Geschichten vom mühlviertler Eisenmann: Und wieder ein mühlviertler Weltrekord in Poderskaff!

Wie schon letztes Jahr geht auch heuer die Reise ins weit, weit entfernte Burgenland, zum Austria Triathlon in Poderskaff am Neusiedlerteich.

Der mühlviertler Eisenmann und das Weib machen sich Freitagnachmittag auf den weiten, weiten Weg über die Autostrada gen Osten, durch die ungeLIKTE Hauptstadt bis ins ferne Burgenland.
In der Woche davor muss sich der Eisenmann mit dem zickigen Bürgerkäfig herumschlagen und es war bis zur Abfahrt nicht sicher, ob er den Bürgerkäfig am Parkplatz vorm Haus in Brand stecken würde oder nicht. Aber der Bürgerkäfig schien es sich überlegt zu haben, blieb brav und durfte so den Eisenmann und das Weib samt den beiden Schlachtrössern nach Poderskaff bringen und verhielt sich das ganze Wochenende unauffällig, was sehr nervenschonend war. Denn es gibt nichts lästigeres als ein zickendes Auto!

Nachdem das geklärt war, fand man sich auf dem Gelände ein, wo am nächsten Tag eine denkwürdige Entscheidung fallen würde, aber dazu später mehr. Man holte die Startunterlagen, lauschte der Wettkampfbesprechung und sattelte anschließend das Schlachtross bzw. füllte den Wamst noch einmal so richtig mit Kohlehydraten, um sich dann umgehend in die waagrechte Haltung zu begeben, da man ja ausgeruht sein wollte für die Halbschlacht (1,9km Baden bzw. Treibholzing, 90km Radausflug und 21,1km Besichtigungswanderung) am nächsten Morgen in und rund um Poderskaff bzw. dem Neusiedlerteich.
Apropos Wettkampfbesprechung: es wurde verkündet, das der legendäre Kurti nach einem Radsturz schwer lädiert sei und sich derzeit nur im Rollstuhl fortbewegen könnte. Ein Schock für alle, vor allem für den Eisenmann und das Weib, wo doch der Kurti im letzten Jahr noch das Weib auf dem Boot chauffiert hatte und ein legendäres Foto dabei entstanden ist. Viel Kraft und alles Gute auf diesem Weg vom Eisenmann und dem Weib an dieser Stelle! Kurti, raff Dich auf wie so oft und komm bitte zurück!

In der Nacht schlief der Eisenmann ganz schlecht, ein dumpfes Bauchgefühl hatte ihn befallen. Meldete sich doch das linke Knie pünktlich zur Poderskaffer Schlacht wieder und der Eisenmann konnte im Vorfeld wenig laufen und war sich nicht sicher, wie das so werden würde beim abschließenden Halbwandertag. Vor Allem war es schon sehr lange her, dass er so weit gewandert war. Zuletzt musste er den Versuch beim Welser Halbwandertag bei Kilometer 18 abbrechen und konnte seither nicht mehr richtig laufen bzw. musste immer wieder pausieren.
Somit war es natürlich für den Eisenmann ein (un)gewisses Abenteuer bzw. ein Ausflug ins Ungewisse, aber er wollte sich wieder einmal einer solchen Distanz stellen und vollgepumpt mit Selbstvertrauen der letzten Schlachten beim Jedermannundjederfrautriathlon bzw. der Mondteichschlacht konnte sowieso nichts schiefgehen, dachte er zumindest.
Was natürlich ein bisschen am Selbstvertrauen nagte, waren die beiden Demütigungen am Wochenende davor in den tschechischen Wäldern bei den beiden Orientierungsläufen, wo der Eisenmann gnadenlos herpaniert wurde und sich anschließend weinend am Sonntagabend unter der Bettdecke verkroch. Solch Niederlagen wie dort hatte er noch selten erlebt. Und damit das Unglück noch vollständig wurde, zickte auch des Weibes Bürgerkäfig bei der Heimfahrt und wurde ein Fall für die Hebebühne des g´studierten Nachbarn, gesellte sich also zum Familienbürgerkäfig dazu, was noch schlaflosere Nächte für den Eisenmann bedeutete. Ob das noch geht, dass man weniger als nichts schläft? Es fühlte sich auf jeden Fall so an.

