Ein Leben für die Landwirtschaft

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KRONSTORF (km). Es ist halb 7 Uhr morgens. Johannes Forstner kontrolliert wie jeden Tag die Schweineställe auf seinem Hof in Kronstorf. Knapp 600 Tiere wollen gefüttert und versorgt werden. Forstner übernahm vor mehr als 20 Jahren den Hof seiner Eltern. Relativ früh wurde klar, dass er, und nicht eines seiner drei Geschwister, die Landwirtschaft weiter bewirtschaften wird. „Es war immer mein größter Wunsch, Landwirt zu werden“, erzählt der 54-Jährige, der heute als Vollerwerbslandwirt sein Geld verdient. Der Beruf bringe viele Vorteile mit sich. „Wenn ich zur Arbeit gehe, stehe ich nicht wie andere mit dem Auto täglich im Stau.“ Auch die Verbundenheit mit der Natur und das selbstständige Arbeiten weiß der Kronstorfer zu schätzen. „Man kann sich die Arbeit selbst einteilen“, so der 54-Jährige. „Natürlich gibt es Zeiten, an denen gewisse Arbeiten gemacht werden müssen“, ergänzt seine Gattin Ursula Forstner, die in Linz-Land als Bezirksbäuerin bekannt ist. Grundsätzlich habe man aber viele Freiheiten.

584 Mastplätze am Betrieb

Als Forstner den Betrieb 1996 von seinen Eltern übernahm, wurde zuerst die Schweinemast ausgeweitet. Seither finden sich 584 Mastplätze auf seinem Hof. Gefüttert werden die Tiere mit Mais aus eigenem Anbau. Dieser wird derzeit geerntet, gemahlen und im Silo fürs nächste Jahr eingelagert. Im Durchschnitt bleiben die Ferkel zwischen 90 und 120 Tage bei ihm, ehe die Tiere an einen Schlachter verkauft werden. „Als kleiner Betrieb ist es sicher schwierig, über die Runden zu kommen“, erzählt der Kronstorfer. Bei der momentanen Preissituation am Schweinemarkt kann sich Forstner nicht beklagen. Allerdings sei es nicht immer einfach, Gewinn zu erzielen. „Gerade in der Tierhaltung muss man sich ein Jahr im Voraus festlegen, ob man Landwirt bleibt oder nicht.“ Es wäre nicht machbar, einfach auszusteigen. „Das geht bei einem Handelsbetrieb leichter“, so Forstner.

Ab-Hof-Verkauf als Zukunft

„Bauer sein heißt nicht nur in der Natur zu sein. Ein Bauer ist heute vielmehr Unternehmer", erzählt der 54-Jährige Kronstorfer, wie sich der Beruf in den letzten Jahren gewandelt hat. Er sitze genauso am Computer wie andere auch. Aus diesem Grund sei seine Arbeit so vielseitig. "Man braucht Wissen in vielen Bereichen." Auch über die Zukunft der Landwirtschaft hat sich Forstner schon einige Gedanken gemacht. "In Zukunft werden viele Herausforderungen auf uns Landwirte zukommen. Durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre wird es wichtig, sich Alternativen zu suchen." Forstner plant auf seinem Hof eine Direktvermarktung. So könne er seine Produkte ohne Zwischenhändler an die Kunden vermarkten. "Dadurch kann man versuchen, die Konsumenten aus der Region an sich zu binden", ergänzt seine Gattin Ursula.

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