31.500 Anrufe bei der Gesundheits-Hotline im ersten Jahr
Unter der Nummer 1450 erhält man in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg seit einem Jahr eine erste medizinische Beratung.
WIEN. Mitten in der Nacht auf einmal schwere Bauchkrämpfe. Bei Wochenende-Picknick wird das Kinder von einem Insekt gestochen, die Wunde schwillt ziemlich an. Es gibt Situationen, in denen man oft nicht sicher ist: Handelt es sich um ein ernstes Problem, gar einen Notfall? Oder reicht vielleicht schon ein Hausmittel, um die Beschwerden zu lindern? 31.500 Mal wurde im vergangenen Jahr in solchen oder ähnlichen Fällen zum Telefon gegriffen und 1450 gewählt.
Die telefonische Gesundheitsberatung ist täglich und rund um die Uhr im Einsatz und soll bei der Abklärung helfen. Wenn Patienten nicht sicher sind, ob sie in eine Spitalsambulanz fahren, einen Facharzt aufsuchen oder vielleicht bis zum nächsten Tag abwarten sollen, können sie die Nummer 1450 (ohne Vorwahl aus allen Netzen) wählen. Geschultes Gesundheitspersonal hilft dort weiter, unterstützt bei der Abklärung der Symptome und vermittelt an den "best point of service", das heißt an die für den Patienten ideale Anlaufstelle.
Idealerweise profitieren bei diesem System sowohl die Patienten als auch das Gesundheitswesen: Die Patienten ersparen sich Zeit und unnötige Wege, die Spitalsambulanzen werden entlastet, wenn die erste Abklärung woanders stattfindet. Liegt ein Notfall vor, kann durch die Gesundheitsberatung 1450 natürlich trotzdem sofort die Rettung entsendet werden. Damit keine kritischen Symptome übersehen werden, gibt es ein von Experten entwickeltes medizinisch-wissenschaftliches Abfragesystem, an das sich die Gesundheitsdienstleister halten.
In der Grippezeit kamen die meisten Anrufe
Die Gesundheitsberatung 1450 wird vom Gesundheitsministerium, den Sozialversicherungsträgern und den Bundesländern gemeinsam betrieben. In Wien freut man sich, dass sie so gut angenommen wurde: „Besonders gut haben die Patienten 1450 in der heurigen Grippesaison angenommen. Im Jänner und Februar wurde das Beratungsangebot um rund ein Drittel häufiger in Anspruch genommen“, so Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK).
Von den rund 31.500 Anrufern im letzten Jahr brauchten 14.500 eine tiefgehende Gesundheitsberatung. Die häufigsten Gründe waren Bauchschmerzen, Insektenbisswunden, Erbrechen, Rückenschmerzen und Diarrhoe. Bei etwa 1.500 Fällen wurden die Anrufer direkt an die Wiener Berufsrettung weiterverbunden, bei rund 1.400 Anrufern wurde an den Ärztefunkdienst verwiesen. Bei rund 1.000 Fällen konnten Selbstversorgungshinweise gegeben werden. Zwei Drittel der AnruferInnen wurden an Ärzte im niedergelassenen Bereich verwiesen. Die meisten Anrufe verzeichnete die Gesundheitsberatung samstags, durchschnittlich dauern Gespräche acht Minuten. Mehr Infos unter www.1450.at
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