"Die Ärzte sollen im Ort bleiben"
Sorge um die medizinische Versorgung in den Gemeinden äußert der St. Urbaner Bürgermeister.
BEZIRK FELDKIRCHEN/ST. URBAN (fri). Die Diskussion um die Primary Health Care (PHC)-Einrichtungen löst Verunsicherung in den Gemeinden aus. Sechs PHCs sind in Kärnten geplant, eines davon im Raum Feldkirchen.
Standorte erhalten
Der Bezirksobmann der FPÖ in Feldkirchen, Bgm. Dietmar Rauter, befürchtet eine Fehlinvestition in der Gesundheitsversorgung des Bezirkes.
Für ihn wäre es absurd, wenn man Kassenstellen für praktische Ärzte in den Gemeinden streichen wollte, um sie an einem anderen Standort zu konzentrieren. „Wir brauchen die Hausärzte dezentral in den Gemeinden und nicht in einer Zentrale“, so Rauter. Seine Gemeinde St. Urban sei froh, dass sie mit der Allgemeinmedizinerin Barbara Prochazka eine hervorragende Ärztin im Ort habe. „Wir brauchen sie aber in St. Urban, es würde den Menschen nichts nützen, wenn sie woanders säße“, betont Rauter. Der Arzt müsse im Dorf bleiben, das wünscht sich Bgm. Rauter für alle Gemeinden des Bezirks. "Die Landärzte sind der Garant dafür, dass die Hausbesuche schnellstmöglich erfolgen können."
Stärkung der Gemeinden
Er fordert endlich Entscheidungen, die zur Stärkung des ländlichen Raumes beitragen. Jede Gemeinde wird in den nächsten Jahrzehnten auf die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung reagieren und Angebote schaffen müssen, um einer negativen Bevölkerungsentwicklung entgegenzuwirken. Die älter werdende Generation habe sich auch am Land eine gerechte Gesundheitsversorgung verdient. Aus seiner Sicht sollte mit der im Raum stehenden Veränderung eines außer Streit stehen: "Die Ärzte in den Gemeinden sollten durch Veränderungen gestärkt werden."
Versorgung sicherstellen
Mit den PHCs wolle man keineswegs die niedergelassenen Ärzte aus den Landgemeinden abziehen, betont die zuständige Gesundheitsreferentin des Landes Kärnten LH-Stv. Beate Prettner (SPÖ). "Diese Einrichtungen sollen einerseits der zusätzlichen Gesundheitsversorgung dienen und andererseits die Ambulanzen der Krankenhäuser entlasten", sagt Prettner. "Mit Öffnungszeiten bis 19 Uhr wird die medizinische Betreuung in den Regionen lediglich intensiviert. Zudem soll bei der Installierung auf die Bedürfnisse des jeweiligen Standortes eingegangen werden." Neben Allgemeinmedizinern könnten sich dort auch Kinderärzte, verschiedene Fachärzte, Diätologen, Psychotherapeuten und so weiter ansiedeln.
"Wo dieser Standort genau sein kann, ist noch nicht geklärt, aber es wird aus heutiger Sicht nicht Waiern sein", so Prettner. "Und noch eines sollte klar sein: Es wird sich nicht negativ auf die Kassenstellen auswirken. Da wird es keine Reduktion geben."
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