Erdäpfelsaison 2018 ist offiziell gestartet
Noch nie wurde so früh geerntet wie heuer, aufgrund der Hitze erwarten die Bauern aber schlechte Erträge.
BEZIRK EFERDING (fui). Noch nie begann die Erdäpfel-Saison so früh wie heuer. Grund dafür sind die äußerst milden Temeperaturen des heurigen Frühjahrs. Bereits Ende Mai wurden die ersten Kartoffeln für den Ab-Hof-Verkauf im Eferdinger Landl geerntet. "Es war ein holpriger Start, da wir erst Mitte März pflanzen konnten, normalerweise pflanzen wir Anfang März. Durch die extreme Wärme der Monate April und Mai hatten wir die kürzeste Vegetationsperiode der letzten Jahrzehnte und den frühzeitigsten Start der Saison“, so Manfred Schauer, Obmann der Erzeugergemeinschaft "Eferdinger Landl-Erdäpfel".
Hitze sorgt für schlechte Erträge
"Bei über 30 Grad stellt der Erdapfel das Wachstum ein. Die Nährstoffe des Bodens gelangen nicht mehr in die Blätter und die Pflanze wächst nicht mehr", erklärt Schauer. Die Bauern müssen bei der Sortenwahl auf trockenheitstolerante Knollen zurückgreifen. "Bei der Züchtung der Sorten wird die Trockentoleranz eines der Hauptkriterien der Zukunft. Was hilft eine ertragreiche Sorte, wenn sie der Hitze nicht standhält“, sagt Schauer. Das heurige Jahr ist bisher sehr herausfordernd. „Seit der Pflanzung Ende März gab es bis letzte Woche keine Regentage. Nur regional kleinflächige Gewitter haben die Pflanzen mit Regenwasser versorgt. Es zeichnen sich unterdurchschnittliche Erträge ab, da die Mutterknollen nur eine geringe Anzahl an Tochterknollen gebildet hat“, zieht Ewald Mayr eine Zwischenbilanz.
Trendumkehr dank Erzeugergemeinschaft
Die Gründung der Erzeugergemeinschaft hat den Erdapfelanbau in Eferding wesentlich verändert. 2001 wurden ca. 65 Prozent der Erntemengen über den Großhandel abgesetzt. Die schlechten Großhandels-Erzeugerpreise zwangen viele Betriebe den Erdapfelanbau zu reduzieren. Durch die Gründung der Regionalmarke kam es zur Trendumkehr. In den letzten zehn Jahren haben sich die Erdäpfelflächen in Eferding auf 400 Hektar verdoppelt. Außerdem blickt das Eferdinger Landl auf das beste Jahr ihres Bestehens zurück. Mit 2,96 Millionen Euro wurde der Umsatz der Erzeugergemeinschaft im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent erhöht.
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