Von Beruf zu Berufung
St. VALENTIN (red). Ein Berufspraktikum im Rahmen ihres Bachelor-Studiums „Public Management“ an der Fakultät Linz der FH Oberösterreich sollte es werden, als Sabrina Raindl aus St. Valentin (NÖ) im Juli 2013 nach Indonesien aufbrach. Es galt, für die Flüchtlingsorganisation „Jesuit Refugee Service“(JRS) die Finanzierung zu optimieren. Durch die emotionale Betroffenheit setzte Raindl ihr Studium für ein Jahr aus, verlängerte ihren Aufenthalt in dem südostasiatischen Inselreich und hilft als Freiwillige weiter das Schicksal der Gestrandeten zu verbessern.
Asylwerber aus Ländern wie Afghanistan, Pakistan oder Sri Lanka werden vom JRS in Indonesien betreut. So etwa der 27-jährige Afghane Ali, mit dessen Schicksal Sabrina Raindl hautnah konfrontiert wurde. „Ali hat in seiner Heimat als Lastwagenfahrer für die US-amerikanischen Truppen gearbeitet und wurde deshalb von gewaltbereiten Fundamentalisten festgenommen. Er konnte schließlich flüchten und war tagelang alleine unterwegs, bevor er sich in Sicherheit fand“, erzählt die Valentinerin.
Kaum staatliche Unterstützung vorhanden
„JRS begleitet Menschen auf der Flucht vor Konflikten und Folter, gewährt diesen Unterstützung, Lebensunterhalt und Unterkunft und besucht Flüchtlinge und Asylwerber, die über Monate oder Jahre hinweg in Migrationshaft sitzen und dort unter menschenunwürdigen Lebensverhältnissen wie im Gefängnis verharren müssen, auch Frauen und Kinder“, berichtet die 25-jährige Studentin der FH Oberösterreich.
Daneben werden im Projekt „Cisarua“ auch in Not geratene Asylwerber unterstützt, denen während der langen Wartezeit im Asylprozess das Geld ausgeht, da ihnen nicht erlaubt ist zu arbeiten. Indonesien bietet von staatlicher Seite kaum Unterstützung für die etwa 10.000 im Land lebenden Flüchtlinge und Asylwerber und auch nur zeitweiligen Schutz und Unterkunft. Viele Asylansuchen werden an Drittländer weitergeleitet. Weitere Informationen zu JRS finden sich auf der Homepage unter www.jrs.or.id/en JRS freut sich über jegliche Form der Unterstützung
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.