Wie gesagt, er träumte: er träumte, dass der morgen in 4 Stunden und 48 Minuten finishen würde, was angesichts seines Potentials und seiner Laufform völlig utopisch war. Er sah es ganz genau, als er die träumerische Ziellinie überquerte. Aber als der Wecker um 3:50 Uhr klingelte, war er sich zuerst nicht sicher, was er von diesem Traum halten sollte. Er war verwirrt, aber wild entschlossen, die 5-Stunden-Marke anzupeilen, was schwierig genug sein sollte, lag doch der bisherige mühlviertler Weltrekord deutlich darüber. Egal, die 5 Stunden müssen fallen, müsste er halt wie immer am Rad Kopf und Kragen riskieren und beim Wandern dann überleben, die übliche Taktik halt. Eh scho wissen.
Um 5:30 Uhr fand man sich in der Wechselzone beim Strandband zu Poderskaff ein und pünktlich dazu begann es auch zu regnen. „Wie schön, endlich wieder einmal eine Halbdistanz im Regen“, dachte sich der Eisenmann, wie viele andere wahrscheinlich auch. Dann fiel ihm ein, dass er noch nie eine Halbdistanz im Trockenen absolviert hatte, denn in Linz bei den beiden Schlachten um den Plüschingersee hat es gehagelt, geschneit und geschifft wie aus Kübeln. Also waren es in Poderskaff gewohnte Bedingungen, könnte man meinen. Die 5 Stunden hatte der Eisenmann bei Beginn des Regens schon abhackt, denn die Radstrecke ist zwar schnell, aber auch winkelig und in den 90° Kurven sehr rutschig. Und angesichts der zahlreichen Mitstreiter war ohnehin wenig Platz auf der Straße. Weiters wollte der Eisenmann natürlich nichts riskieren, er wollte vor allem den Eisengehalt seines Körpers nicht noch weiter erhöhen.
Metall, vor allem Titan ist was Schönes. Nicht aber, wenn man es jeden Tag im Körper trägt! Und titanreich ist der Eisenmann ja schon, eigentlich müsste man ihn Titanmann nennen: der mühlviertler Titanmann, ein Name, der gefallen könnte. Das wäre doch ein Marketing-Gag.

Außerdem hob das Weib warnend den Finger und sagte „pass gefälligst auf!“. Sie hat anscheinend keine Lust, den Eisenmann weiterhin regelmäßig in die örtlichen Krankenhäuser und zur Therapie zu bringen, ihn dort zu besuchen und dann zu Hause wieder gesund zu pflegen. Wieso eigentlich nicht? Angeblich erhält Abwechslung die Spannung aufrecht! Der Eisenmann nahm den Wink mit dem Zaunpfahl zur Kenntnis und versprach, brav aufzupassen und notfalls einen Konkurrenten vorbei zu lassen und nicht dagegen zu halten. Alles nur, um den Titananteil nicht zu erhöhen. Zumindest versprach er das dem Weib und so war sie beruhigt und für alle begann der Tag friedlich. Vorerst.

Zurück zum Thema: es schiffte also. Nun gut, was soll´s, beim Schwimmen wird man sowieso nass, also hier mal voll reinhalten, dann aufs Schlachtross und mal schauen, was sich so ergibt bzw. übergibt. Da der legendäre Kurti nicht zugegen war, schoss diesmal um 7hundert jemand anderer und fast 1000 Athleten schwammen los und prügelten so richtig aufeinander ein! Was für ein Gemetzel, herrlich! Schläge auf den Kopf, die Finger, am Rücken, eine Gratismassage presented by Austria Triathlon in Poderskaff! Und da die Bojen (wie immer) wieder gelb und zu klein waren (Jungs, lernt doch endlich mal was dazu! Oder schwimmt doch selbst mal in einer Meute Verrückter bei diesigem Regenwetter in einer Gischt!) sah man natürlich nichts, gar nichts und man(n) musste auf den Vordermann vertrauen, oder der Vorderfrau, aber das sah man(n) ja auch nicht. Super Sache, jedem zu empfehlen, der sich schon immer mal verprügeln lassen wollte und bisher zu feig dazu war. Meldet Euch einfach beim nächsten Triathlon an und stellt sicher, dass ihr in der Mitte wegschwimmt, wo alle schwimmen. Das mach Spaß!

