Parkinson - Betroffene sind weder Alkoholiker noch Griesgrame

Ein Betroffener macht gemeinsam mit Werner Poewe den Auftakt.
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SALZBURG (mst). Johann Ebner - selbst Betroffener der Parkinson Erkrankung, bietet durch seine Selbsthilfegruppe Prakinson Interessierten, Angehörigen und natürlich Betroffenen einen hilfreichen Austausch. Unterstützt werden die Treffen von regelmäßigen Vorträgen - wie zuletzt durch Werner Poewe - Leiter der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck.

Die Krankheit erklärt

16.000 Menschen mit Parkinson leben in Österreich und 1.600 erkranken jährlich neu daran. Das Steigen der Häufigkeit hat vor allem mit dem Älter werden der Menschen zu tun. Meist sind Patienten bei der Diagnosestellung bereits im 65. Lebensalter. Öfter betroffen sind Männer. Die Erkrankung äußert sich in unterschiedlich ausgeprägten Symptomen. Das meist bekannte – jedoch bei weitem nicht das häufigste, ist der Tremor, also das Zittern. Viele Symptome haben gar nichts mit einem gestörten Bewegungsablauf  zu tun. Auch Verstopfung und vermehrter Harndrang können auf die Krankheit hinweisen. Schluckstörungen, Depressionen und vermehrter Speichelfluss sind ebenfalls Symptome von Parkinson. Weitere Merkmale sind die Versteifung der Muskulatur, eine allgemeine Verlangsamung der Bewegungsabläufe sowie das "Zittern in Ruhe". Man zittert beispielsweise bevor man sich ein Glas Wasser nimmt. Während man es jedoch zum Mund führt ist die Hand ruhig. So ist Parkinson zu Beginn oft noch nicht mit Einschränkungen im Alltag verbunden. Das ändert sich meist aber im weiteren Krankheitsverlauf.

Medizinischer Hintergrund

Den Namen erhielt die Krankheit vom englischen Arzt James Parkinson der die Symptome erstmals erkannt und beschrieben hat. Ein Wiener Forscher entdeckte 150 Jahre später, dass bei Betroffenen zu wenige Gehirnzellen vorhanden sind, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dieser ist notwendig für die Bewegungsabläufe des Körpers. Die Ursache des Zugrundegehens dieser Zellen ist noch unbekannt. Das führt dazu, dass bisher noch keine Heilung der Erkrankung möglich ist. Therapiert werden können nur die Symptome von Parkinson. Ermöglicht wird dies durch das Medikament L-Dopa, welches eine Vorstufe von dem fehlenden Dopamin ist. 

Forschung gibt nicht auf

Die Forschung entwickelt sich stetig weiter. Versucht wird momentan die häufige Einnahmenotwendigkeit des Medikaments L-Dopa zu reduzieren. Aktuell ist eine 3-4 stündliche Einnahme notwendig, da die Substanz sehr schnell wieder vom Körper abgebaut wird. Neben der Tablettenform ist es auch ein Ziel der Forschung andere Einnahmemöglichkeiten zu beschreiten. Beispielsweise in Form einer Sonde die in den Darm führt, oder durch Inhalationen. Auch Bekämpfung der Krankheit durch Impfungen und Stammzellentherapie haben die Forscher bereits im Hinterkopf.

Therapie im Alltag

Neben der richtigen medikamentösen Einstellung sind Begleittherapien wie Ergotherapie und ein gutes soziales Umfeld notwendig. Betroffene leiden oft vor allem unter Missverständnisse in der Gesellschaft. Häufig werden Patienten durch das Zittern als Alkoholiker bezeichnet, und aufgrund der scheinbar ausdruckslosen Miene werden sie als unfreundlich oder unzufrieden betitelt. Der Austausch welcher durch die Selbsthilfegruppe Parkinson ermöglicht wird, möchte diese Vorurteile aus den Weg schaffen. Zudem sollen Betroffene merken, dass sie mit ihrem Schicksal nicht alleine sind. "Das Leben lieben – trotz Parkinson ist unsere Devise", beteuert Sprecher der Selbsthilfegruppe Dr. Johann Ebner.

Auf dieser Website können Sie sich über die nächsten Treffen in Ihrer Nähe erkundigen.



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