Grüne: Tiere sollen auf eigenem Hof geschlachtet werden dürfen

Petrik, Liszt und Irmi Salzer setzen sich für eine stressfreie Schlachtung ein. | Foto: Die Grünen
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LEITHAPRODERSDORF (ft). Tiere sind bei deren Schlachtung einem großen Stress ausgesetzt, was nach Ansicht der burgenländischen Grünen jedoch nicht notwendig ist und mit Hilfe einer gesetzlichen Grundlage geändert werden könnte. Wie Grünen-Landessprecherin Regina Petrik nun im Zuge einer Pressekonferenz beim Leithaprodersdorfer Landwirt Bernhard Liszt erklärte, könne man den Stress der Tiere durch eine Schlachtung am eigenen Hof reduzieren und damit auch die Qualität des Fleisches erhöhen.

Derzeit ist Transport Pflicht

Momentan ist im Burgenland das Schlachten von Tieren am eigenen Hof nur für den Eigenverbrauch gestattet. Das bedeutet, wer Fleisch verkauft oder im eigenen Gastronomiebetrieb verwertet, muss die Tiere zu einem Schlachtbetrieb transportieren. "Das Einfangen oder Trennen von der Herde, das Verladen und der Transport zum Schlachthof stellen für das Tier enorme Stress- und Angstfaktoren dar. Das führt auch zu einer Verminderung der Fleischqualität. Werden Tiere in ihrem gewohnten Lebensumfeld geschlachtet, dann können diese Grausamkeiten vermieden werden“, so Petrik.

"Wäre ein wichtiger Schritt"

Gerade für die für das Burgenland so wichtigen regionalen bäuerlichen Landwirtschaften sei die Ermöglichung der stressfreien Schlachtung am eigenen Hof ein wichtiger Schritt, um den gesamten Prozess von der Aufzucht über die Schlachtung bis zur Vermarktung selber kontrollieren zu können, meint Petrik. „Das ist nicht nur im Sinne des Tierwohls, sondern das hält auch die Wertschöpfung am Hof und damit in der Region." 

Antrag eingebracht

Einen entsprechenden Antrag haben die Grünen vor zwei Wochen im Landtag eingebracht. Darin forden sie die Möglichkeit, "mobile Schlachtanlagen zum Ab-Hof-Verkauf und bei Rindern in ganzjähriger Weidehaltung die Weideschlachtung zu bewilligen".

"Einfangen: größter Stress"

Leidliche Erfahrung mit den Grenzen der derzeitigen gesetzlichen Lage machte der Landwirt und Gastronom Bernhard Liszt aus Leithaprodersdorf. Für seinen Heurigenbetrieb züchtet er selbst Freilandschweine – und bei der Qualität der Speisen will er keine Kompromisse eingehen. Doch für die Schlachtung muss er die Tiere zu einem Schlachter transportieren. „Den größten Stress für das Tier verursacht das Einfangen. Dafür habe ich nun einen Käfig entwickelt, in den sich die Tiere von selbst begeben, wenn sie dort besonderes Futter finden. Da das Schwein gleich in diesem Käfig auf den Transporter gehoben wird, erspare ich ihm den enormen Stress des Ein- und Ausladens“, zeigt sich Liszt mit seiner Methode zufrieden. „Ich hatte das Glück, einen wirklich guten Schlachter in zumutbarer Entfernung zu finden.“ Da dies aber nicht für alle Tierarten und nicht für alle Bauernhöfe möglich sei, unterstützt Bernhard Liszt die Initiative der Grünen. „Es gibt Tiere, bei denen das Einfangen und Verladen großen Stress verursacht. Für diese macht die Weideschlachtung wirklich Sinn.“

Auch für Endverbraucher wichtig

Letztlich sei auch für die Endverbraucherin wichtig, wie das Tier geschlachtet wird, meint Regina Petrik abschließend: „Geschmacklich macht es jedenfalls ein Unterschied, ob ein Tier bei der Schlachtung großem Stress ausgesetzt war oder nicht. Wer für höchste Fleischqualität ist, muss daher auch für stressfreie Schlachtung sein.“

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