Zurück zum Thema:
Und da passierte es auch ab und zu, dass man plötzlich auf einen Vordermann aufschwamm, der vor einem stand. Weil am Neusiedlerteich kann man stehen bzw. gehen und das wird dann auch ab und zu gemacht. Ist nicht fein, ist aber so. Ein Traum von einem Schwimmen also bzw. könnte man es auch eine Teichwanderung nennen, aber nicht alle gingen, also weiter. In Poderskaff schwimmt man nur eine Runde, d.h. man schwimmt weit, weit hinaus und dann weit, weit wieder herein. Was den Nachteil hat, dass man weit, weit schwimmt, ohne Landgang zwischendurch.
Der Vorteil ist, dass die Treibhölzer schneller abreißen und die Schwimmer schneller alleine sind. Was dann auch so war. Und so konnte sich der Eisenmann ab der ersten Wendeboje auf seine neu dazugewonnene Schwimmstärke besinnen und Gas geben. Herrlich, wenn einem keiner alle paar Sekunden auf den Kopf schlägt!

Nach etwas mehr als 31 Minuten und 1,9km Schwimmen spürte der Eisenmann Sand unter den Fingern, was für eine Zeit! Leider war der Strand noch weit und aufgrund des Niederwassers (auch das soll es geben, nicht nur Hochwasser!) musste man die restlichen 100m gehen. Was für ein Scheiß! Egal, es war immer noch eine gute Zeit und es war an diesem Tag eine Top 50 Schwimmzeit. Raus aus dem Neo (der Schwimmhaut, nicht dem Politiker) und ab auf´s Ross! Der Wechsel gelang diesmal nicht im Pensionistentempo, sondern problemlos (welch Wunder) und los ging es auf die Hetzjagd rund um Poderskaff. Viele andere gesellten sich dazu und so wurde die erste Runde zum heiteren Gruppenausflug. Das Ganze sollte sich dann doch noch ein wenig aufteilen, wenngleich die „Lutscher“ heute wieder heftig naschten. Das konnten auch die freundlichen Kampfrichter nicht ändern, die immer wieder ermahnend am Straßenrand standen und die Lutscher aufforderten, sie mögen doch den Eisenmann endlich in Ruhe lassen, die Privatsphäre wahren und den Abstand vergrößern. Aber das taten sie nicht und so wurde gelutscht, was das Zeug hielt. Nach ca. 35 Kilometern hatte der Eisenmann des Lutschens genug und lies sich aus der Gruppe zurückfallen: „ Sollen die doch ohne mich schauen, wie sie zurechtkommen, diese Lutscher“, dachte sich der Eisenmann und fuhr allein weiter. Allein, ja genau. Denn von hinten kam wenig später das nächste „Packl“, eine weitere Gruppe, die sich herangelutscht hatte. Shit, gibt´s ja gar nicht! Ab Kilometer 60 also wieder ein paar Sauger. Aber die waren dann auch bald weg, denn das Führungsfahrzeug der Spitze vom Langdistanzbewerb kam und nahm diese Lutscher auch mit, zusammen mit den Schurl Swoboda, dem Vabrousek und den anderen „Langen“. Also war der Eisenmann wieder allein, nicht ganz, aber in erlaubtem Abstand zueinander begab man sich in Richtung Poderskaff zum Wechsel in die Wanderschuhe.

