Die Technik von Morgen
Der Alkovner Mario Huemer leitet das Institut für Signalverarbeitung an der JKU in Linz.
ALKOVEN, LINZ (fui). "Vom Abstandsradar über Mobiltelefone, medizinische Geräte oder der Verbesserung von Sprachassistenten – die Signalverarbeitung und Nachrichtentechnik ist Teil vieler Anwendungen", erklärt der Alkovner Mario Huemer, Leiter des Instituts für Signalverarbeitung an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz.
Huemers technische Karriere startete an der HTL Leonding. Danach begann er 1990 sein Mechatronik-Studium an der JKU Linz – damals der erste Jahrgang, in dem das Studium angeboten wurde. Neun Jahre später hatte Huemer seinen Doktortitel in der Tasche. "Bei meiner Doktorarbeit beschäftigte ich mich mit der Architektur von WLAN-Signalen – das war damals erst in der Entwicklung", so Huemer. Danach wechselte er zum Technikunternehmen Infineon und lehrte anschließend an der FH Hagenberg, der Universität Erlangen und später an der Universität Klagenfurt. 2013 kam Huemer an die JKU nach Linz und baute das Institut für Signalverarbeitung auf.
Aktuelle Projekte
Die Signalverarbeitung ist ein Teil der Elektronik und Elektrotechnik. "Zu den Anwendungen, mit denen wir uns aktuell befassen, gehört zum Beispiel das Abstandsradar in modernen Pkw: Dieses Radarsignal muss erzeugt, wenn es zurück zum Empfänger kommt, aufgefangen und durch Algorithmen in Daten umgewandelt werden, mit denen ein Bordcomputer arbeiten kann", erklärt Huemer. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen wird am Institut an etlichen weiteren Projekten gearbeitet, etwa an der Optimierung von Ultraschallgeräten, der Weiterentwicklung von Sender- und Empfangschips für Mobiltelefone oder der Verbesserung von Sprachassistenten. "Davon profitieren Uni und Betriebe gleichermaßen – #+die Studenten lernen sehr praxisnah an konkreten Problemen und gleichzeitig wechseln viele Absolventen später in unsere Partnerbetriebe", so der Alkovner.
Nachwuchs gesucht
Auch wenn die Zahl der Studenten in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) steigt, wünscht sich der Institutsleiter mehr Studienanfänger. "Offenbar trauen sich viele nicht drüber. Es ist auch sehr schade, dass bei uns sehr wenig Frauen ein technisches Studium ergreifen; da sind uns andere Länder weit voraus", sagt Huemer.
Dabei biete das Studium der Signalverarbeitung ein breites Spektrum an Berufsmöglichkeiten: "Egal ob man in der Region bleiben oder raus in die Welt ziehen will – viele Unternehmen sind auf der Suche nach Ingenieuren und bieten auch sehr familienfreundliche Arbeitszeiten", erläutert Huemer abschließend.
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