Spaziergang der 6km ging. Der Eisenmann hatte sich schon damit abgefunden, dass die Gerichteten der Radausfahrt auf der Laufstrecke zurückschlagen werden, aber zu seinem Verwundern geschah….nichts. Kein Weichei rundete sich zurück, naja, einer oder zwei, aber das ist ja vernachlässigbar, oder?
Und so wurde es ein tolles Ergebnis für den Eisenmann.

Leider hatte der Veranstalter vergessen, ihm die Medaille für den besten „Ohne-Neo-Schwimmer“ zu überreichen. Die Weicheier konnten sich an „tollen“ Schwimmzeiten erfreuen, aber der Eisenmann weiß es, alle wissen es: in einem Becken mit Neopren zu schwimmen, bei 21,6 Grad Wassertemperatur, ist ein wenig schwuchtelhaft und eines Dreikämpfers nicht würdig, um den Terminus des crossenden Athlten zu benutzen. Der Eisenmann und die beiden anderen wahren Sieger des Tages machten dann ihre eigene Siegerehrung: mit den drei besten Nicht-Neo-Schwimmzeiten des Tages! So muss das sein.

Das Weib finishte übrigens auch brav mit toller Leistung so traten die beiden nach dem obligatorischem „Einschneiden“ der zwei Kilo Nudeln samt dazugehörigem Liter Käsesoße die Heimreise an, zufrieden und gefüllt natürlich.

Der Rest des Tages wurde auf der Couch vegetiert und der Eisenmann konnte sich stundenlang an aufgezeichneten Motorradrennen erfreuen, während das Weib um 17:00 die Nachtruhe antrat, nur um diese für diverse Toilettengänge kurz zu unterbrechen.

Ende gut, alles gut. Das Beste aber ist: der Kugelfisch wurde an diesem Tag ebenfalls besiegt. Mit Neo ausgestattet hatte er keine Chance, überhaupt keine Chance. Wieder ein Sieg für die Geschichtsbücher!
Nieder mit den Weicheiern aus dem Gummiland!

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