„Der Gast zahlt gerne mehr für Regionales“

LR Verena Dunst unterstützt den Trend zu heimischen  Agrarprodukten in der Gastronomie und im Tourismus.
  • LR Verena Dunst unterstützt den Trend zu heimischen Agrarprodukten in der Gastronomie und im Tourismus.
  • hochgeladen von Christian Uchann

Regionale und saisonale Produkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Kann die Gastronomie im Burgenland diesem Trend mit ihrem Angebot auch folgen?
LRin VERENA DUNST: Viele Gastronomen setzen auf Regionalität und auch die Nachfrage der Gäste ist groß. Allerdings haben wir bei einigen Produkten noch Nachholbedarf, was die Nachhaltigkeit und die Liefersicherheit betrifft.

Können Sie dazu Beispiele nennen?
Die Nachfrage nach Fisch boomt, doch die heimischen Produzenten können den Bedarf bei weitem nicht decken. Deshalb unterstützen wir die Fischproduzenten – vor allem durch die Mittel des europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Da wir bereits alle Mittel aufgebraucht haben, bekommen wir jetzt zusätzliche Mittel, die andere Bundesländer nicht aufgebraucht haben. So können wir dem niedrigen Selbstversorgungsgrad beim Fisch von 8 Prozent entgegenwirken.
Wir haben außerdem zu wenig Kartoffeln oder auch zu wenig bei den Fleischprodukten.

In welchen Bereichen ist der Versorgungsgrad hoch?

Bei den Eiern liegen wir bei über 100 Prozent, und auch bei Obst und Gemüse schaut es sehr gut aus.
Wie können die Versorgungslücken beseitigt werden?
Es braucht vor allem noch Vernetzungen der kleinstrukturierten Produzenten und auch der Bürokratieabbau ist ein Thema. Und natürlich ist die Veredelung der Produkte sehr wichtig. Nur so kann ich auch höhere Preise verlangen.
Wir führen sehr intensive Gespräche mit der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer. Und ich erkenne das Bemühen auf beiden Seiten. Es ist uns allen bewusst, dass wir die Produkte brauchen, damit die Gastronomie auch nachhaltig regional einkaufen kann.

Viele Gastronomen bereiten ihre Speisen mit regionalen Lebensmitteln zu. Man findet aber nicht überall die Herkunftsbezeichnungen auf den Speisekarten…
Für mich ist die Weinkarte das beste Beispiel. Sie werden keine Weinkarte finden, auf der nicht draufsteht, woher der Wein kommt. Und letztendlich ist es auch eine Frage der Preisgestaltung. Es gibt die Bereitschaft des Gastes, für regionale Produkte auch mehr zu bezahlen.

Die Herkunftsbezeichnung gilt grundsätzlich ja nur für verpackte Ware?
Ja, nachdem der Außer-Haus-Konsum steigt, wäre aber eine Art von Herkunftsbezeichnung auch für lose Waren sinnvoll. Das würde auch dem Wunsch der Konsumenten entsprechen.
Ein Vorbild in Sachen Lebensmitteldeklaration ist die Schweiz. Dort gehört die Herkunftsangabe für Fleisch auf der Speisekarte oder einem Aushang im Lokal bereits seit 1996 zum Alltag. Seit 2003 gilt dies dort auch für Eier.

Versorgungsbilanz Burgenland

Rind und Kalb: 47 Prozent
Schwein: 45 Prozent
Schaf und Ziege: 30 Prozent
Geflügelfleisch: 47 Prozent
Truthühner: 294 Prozent
Masthühner: 7 Prozent
Gänse: 32 Prozent
Legehennen: 143 Prozent
Wein: 855 Prozent
Getreide: 448 Prozent
Fisch: 8 Prozent
Der Selbstversorgungsgrad gibt an, in welchem Umfang die Inlandsproduktion den heimischen Gesamtverbrauch deckt. Die Zahlen für das Burgenland beziehen sich auf das Jahr 2016.

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