Aber hallo, was ist da los! Es standen bereits 91km auf dem Tacho und Poderskaff ist noch weit! Beschiss, die Radstrecke ist zu lang! Viiieeel zu lang! In Summe waren es dann mehr als 95km, wie sich herausstellen sollte. Man stahl dem Eisenmann also die Chance auf seine 5-h-Grenze! Ein Skandal! Im Kopf dachte der Eisenmann schon darüber nach, welche Staranwälte er dem Veranstalter auf den Hals hetzen würde, dass er die 5-h-Grenze einklagen würde, egal, was das kosten sollte. Das sollten sie büßen!
Man erreichte also die Wechselzone zum zweiten Mal und der Eisenmann war sehr wütend. So wütend, dass er blitzschnell wechselte und losstürmte, als wäre es ein Sprint. Er hatte in der Aufregung vergessen, dass er noch einen Halbmarathonmarsch vor sich hatte, der in Normalform schon eine große Herausforderung war. Aber heute: scheiß Wetter, keine Trainingskilometer beim Laufen und dann noch der Beschiss mit der Radstrecke. Das war dem Eisenmann zu viel, er konnte nicht mehr klar denken.

Es würde also kommen wie immer: auf der Laufstrecke wird er hingerichtet, gedemütigt, abgeschlachtet, ausgeweidet und dann noch aufgefressen. Wie immer halt, Alltag im eisenmann´schen Bewerbsleben. Und nach Kilometer 2 stellten sich auch die ersten Vorboten für einen beschissenen Tag ein: Magenschmerzen, Ziehen im Gluteus Maximus (Gesäß) und dem Knie, diesmal aber im rechten. „Na voi super“, dachte sich der Eisenmann und hechelte weiter. Zudem waren schon die ersten an ihm vorbei gezogen. Auch die beiden ersten Damen kamen hurtig heran und zogen wie Gazellen an ihm vorbei. Es schien so, als würde sich der Eisenmann in Zeitlupe bewegen, im Gegensatz zu den anderen jedenfalls. Die vollständige Zugrunderichtung war dann, als die Führenden ihm entgegenflogen, leichtfüßig und mit erhobenem Haupt liefen sie vorbei und es sah aus, als würden die abschließenden 21,1 km ein Spaziergang für sie sein. Nicht für den Eisenmann, so viel steht fest. Das würde heute noch ein Kampf werden, ein Überlebenskampf.
Nach Kilometer 3 und der ersten Labestelle begann der Eisenmann mit sich selbst zu reden und zu schimpfen: „Oida, stö di net so au. Reiss di z´saum, beiss eini, du Trottel. Jetzt bist so guat am Radl gwes´n und jetzt gehst ei wie a nossa Fetz´n.“ Übersetzt heißt das so viel wie: reiß dich mal am Riemen Mann und besorg dir Eier in der Hose!

Dann begann es bzw. er zu laufen. Bis Kilometer 10 und der Wende hatte er ein annehmbares Lauftempo erreicht, dass diesmal nicht ein Schleichen, Stolpern oder Schlurfen war. Und er zählte mit, wie viele Mitbewerber an ihm vorbei zogen. Er war nach 10 Kilometern bei minus sechs, d.h. netto hatten ihn sechs Mitstreiter überholt. Brutto waren es mehr, aber er hatte das scheinbar Unschaffbare geschafft: der Eisenmann hatte beim Laufen auch jemanden überholt. Das war wohl noch nie der Fall. Unglaublich, aber es gibt Zeugen für dieses denkwürdige Ereignis.

