Junge Türken sammeln Hoferfahrung am Reiterhof Köck
Zehn türkische Schüler waren zehn Tage lang am Reiterhof Köck, um praktische Erfahrung zu sammeln.
POLLENITZEN (fri). Im Rahmen eines Erasmus+ Projekts befanden sich zehn Schüler der Sehit Mustafa Tunel Cok Programlı Anadolu Lisesi (Berufsbildende höhere landwirtschaftliche Schule der Stadt Konya) mit zwei Lehrkräften für ein dreiwöchiges Praktikum in Österreich.
Mit Händen und Füßen
Dieses führte sie auch nach Feldkirchen, genauer gesagt auf die Pollenitzen zum Reiterhof Köck. Dort nahm Birgit Tillian-Köck die jungen Schützlinge unter ihre "Fittiche". "Verständigt haben wir uns mit Händen und Füßen", sagt Tillian-Köck. "Aber wenn man will, geht alles. So haben wir am ersten Tag im Rahmen einer Hofführung, bei der auch noch eine Dolmetscherin anwesend war, eine kleine Einschulung vorgenommen. Ab dem zweiten Tag haben die Jugendlichen dann alles allein gemacht."
Tiere versorgen
Zu ihren täglichen Aufgaben zählte das Füttern der 50 Pferde, der Ziegen und der Schafe. Die Fütterung muss zu bestimmten Zeiten – sehr regelmäßig – erfolgen. "Das war besonders morgens eine Herausforderung, da den Jugendlichen das Aufstehen nicht wirklich leichtfiel", schmunzelt die Landwirtin.
Kultureller Austausch
Hilfe bekamen sie auch vom Hof-Nachwuchs. "Unsere Tochter begleitete die Burschen oft und unser Sohn freute sich über Fußball-Partner." Im Zuge des Aufenthaltes gab es natürlich einen regen kulturellen Austausch. "Die türkische Fahne wurde während des Aufenthalts als Zeichen der Freundschaft gehisst. Und die streng gläubigen Jugendlichen verstanden es auch ohne Alkohol Partys zu feiern." Neu war für die künftigen Hofübernehmer, dass sich die Tiere anfassen ließen. "Angeblich ist das in ihrer Heimat nicht der Fall", so Tillian-Köck. "Grundsätzlich konnten sie aber – egal ob sie zu Hause als Kleinbauern mit nur acht Stück Vieh, in einem mittelständischen Betrieb oder auf einem großen Hof leben – viele praktische Erfahrungen mitnehmen."
Kompetenz erhöhen
Ziel des Mobilitätsprojekts ist es die multikulturelle Akzeptanz, das Europabewusstsein, die fachliche Kompetenz, die Qualitätssicherung der Ausbildung, die positive Persönlichkeitsentwicklung sowie Mobilität und Flexibilität zu fördern.
"Die Schüler werden für andere Kulturen, andere Länder und Sitten sensibilisiert. Familie Tillian-Köck und der Projektkoordinator für Kärnten, Günther Prommer, haben ganze Arbeit geleistet", sagt Projektleiterin Naime Polat-Güner.
"Persönliche Offenheit gegenüber Neuem hilft ihnen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu bestehen."
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