Glockentage 2017: Glocke im Stift St. Florian ist 300 Jahre alt

V. l.: Arch. Dipl.-Ing. Kurt Kramer, der den Eröffnungsvortrag hält, KR Alfons Forster, KonsR Mag. Harald Rüdiger Ehrl, Bürgermeister Robert Zeitlinger und OBM Siegfried Adlberger vor der ehemaligen Glockengießerei mit dem 1:1-Modell der Pummerin. | Foto: Diözese Linz
  • V. l.: Arch. Dipl.-Ing. Kurt Kramer, der den Eröffnungsvortrag hält, KR Alfons Forster, KonsR Mag. Harald Rüdiger Ehrl, Bürgermeister Robert Zeitlinger und OBM Siegfried Adlberger vor der ehemaligen Glockengießerei mit dem 1:1-Modell der Pummerin.
  • Foto: Diözese Linz
  • hochgeladen von Armin Fluch

ST. FLORIAN (afl). Die größte erhaltene historische Glocke Österreichs – sie ist zugleich die größte Glocke im Land Oberösterreich – befindet sich im Augustiner Chorherrenstift St. Florian. Die sogenannte „Angstglocke“ feiert heuer ihr 300-jähriges Jubiläum. Auch die Glockengießerei St. Florian wurde genau vor 100 Jahren gegründet. Sie ist die Geburtsstätte der Pummerin.

Die Stimme Österreichs

Deshalb veranstalteten das Glockenreferat der Katholischen Kirche in OÖ, die Evangelische Kirche in Österreich und die Österreichische Kirchenmusikkommission im Augustiner Chorherrenstift St. Florian das III. Internationale Symposium zu Fragen des Glockenwesens. Der Bürgermeister von St. Florian, Robert Zeitlinger, betonte bei der Pressekonferenz vor Eröffnung der Glockentage die besondere Beziehung der Marktgemeinde mit dem Stift. „Die Zusammenarbeit funktioniert auf allen Ebenen hervorragend. Die Gemeinde unterstützt aber auch sehr gerne bei größeren Renovierungsarbeiten, wie gerade auch bei der Stiftsbibliothek, die kurz vor der Fertigstellung steht.“ Für Organisator Siegfried Adlberger hat die ehemalige Glockengießerei eine besondere Bedeutung. „Wir sollten nicht vergessen: Die Pummerin wurde hier gegossen. Die Pummerin gilt als die Stimme Österreichs und als die Stimme des Friedens.“

Ein christliches Zeugnis

Der Klang von Kirchenglocken ist für viele Menschen vertraut und wird als Einladung verstanden: als Einladung zum Gottesdienst, zum Innehalten, zum Gedenken, zur Stille. Glocken strukturieren den Tagesablauf, den Jahreskreis und läuten zu bestimmten Anlässen im Lebenslauf, etwa bei einer Hochzeit oder bei einem Begräbnis. Gleichzeitig wird das Glockenläuten in der heutigen Zeit auch kritisch betrachtet: Einerseits wissen immer weniger Menschen über das liturgische Läuten Bescheid, andererseits werden Uhrschlag und Läuten von manchen als Lärm empfunden.

Diskussion als Highlight

Ein Highlight war die Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen wie Ex-Landeshauptmann Josef Ratzenböck und dem ehemaligen Bischof Maximilian Aichern. Auch die ehemalige Glockengießerei St. Florian wurde besichtigt. In ihr wurde 1952 die Pummerin für den Wiener Stephansdom gegossen. Die Pummerin ist die größte Glocke Österreichs und hat ein Gewicht von 21.338 kg.

Wissenswertes rund um Glocken in (Ober-)Österreich und in aller Welt

Wussten Sie, dass …

• die größte und schwerste Glocke Oberösterreichs nicht im Linzer Mariendom, sondern im Augustiner Chorherrenstift St. Florian hängt und sie auch die größte erhaltene historische Glocke Österreichs ist? Sie wiegt 8.845 Kilogramm und hat einen Durchmesser von
2,45 Metern.

• die weltweit größte und schwerste Glocke um die 200 Tonnen wiegt? Diese Glocke steht auf dem Roten Platz in Moskau. Sie heißt Zar Kolokol, stammt aus dem Jahr 1735 und hat nie geläutet. Als man sie aus der Gießgrube hob, brach ein rund 12 Tonnen schweres Stück aus der Glocke heraus. Ihr Durchmesser beträgt 6,6 Meter.

• es in der Diözese Linz Glocken gibt, die nahezu 800 Jahre alt sind und noch immer ihren liturgischen Dienst verrichten? Die ältesten hängen in der Filialkirche Aurachkirchen in der Pfarre Ohlsdorf und stammen aus dem 13. Jahrhundert.

• Glocken im Vergleich zu einem heutigen Alltagsgegenstand (z. B. einem Auto) im Hinblick auf die zu erwartende Lebensdauer verhältnismäßig spottbillig sind?

• die meisten Glocken aus Bronze mit einer Legierung von 78 % Kupfer und 22 % Zinn hergestellt sind?

• Glocken nicht nur einen Ton besitzen und zumindest die tiefsten 5 Töne auch für ungeübte HörerInnen meist gut hörbar sind?

• es seit der Gründung der Diözese Linz einen eigenen Glockenfachmann gibt? Seit über 20 Jahren übt nun Glockenreferent Siegfried Adlberger diese Funktion aus und unterstützt die Pfarren mit Rat und Tat in allen Glockenfragen.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Enns auf MeinBezirk.at/Enns

Neuigkeiten aus Enns als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Enns auf Facebook: MeinBezirk.at/Enns - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Enns und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.