Advent
Für den 20.12.2013
2. Vanillekipferl
Ans, des kann i sicher beschwörn, kann i nach Weihnachtn nimmer hörn,
kann i a sicher nimmer sehn, weil meine Magenwänd glei erbebn.
Vanillekipferl haßt des Wurt, i wünsch alle recht weit furt.
Daham wern’s bachn im Advent, a Brauch, den a jeder kennt,
und dann muß ma, stott zu fostn, pausenlos de Kipferl kostn.
Am Heiligen Abend, bitte sehr, hast du scho um zwa Kilo mehr.
A anzige Freid bleibt dir bloß, die Vanillekipferl bist du los.
Eingfahrn, Spezi, es is net vorbei, jetzt geht erst los de Besucherei!
Am Heiligen Abend fangt an der Jamma, weil da fahr ma no zur Mama,
da gibt’s an Fisch aus Tradition, und nachher kummt sie dann a schon
mit ihre Vanillekipferl daher, des Kostn fallt dir da scho schwer.
Am Christtag is es so der Brauch, da stopf ma si in unsern Bauch
a riesigs Gansl ganz unschenant, und des als Gäste bei der Malitant.
Zur Jausn gibt’s an schwochn Kaffee, der ausschaut und a schmeckt wie a Tee,
dazu gibt’s für uns Hoffnungslosen, Vanillekipferln in aner großn Dosn.
Am Stefanitag, wie könnt’s anders sein, san ma eingladn bei mein Cousin,
zu aner festlichen Weihnachtsjausn, und scho siech i voller Grausn,
kiloweis umerdumsteh de Bäckerein, natürlich, wie könnt’s a anders sein,
siechst dazwischn de siaßn Zipferln, von de vermaledeitn Vanillekipferln.
Egal, wo du hingehst in dera Zeit, anscheinend lebm davon de Leit,
überall, do kannst du sicher sein, stopfns de Kipferln in di hinein.
Do host an Wunschtraum nur vur dir – a Gulasch und a Kriagl Bier!
Autor Franz Lahner
Verlag Gutenberg Wien II
Das Buch habe ich 1996 gekauft (sowos kannst in Wien erleben)
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
17 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.