Pferdezuchtverein Feldkirchen feiert das 110-Jahr-Jubiläum
Vom Arbeits- zum Freizeittier. Seit 110 Jahren dreht sich beim Pferdezuchtverein Feldkirchen alles um den edlen Vierbeiner.
STOCKLITZ/FELDKIRCHEN (fri). Vor 110 Jahren wurde der Pferdezuchtverein Feldkirchen gegründet. "Erstmalige Erwähnung findet der K13 in „Der Kärntner Pferdezüchter“ aus dem Jahr 1908", sagt Pferdezüchter Rudolf Retzer, der seit neun Jahren dem Verein als Obmann vorsteht.
Veränderte Bedingungen
"Der Name steht für den 13. Verein, der in Kärnten unter dem Dachverband „Pferdezuchtverband Kärnten“ gegründet wurde." Retzer, der selbst schon seit seinem 19. Lebensjahr Pferde züchtet, weiß auch, dass sich Einsatz und Bedeutung der Vierbeiner im Laufe der Jahre sehr gewandelt haben.
"Viele Bauern traten damals dem Verein bei. Das Pferd war als Arbeitstier von keinem Hof wegzudenken und hatte einen besonders großen Stellenwert. Die Hochblüte seines Bestehens erreichte der Verein nach den Kriegsjahren um 1950. Damals zählte der Verein 545 Mitglieder."
Arbeit & Mobilität
Die Pferde – hauptsächlich Noriker – wurden für alle denkbaren Arbeiten und Dienste gebraucht. Zum Äckerbestellen, die Feuerwehr rückte mit ihnen aus, zum Fuhrwerken, Schneepflügen, als Transportmittel zum Arzt, Einkaufen, zur Sonntagsmesse und vieles mehr. Die Mobilität lag alleine im Besitz eines Pferdes. "Das Einzugsgebiet der Mitglieder war von Anfang an sehr groß. Es reicht von der Ebene Reichenau, Bad Kleinkirchheim, bis nach Weitensfeld, Klagenfurt-Wölfnitz, bis auf den Techelsberg", so Retzer.
Lange Tradition
Bereits im September 1909 gab es in Feldkirchen die „Erste Hengsten- und Hengstfohlenausstellung“. Feldkirchen war damals das Zentrum der Kärntner Norikerzucht. Aus dieser Veranstaltung wurde der traditionelle, auch in den Kriegsjahren abgehaltene Feldkirchner Hengstenmarkt. Seit einigen Jahren findet der Hengstenmarkt am Versteigerungsgelände in Laboisen statt, so auch heuer am 22. September."
Gefährdete Rassen
Zu den heutigen Tätigkeiten gehören hauptsächlich der Erhalt gefährdeter Pferderassen, zu denen unter anderen der Noriker zählt.
Der Landespferdezuchtverband ist für die Aufzucht der Vatertiere – Hengste – verantwortlich, die Züchter selber für eine gezielte Anpaarung. "Neben der Fohlenkennzeichnung, den Stutbuchaufnahmen, Leistungsprüfungen, Reitpferdeprüfungen, usw. ist es die artgerechte Haltung und Pflege, für die ein Pferdezüchter heute seine Zeit aufwenden muss", erklärt Retzer. "Nur mehr selten wird das Noriker-Pferd als Arbeitstier eingesetzt. In letzter Zeit kommen die schweren Kaltblüter vermehrt als Kutschenpferde, im Reitsport oder zum „Holzstraf'n“ zum Einsatz."
Das Erbe wird für die Nachfolger verwaltet
Heuer feiert der Pferdezuchtverein Feldkirchen das 110-jährige Bestandsjubiläum mit mittlerweile nur mehr 65 ordentlichen und 23 unterstützenden Mitgliedern. "Mag der Mitgliederstand auch erschreckend gesunken sein, werden wir das Erbe stets in Ehren halten, um den Verein im Vertrauen auf Beständigkeit irgendwann der nächsten Generation zu überlassen", blickt Obmann Rudolf Retzer dennoch zuversichtlich in die Zukunft.
Zur Sache
110. Geburtstag: Am 22. September in Laboisen, mit Beginn um 14 Uhr. Auf die Kinder wartet neben einer Hupfburg, einem Streichelzoo, Ponyreiten auch eine Kutsche zum Mitfahren. Um 15 Uhr werden Gespannfahrer auf einem Kegelparcours ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Auf alle Besucher wartet eine Geburtstagsüberraschung.
Obmann: Rudolf Retzer
Geschäftsführung und die Kassa: Gabi Wedenig
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