Geschichten vom mühlviertler Eisenmann: Traun Triathlon am Blödsee mitsamt Tzatziki-Tuning!

Wie heißt es doch so schön auf der Website des mühlviertler Eisenmanns? Es gibt keinen Fehler, den er nicht schon gemacht hätte. Das stimmt, es gibt auch genügend Fehler, die schon mehrmals gemacht hat, denn einmal ist keinmal und warum nicht den gleichen Fehler ein zweites Mal begehen? Schließlich vergisst der Mensch doch so schnell! Und darum dachte sich der Eisenmann: „Scheiß drauf, ess ich halt am Abend vorm Traun Triathlon am Blödsee noch schnell ein kleines Tzatziki. Was soll denn sein? Außerdem ist´s eh nur ein Sprint, was soll das schon passieren?“

Eben, was soll denn schon passieren?

Hm….zum Beispiel, dass du die ganze Nacht nicht schlafen kannst, weil dir der Knoblauch bei jedem Atemzug wieder hochkommt. Weil du fast das Weib im Schlafzimmer vergiftest, während sie neben dir zu schlafen versucht. Und weil du am Morgen danach glaubst, 27 Pferde wären über dich galoppiert. Ein „angenehmer“ Nebeneffekt ist, dass du denkst, du hättest eine Packung Steine gefressen oder die Gallen- oder Nierensteine wären dir in den Magen gerutscht. Alles egal, frisch fröhlich um 5:45 Uhr aufgestanden und gefrühstückt. Alter, so grauslich haben zwei Honigbrote noch nie geschmeckt! Dann zwei Kaffee und ab aufs Häus´l, um Platz für Zusatznahrung zu schaffen.

Aber die Steine wollen nicht weg. Das kann ja heute was werden, super Voraussetzungen für eine neue Bestzeit am Blödsee. Auf ging´s, Schlachtroß und Weib eingepackt und schon fahren wir zum Blödsee nach Traun, wo schon viele andere Sportler herumtummeln und sich auf den heutigen Bewerb vorbereiten. Die Steine fahren auch mit und ich glaube, sie wollen auch den gesamten Bewerb im Magen des Eisenmanns mitabsolvieren, denn raus wollen sie nicht. Zumindest nicht bis zum Start und so bleibt mir nichts anderes übrig, als mich mit dem Zusatzgewicht abzufinden und die Steine willkommen zu heißen. Im Vorfeld treffen wir den crossenden Athleten, der sich am Vortag erst dazu entschlossen hat, bei diesem „Schwuchteltriathlon“ mitzumachen, weil „man ja was tun müsse“. Natürlich fragten wir ihn, wo er denn letzte Woche am Fuchsgangteich gewesen wäre. Er sagte aus, dass er nicht starten würde, wenn das Schwimmen abgesagt ist. Natürlich ist dies der wahre Grund….. *zwinker*

Man trifft vorm Start noch andere bekannte Gesichter und treibt Smalltalk. Die Steine reden auch mit, denn sie wollen auch beachtet werden. Schon beim Aufwärmen fühlt es sich nach Wehen an, zumindest stelle ich mir das so vor, wenn man Wehen hat. Aber wenn man Wehen hat, dann will das, was da drinnen ist, auch mal heraus. Nur meine Steine nicht, die wollen anscheinend ewig in meinem Magen bleiben. Das kann ja heiter werden. Das Einschwimmen im erfrischenden Blödsee lässt mich erahnen, was kommt, nämlich dass ich bei jedem Atemzug gleichzeitig aufstoße und mir selbst eine Knoblauchwolke ins Gesicht jage.
Wobei: vielleicht wird das ja zum Vorteil, wenn sie die Gegner dann reihenweise seitlich verabschieden, wenn ich ihnen mit meiner Fahne den Rest gebe. Vielleicht ist diese auch der Grund, dass ich am Start ziemlich alleine stehe und 1 Meter rundum mich keiner ist?