Und es wurde noch besser: bei Kilometer 14 realisierte der Eisenmann nach dem x-ten Durchrechnen, dass es sich doch noch ausgehen konnte mit dem Sub-5 Ergebnis, wenn er so weiterlaufen würde. Nach dem 20sten Durchrechnen und bereits bei Kilometer 15 angelangt, war er sich sogar sicher, dass die Rechnung stimmen könnte und ihm durch das Laktat nicht die Birne komplett verrauscht wurde. Er beschloss, ab der letzten Wende (bei Kilometer 16) voll zu attackieren und auf den letzten Metern alles rauszuholen. Er wollte die Sub-5, auch nach dem Radstreckenbeschiss! Er wollte es dem Veranstalter zeigen, dass ihn nichts bei seinem Vorhaben stoppen könnte: die Gehpassage beim Schwimmen nicht, die Hinterradlutscher nicht, die Verlängerung der Radstrecke nicht, gar nichts heute. Er würde sie trotzdem auf alles verklagen, was heilig ist. Aber vorher will er die 5-Stunden! Und er rannte los, auf Teufel komm raus, riskierte alles. Aber schon nach weiteren 1000 Metern meldete der Körper: Alarm! Überhitzung des Systems! Tankinhalt neigt sich dem Ende zu! Aber da tauchte die letzte Labestelle wie eine Oase vor ihm auf und er griff sich alles, was ihm angeboten wurde: ein Cola, ein Wasser, Iso und ein Kebab. Ok, das war jetzt natürlich übertrieben. Kebab gab es nicht, aber das wollte er sich nach seinem Triumphzug dann gönnen. Vielleicht hat ihm das sein Hirn ein wenig zu früh vorgegaukelt.

Und auf ging´s auf die letzten Meter. Dann hörte er die Trommler, passierte die 19 Kilometer Marke, dann hörte die Meute schreien, die ihn anfeuerte, passierte die 20 Kilometer Marke. Dann hörte er den Lautsprecher im Ziel, bog unter frenetischem Jubel in den Zielkanal ein. Er erblickte die Uhr, die 4:49:23 anzeigte und hetzte weiter. 4:49:24, 4:49:25, 4:49:26 ….
Ich will Euch erlösen, er hat es geschafft: die Uhr zeigte beim Durchlauf 4:49:37!!! All der Druck fiel ab, er fühlte sich im Himmel, im Triathlonhimmel, er konnte ein weißes Licht sehen! Ihm wurde sofort die Finishermedaille umgehängt, das Finisher T-Shirt ebenso, ein Erdinger alkfrei in die Hände gedrückt und er wurde gefeiert. Das weiße Licht war das Zelt in der Ziellabe, also keine Sorge, der Eisenmann dreht noch nicht komplett durch, er war nur euphorisiert. Neuer mühlvierteler Weltrekord auf der Mitteldistanz! Was für ein Tag!
Leider war das Weib nicht im Zielraum, um mit ihn zu feiern und so dachte er sich: „na gut, dann ess ich halt mal drei Gulasch mit vier Semmerl und trink sechs Red Bull“.

Mit vollem Magen nahm er dann einmal Abstand von der Klage gegen den Veranstalter und genoss seinen Triumph in der Ziellabe. Er traf auch noch andere befreundete Athleten, die ihm sogleich zu der Leistung gratulierten. Höflich wie der Eisenmann ist, gratulierte er natürlich auch, bemitleidete aber insgeheim die anderen, die länger als er gebraucht haben.

Nachdem er sich genug gestärkt hatte und er die ganzen Gratulationen nun satt hatte, machte er sich auf den Weg, das Weib zu suchen, um ihr mit strahlende Gesicht seine GPS Uhr mit der Endzeit unter die Nase zu halten und ihr sofort vom Radskandal zu erzählen bzw. ihr die ganze Geschichte im Detail auszuführen. Sie nahm es vorerst mit einem „super“ sehr gelassen hin und der Eisenmann verstand die Welt nicht mehr. Was´n das? Hä? Freude, hallo! Bitte danke! Und die Stimmung besserte sich wieder, also auch das Weib angesichts der Fabelleitung begriffen hatte, was dem Eisenmann da heute gelungen ist. Dann war die Welt doch wieder in Ordnung.

Und wisst ihr, was noch besser ist: bei der anschließenden Pressekonferenz wurde verkündet, dass jeder aufgrund des Radskandals eine Zeitgutschrift von 9 Minuten und 1 Sekunde bekommt, weil es eben diesen Umweg gegeben hätte. Es wurde dann auch erklärt, warum und wieso und weshalb.

