Neuer Dämmstoff aus einer Powerpflanze

HBLA Urspung Schüler und FH Kuchl Studenten arbeiten an einem Neuen Werkstoff. | Foto: HBLA Urstein
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ELIXHAUSEN/KUCHL (kha). "Die Virginiamalve ist eine absolute Energiepflanze", so Konrad Steiner, Lehrer für angewandte Physik und Ressourcenmanagement an der HBLA Ursprung. Vor fünf Jahren habe er damit begonnen, das 2–3 Meter hohe Malvengewächs auf seinem Hof privat anzubauen, berichtet Steiner: "Ich wollte eigentlich nur testen, ob die Pflanze auch für unsere Region tauglich wäre." Durch Zufall habe er dann entdeckt, dass die Virginiamalve, die derzeit vor allem in Polen angebaut und verwendet wird, auch die Voraussetzungen für einen sehr guten Dämmstoff mitbringt. "Ich habe bemerkt, dass das Material nicht schimmelt, Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann", so Konrad Steiner. Diese Einschätzung habe er auch mit seinem Kollegen von der FH Kuchl, Alexander Petutschnigg, bei einem Treffen zum Thema Ressourcenmanagement besprochen.

Forschen und Entwickeln
Aus der Idee, die Virginamalve zu einem biogenen Dämmstoff zu entwickeln, ist schließlich ein reales und ausbildungsübergreifendes Projekt zwischen der HBLA Ursprung und der FH Kuchl entstanden. Seit anderthalb Jahren forschen 19 Ursprunger Schüler zusammen mit sieben Fachhochschulstudenten an der optimalen Verarbeitung des vielseitigen Malvengewächses. Im Rahmen eines Freifaches findet das angewandte Lernen statt.

Spannende Kooperation

Professor Alexander Petutschnigg unterrichtet an der FH Kuchl Holzphysik und Produktionstechnologie und bildet neben Konrad Steiner die zweite Hälfte des Leitungsteams: "Das Zusammenspiel zwischen Holzwirtschaft und Holztechnologie ist extrem spannend, lehrreich und gewinnbringend für beide Seiten", so der Experte. "Die landwirtschaftliche Kompetenz der Ursprunger trifft auf die methodische der FH-Studierenden." Und die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit können sich sehen lassen: "Das gewonnene Material hat jetzt schon einen Dämmwert, der in einem sehr guten und sogar handelsüblichen Bereich liegt. Es gibt bereits einige Anfragen zur kommerziellen Nutzung des Baustoffs, die weit über dessen Einsatz als Dämmstoff hinausgehen", so Alexander Petutschnigg.

Geheimnisse der Malve
Denn die Energiepflanze birgt noch einige Geheimnisse und Eigenschaften mehr: "Die einzelnen Pflanzenteile haben ganz unterschiedliche Eigenschaften, die man in Zukunft für alles mögliche nutzen könnte", so der Fachhochschullehrer. Über die Zusammenarbeit der zwei verschiedenen Bildungseinrichtungen freut er sich: "Es ist sinnvoll über den Tellerrand hinauszublicken und im guten Zusammenwirken an Lösungen zu arbeiten." Durch den Einsatz und Anbau der Virginiamalve könnte für die Zukunft ein voll recyclebarer Dämm- und Baustoff gewonnen werden, der noch dazu eine schön blühende Pflanze ist und viele Bienen und Schmetterlinge anlockt.

HBLA Urspung Schüler und FH Kuchl Studenten arbeiten an einem Neuen Werkstoff. | Foto: HBLA Urstein
Einer neuer Baustoff entsteht: Experimenten und Forschen im Freifach. | Foto: HBLA Ursprung
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