Rotes Kreuz Eisenstadt: "Zivildiener sind für uns unersetzlich"
Während es in vielen Bezirken des Landes an Zivildienern mangelt, ist man im Bezirk Eisenstadt/Umgebung voll besetzt – und glücklich darüber
EISENSTADT (ft). An mehreren Bezirksstellen sucht das Rote Kreuz derzeit händeringend nach Zivildienern – so etwa in Mattersburg, Oberwart und Güssing. In Eisenstadt ist der Mangel hingegen nicht zu spüren: 20 Zivildiener verrichten hier derzeit ihren Dienst. Wir sprachen mit dem stellvertretenden Dienstführer David Tscheinig über die Bedeutung der Zivildiener für das Rote Kreuz.
Bezirksblätter: Wie wichtig sind die Zivildiener für die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Eisenstadt? Würde es heute noch ohne Zivildiener gehen?
David Tscheinig: Zivildiener sind für das Rote Kreuz aus jetziger Sicht unersetzlich. Sie decken fast 50 Prozent des Personals was den Rettungs- und Krankentransport betrifft. Sollte es also den Zivildienst nicht mehr geben, müsste man in Eisenstadt zusätzlich hauptberufliches Personal einstellen, wo natürlich zusätzliche Kosten entstehen würden.
Kann man in Eisenstadt auch in Zukunft mit genügend Zivildienern rechnen?
In Eisenstadt sind wir in der glücklichen Lage, dass wir durch die große Bevölkerungsdichte immer eine große Anzahl an Zivildienern haben. Es gibt für Zivildiener 6 Einrückstermine im Jahr (Jänner, Februar, April, Juli, September und Oktober). Da die Einrücktermine meistens voll besetzt sind, haben wir keine Mängel.
In welchen Bereichen werden die Zivildiener grundsätzlich eingesetzt?
Im Bezirk werden Zivildiener primär im Rettungs- und Krankentransport eingesetzt. Dort verrichten sie 48 Stunden in der Woche in Form eines Schichtdienstes. Bei Bedarf werden sie auch manchmal im Innendienst eingesetzt, um diverse Büroarbeiten zu erledigen.
Wie viele bleiben dem Roten Kreuz nach ihrem Zivildienst in irgendeiner Form erhalten?
Fast jeder dritte Zivildiener bleibt dem Roten Kreuz als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Rettungs- und Krankentransport erhalten. Viele machen sogar noch weitere Ausbildungen zum Notfallsanitäter oder zur Führungskraft. Die jungen Hauptamtlichen sind alle ehemalige Zivildiener. Die Erfahrung, die man als Zivildiener erhaltet, ist als Hauptamtlicher Gold wert.
Auch du hast den Zivildienst absolviert. Ab wann war für dich klar, dass du hauptberuflich beim Roten Kreuz arbeiten möchtest?
Mir war vom ersten Tag an klar, dass ich das hauptberuflich machen möchte. Was mir persönlich sehr gefallen hat, war, dass man als junger Zivildiener gleich nach der Schule oder nach einer Lehre einen großen Einblick in das soziale Leben bekommt. Nicht nur, dass man mit vielen gleichaltrigen Zivildienern und vielen Hauptamtlichen gemeinsam an etwas arbeitet – man sieht dazu sehr viele Patienten und lernt viele Menschen kennen, die schon harte Schicksalsschläge durchmachen mussten. Dadurch ändert man auch die eine oder andere Einstellung über das Leben. Ich finde, der Zivildienst ist ein guter Einstieg ins weitere Berufsleben.
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