Oida, nach Adam Riese ergibt das dann: 4:49:37 minus 9:01 = 4:40:36

Kann nicht sein, oder? Gibt´s nicht. Das waren die Dinge, die dem Eisenmann dabei durch den Kopf fuhren. Er glaubte zu träumen, denn diese Zeit, oh Gott, diese Zeit. Aber er träumte nicht, denn bald waren die Freunde der Zeitnehmung so freundlich, das Ergebnis zu veröffentlichen und da sah er es schwarz auf weiß bzw. auf dem seinigem Android Smartphone! Es stimmte also. Im selben Moment wurde ihm bewusst, dass er wohl nie mehr so gut sein werde und ihm fuhren Gedanken durch den Kopf, seine Karriere sofort zu beenden. Hier und jetzt und diese Zeit würde für ewig in Stein gemeißelt sein. Alles, was jetzt kommt, kann nur mehr eine Niederlage sein, oder? Ich werde nie wieder so schnell sein! Nie wieder so einen schnellen Radausflug erleben, nie wieder so über die Asphalt fliegen. Er schmiedete schon einen Plan bzw. die Rede für eine Pressekonferenz im Festzelt zu Poderskaff, um es zu verkünden: der mühlviertler Eisenmann erklärt seine Karriere an diesem denkwürdigen Tag für beendet! Unwiderruflich! Und beginnt eine neue Karriere als …. und da fiel ihm auf die schnelle nichts Gescheites ein.

Gott sei Dank konnte ihn das Weib überzeugen, dass er noch nicht sooo alt sei und er noch schneller werden könnte. Er schaffe das, sagte sie und so kam er vom Plan wieder ab, hier alles zu beenden. Vor allem, als der faule Wille dann ankam und ihm flüsterte, dass seine Bestzeit bei 4:36 läge, aufgestellt beim Vienna-Man 2010 auf der Donauinsel. Das kann natürlich nicht sein, dachte sich der Eisenmann. Der faule Willi schneller als ich. Also wird er alles daran setzen, den faulen Willi zu bezwingen und ihm seine Bestzeit zu entreißen, was ihm am nächsten Tag indirekt schon gelungen ist. Denn der faule Willi finishte die olympische Distanz in 2:17. Und wer sich noch an die Schlacht von 2014 eben hier in Poderskaff erinnert, der weiß, dass der Eisenmann damals nur 2:15 gebraucht hat. Und das rieb er dem faulen Willi auch gleich unter die Nase. Aber schlussendlich freuten sich beide, das Ziel sind jedoch die 4:36 vom faulen Willi, das steht mal fest.

Am Sonntag konnte dann auch das Weib seinen Sieg verbuchen, diesmal reichte es zwar nicht für einen Stockerlplatz (was den Eisenmann schon ein wenig freute, denn er hatte die Warterei auf die Siegerehrungen schon satt, vor allem da sich Regale schon mit den Pokalen und Medaillen vom Weib bogen), aber nach einem ausgezeichnetem Schwimmen, einem windigen Radeln und einem passablen Spaziergang finishte sie knapp über 1:20 und ließ damit 4/5 des Frauenfeldes hinter sich, von den ganzen Lulus (mühlviertlerisch für Versager) der Männerwelt ganz zu Schweigen. Super Leistung Weib, viertes Weib in der Altersklasse, Cheapau!

Es war also ein Glanzwochenende für das Gespann mühlviertler Eisenmann & Weib und wenn sie nicht gestorben sind, dann triathleten sie heute noch.

P.S.: Übrigens: der Traum der Nacht davor, vielleicht hat es ja was damit auf sich. Mentales Training sozusagen.

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Nach einigen größeren Investitionen und einem umfangreichen Um – und Neubau beschäftigt Langzauner heute 145 Mitarbeiter,  | Foto: Langzauner
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