Egal, der Starter schießt und der Blödsee brodelt, die erste Welle mit ca. 150 Männern legt los und schwimmt auf die gelbe Boje in ca. 250m Entfernung zu. Die übliche Schlägerei zu Beginn, dann aber komme ich super in einen Rhythmus und komme im ersten Drittel aus dem Wasser. Die Taktik mit dem Knoblauch ist voll aufgegangen! Nach einem „Pensionistenwechsel“, wo folgendes passiert ist, gehe ich auf die Radstrecke: zuerst kann ich den Reißverschluss vom Neopren nicht greifen, dann geht der Neopren nicht über die Pulsuhr, in weiterer Folge nicht über den Chip am Fußgelenk. Dann klemmt der Verschluss vom Startnummernband und schließlich kann ich nach drei erfolglosen Versuchen dann doch noch das Helmband schließen. Ahja, in die Socken komme ich auch erst nach einigem Schwitzen. Alles richtig gemacht in der Wechselzone also!

Am Rad machten sich die Steine dann in der Aero-Position ebenfalls bemerkbar, was ehrlich gesagt alles andere als angenehm war. Aber was sollte ich tun: deinen Defekt vortäuschen? Oder irgendwo unbemerkt abbiegen und gemütlich nach Hause radeln und von dort das Weib anrufen, dass ich etwas später käme und sie mir bitte meine Sachen bringen würde? Knifflige Entscheidung…

Ich entschied mich für das Ignorieren der Steine und fuhr weiter. So schlecht lag ich aber nicht, denn viele überholten mich nicht, es war nicht mal ne Hand voll. Vielleicht hatten ja auch andere Steine mit?
Zum zweiten Mal in der Wechselzone angelangt (diesmal ging alles glatt), wurde es nun spannend: was werden die Steine nun machen? Ich wusste es bald: sie machen richtig Ärger. Ich lief los und schon nach 500m wollten sie mehr Aufmerksamkeit und meldeten sich bei mir. Ich musste langsamer machen und langsamer und langsamer.
Oida, so langsam bin ich überhaupt noch nie in einem Bewerb gelaufen, oder? Ich fühlte mich wie in Zeitlupe, aber mein Kreislaufsystem fühlte sich wie im Zeitraffer! Und wieder: aufgeben, oder einen Defekt am Laufschuh vortäuschen? Mehrmals die Schuhbänder am Streckenrand binden und sich dann davon schleichen und das Weib von einer Telefonzelle anrufen? Shit, geht ja nicht, hab ja die Schnellverschlüsse, das würde man schnell bemerken. Also lief ich weiter, was blieb mir anderes übrig. Ich hoffte noch, dass die Steine raus wollten und ich vielleicht eine Klopause einlegen konnte, aber sie wollten noch bleiben. Und so kam ich doch noch ins Ziel, inklusive Steine. Es war anstrengend wie ein Marathon, aber schließlich habe ich auch für mehrere laufen müssen, einerseits für mich, andererseits für die Steine. Aber es war doch eine kleine Niederlage: das Schwimmen war echt gut, das Radeln auch, aber beim Laufen….wo ich doch sonst so gut laufe :-)

Abgehakt. Was mich schlussendlich aber doch ein wenig geärgert hat: ich war nur 10 Sekunden hinter dem völlig gesunden, austrainierten crossenden Athleten, der diesem „Schwuchteltriathlon“ (Zitat: eben er) nur zwei Plätze vor mir beendet hat. Shit, zweimal Shit. Egal, ich lasse ihm seine Freude und werde ihn dann bei der nächsten Schlacht richten! Aber ärgern tut´s mich trotzdem, die paar Sekündchen hätten die Steine und ich auch noch raus gequetscht, wenn wir das gewusst hätten! Hätte ich nicht einen Pensionistenwechsel gehabt…

Wurscht, die Schlacht um den Traun Triathlon am Blödsee ist geschlagen und das Weib und ich machten uns noch einen schönen Nachmittag, mir was wohl, mit dem Radl! Und mit einem ausgewachsenem Sonnenbrand auf den Schultern. Die Steine blieben noch ein wenig bei bzw. in mir und verabschiedeten sich erst am nächsten Tag.

P.S.: Zumindest konnte ich heute den Häuptling des TriTeamWels hinter mir lassen, auch was wert. :-)

P.P.S.: Und eins könnt ihr euch merken: Tzatziki vorm Wettkampf macht euch nicht schneller! Der Mythos vom Tzatziki-Tuning bleibt ein Mythos. Probiert es aus, wenn ihr mir nicht glaubt.

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