Reisetrends der Salzburger: Ioannis Afukatudis - Thomas Cook Vorstand im Interview

Ioannis Afukatudis - Vorstand der Thomas Cook AG | Foto: Neckermann Reisen
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Kann man sagen, welche Art zu reisen, bevorzugt wird? (Zum Beispiel Busreise, Städtetrip, Pauschalreise,...).
AFUKATUDIS: Die Nachfrage aller Reisearten wächst. Der Wunsch zu Reisen ist mittlerweile mehr als nur ein Grundbedürfnis. Mindestens einmal jährlich will der Salzburger einen "Haupturlaub" machen, also 14 Tage in Mittelmeernähe verbringen. Besonders großes Interesse besteht jedoch bei den Flug-Pauschalreisen.

Können Sie bemerken, dass weniger Hotelbuchungen vorgenommen werden, weil gerade junge Menschen, oft das sogenannte Backpacking den Luxushotels vorziehen?
AFUKATUDIS: Trends wie Backpacking oder AirBnB als Übernachtungsmöglichkeit werden zwar beliebter, jedoch sinkt dadurch nicht die Nachfrage nach Hotels. Vor allem die Möglichkeit, Privatwohnungen als Unterkunft zu buchen, kann zu Übertourismus führen. Das ist der Grund, wieso Hotels ihr Angebot in einem Rahmen halten.

Kann man beobachten, dass das eigene Land als Reiseziel attraktiver wird?
AFUKATUDIS: Österreicher selbst machen hauptsächlich deshalb im Inland Urlaub, um Bekannte und Freunde zu besuchen. Im Winter 2018 war Österreich aber - direkt nach Kuba - an vierter Stelle der meistgebuchten Destinationen.

Was sind die Trendziele im Jahr 2018? Wo können Sie ein Sinken oder Steigen der Nachfrage beobachten?
AFUKATUDIS: Generell ist zur kälteren Jahreszeit die Karibik besonders beliebt. Diesen Winter waren vor allem die Reiseziele Kuba, Mexiko, Thailand und Mauritius stark angefragt. Bei den Salzburgern, zählten zu den am meist gebuchten Reisezielen, Spanien, Griechenland, die Türkei und Bulgarien. Italien ist die Nummer eins was Autoreisen angeht. Die Nachfrage für Griechenland und Türkei, ist im Jahr 2018 wieder merklich angestiegen.

Gibt es Reiseziele, die immer sehr beliebt waren und für die jetzt kaum noch Interesse besteht?
AFUKATUDIS: Nein. Der Grund für weniger Buchungen bestimmter Länder liegt an den sinkenden Flugkapazitäten. Das konnte man vor allem nach der Insolvenz von Niki beobachten. Menschen die aus Linz kommen, müssen zum Beispiel oft von den Flughäfen Salzburg oder Wien starten, weil bestimmte Flüge von ihrem Heimatort aus nicht angeboten werden. Solchen Situationen versucht man zeitnah entgegenzuwirken. Bei Bulgarien bemerkte man zum Beispiel im Jahr 2018 eine besonders große Nachfrage, weshalb die Flugkapazität von Salzburg nach Bulgarien mehr als verdoppelt wurde.

Werden Urlaube von den Salzburgern eher spontan gebucht, oder lange geplant?
AFUKATUDIS: 2018 wurden die meisten Buchungen bereits im Jänner vorgenommen. Auch wenn noch nicht alle Kapazitäten ausgeschöpft sind, empfehle ich es nicht, erst eine Woche vor Urlaubsantritt ins Reisebüro zu kommen. So ist nicht mehr garantiert, dass alle Wünsche erfüllt werden können. Natürlich ist auch unser Frühbucherbonus sehr ansprechend. Im Jänner bekommt der Kunde 25-30 Prozent Nachlass und selbst im April gibt es noch verschiedene Sonderangebote.

Lassen sich diverse Reiseziele bestimmten Altersgruppen zuordnen? Ist zum Beispiel Mallorca nur für die jungen Salzburger interessant, weil sie zum Ballermann wollen?
AFUKATUDIS: Der Unterschied ist nicht sehr wesentlich. Nach Mallorca starten zum Beispiel täglich 5-6 Flugzeuge hintereinander. Dieses Reiseziel ist genauso beliebt bei älteren Menschen und Familien die einen Kurzurlaub planen. Durch unsere sieben Hotelketten können wir für jede Zielgruppe genau das anbieten, was den Wünschen der Kunden entspricht.

Können Sie bestätigen, dass das Ruhebedürfnis der Menschen steigt und dadurch die Nachfrage nach Hotels, die möglichst viel Unterhaltung bieten sinkt?
AFUKATUDIS: Familienbuchungen haben weiter zugenommen und auch Familienresorts sind immer noch gleich stark angefragt. Es stimmt aber, dass das Ruhebedürfnis steigt, weshalb es mittlerweile Hotels gibt, die sich speziell an Eltern richten, die ohne ihre Kinder Urlaub machen.

Was sagen sie zu der oft geäußerten Aussage, dass sowieso jeder nur noch über das Internet seinen Urlaub bucht?
AFUKATUDIS: Tatsächlich recherchieren 90-95 Prozent der Leute für die Urlaubsplanung im Internet. Jedoch wird in fast allen Fällen anschließend trotzdem ein Reisebüro aufgesucht, um Erfahrungswerte einzuholen und sich sicherer zu fühlen. Das hängt auch von der Destination ab, also ob diese bereits bekannt oder eventuell "gefährlich" ist. Entgegen der häufigen Annahme muss man nicht für die Beratung im Reisebüro zahlen.

Pauschalreise 2.0 - Was kann man unter diesem Begriff verstehen? Welche Neuerungen gibt es in Bezug auf Pauschalreisen?
AFUKATUDIS: Viele Kunden wünschen sich ihre Reise individuell planen zu können, aber das Bedürfnis nach Sicherheit, bleibt. Genau das bieten wir. Die Vorteile einer Pauschalreise bleiben gegeben und trotzdem kann der Kunde sich beispielsweise sein Zimmer individuell aussuchen. Er bestimmt in welchem Stock es sich befindet, ob ein Balkon vorhanden und Meerblick gegeben ist. Weiters kann eine eigene Sonnenliege für den Pool reserviert werden - so wollen wir unsere Kunden vor der Stresssituation bewahren, die entsteht, wenn man im Urlaub schon vormittags keine freie Liege mehr bekommt.

Auch das Angebot einer Notfallnummer sorgt für mehr Sicherheit beim Reisen. Was genau kann man sich darunter vorstellen?
AFUKATUDIS: Es gibt eine Nummer an die man sich per Whatsapp, SMS, Mail oder telefonisch wenden kann wenn man Hilfe benötigt - ganz egal wo man sich befindet. Es stehen dann jederzeit geschulte Mitarbeiter, freiwillige Helfer sowie psychologische Berater zur Verfügung die im Falle des Falles Hilfe bieten.

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Ioannis Afukatudis - Vorstand der Thomas Cook AG | Foto: Neckermann Reisen
Griechenland ist nicht nur der Heimatort von Ioannis Afukatudis, sondern auch bei den Salzburgern sehr beliebt. | Foto: Neckermann Reisen
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